Alles wird teurer, alles wird knapp
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Es ist schon fast eine Bilanz des Schreckens, die das Statistische Bundesamt am Morgen veröffentlicht hat: Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im Dezember um 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Damit wurde der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949 verzeichnet.
Gegenüber dem Vormonat November wurde ein Anstieg um 5,0 Prozent verzeichnet, was ebenfalls der stärkste bislang gemessene Anstieg war. Der Anstieg fiel deutlich stärker aus als erwartet. Die Volkswirte der Banken hatten im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,4 Prozent und im Vormonatsvergleich nur um 0,8 Prozent erwartet.
Die Erzeugerpreise gelten als vorlaufender Indikator für den Anstieg der Verbraucherpreise. Bei den Verbraucherpreisen war in Deutschland im Dezember ein Anstieg um 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat verzeichnet worden.
Ein Blick in die Details der Statistik zu den Erzeugerpreise zeigt, dass die Energiepreise zwar das Epizentrum der Teuerung bleiben, aber inzwischen auch in vielen anderen Bereichen die Preise viel stärker zulegen als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Die Energiepreise legten im Dezember mit einer Jahresrate von 69,0 Prozent zu. Erdgas wurde um 121,9 Prozent teurer, elektrischer Strom um 74,3 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Energie stiegen die Erzeugerpreise um 10,4 Prozent und damit ebenfalls deutlich stärker als in der Zeit vor Corona.
Während Verbrauchsgüter sich mit einer Jahresrate von 4,7 Prozent und Investitionsgüter wie Maschinen sich um 3,8 Prozent verteuerten, war der Anstieg bei Vorleistungsgütern mit 19,3 Prozent besonders hoch. Gebrauchsgüter wie Möbel wurden um 3,7 Prozent teurer.
Unter den Vorleistungsgütern verteuerten sich Metallpreise um 36,1 Prozent. Ein besonders starker Anstieg wurde bei Sekundärrohstoffen (69,1 Prozent), Verpackungsmitteln aus Holz (66,9 Prozent), Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (63,5 Prozent) und Nadelschnittholz (61,5 Prozent) verzeichnet. Wellpapier und Wellpappe verteuerten sich um 41,3 Prozent, Papier und Pappe um 30,3 Prozent, Futtermittel für Nutztiere um 26,8 Prozent und Getreidemehl um 21,5 Prozent.
Unter den Verbrauchsgütern stiegen besonders stark die Preise für unbehandelte Pflanzenöle (54,5 Prozent), während sich Butter um 48,1 Prozent verteuerte. Unter den Investitionsgütern legten Computerzubehör und -teile um 18,5 Prozent zu.
Fazit: Die Inflation droht außer Kontrolle zu geraten. Besorgniserrgend an der Statistik erscheint vor allem, dass immer mehr Bereiche von Engpässen und stark steigenden Preisen betroffen sind. Die steigenden Energiepreise bleiben zwar das Epizentrum der Teuerung, aber auch ohne die Energiepreise steigen die Erzeugerpreise deutlich stärker als vor der Corona-Pandemie. Insbesondere bei zahlreichen Rohstoffen und Vorleistungsgütern scheint inzwischen ein echter Mangel zu herrschen, was zu explodierenden Preisen führt.
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Gefühlt erlebe ich das schon länger. Nun hat Herr Baron dieses Gefühl in Zahlen gegossen... Danke!