Analyse
12:20 Uhr, 03.11.2022

ALBEMARLE - LITHIUM-AKTIE rutscht immer weiter ab!

Auf der einen Seite Rekordzahlen, die besser nicht hätten ausfallen können, auf der anderen Seite eine Anpassung der Jahresprognose, die auch sinkende Analystenschätzungen nach sich ziehen dürfte: Die Albemarle-Aktie steht heute zwischen diesen beiden Welten.

Erwähnte Instrumente

  • Albemarle Corp. - WKN: 890167 - ISIN: US0126531013 - Kurs: 266,520 $ (NYSE)

Die Albemarle-Aktie konnte die vor knapp zwei Monaten ausgemachte relative Stärke nicht halten. Zwar erzielte der Lithium-Titel wie erhofft ein neues Allzeithoch, fiel anschließend aber deutlich zurück und riss auch den Stopp der Analyse. Die hohe Volatilität hält zunächst an. Nach den gestern nach US-Börsenschluss vorgestellten Zahlen verliert der Wert weiter an Boden.

Atemberaubendes Wachstum

Dabei fiel das Zahlenwerk wieder einmal atemberaubend aus. Aufgrund explodierender Lithium-Preise schoss der Gewinn je Aktie im dritten Quartal von 1,05 auf 7,50 USD je Aktie. Analysten hatten nur mit 6,95 USD Gewinn je Aktie gerechnet. Der Umsatz sprang um gut 150 % auf 2,1 Mrd. USD nach oben. Allerdings konkretisiert das Management auch die Jahresprognose, wonach der Umsatz nun eine Spanne zwischen 7,1 und 7,4 Mrd. USD erreichen soll. Zuvor waren die Verantwortlichen von bis zu 7,5 Mrd. USD ausgegangen. Der Gewinn je Aktie wird nun zwischen 19,75 und 21,75 USD gesehen nach zuvor 19,25 bis 22,25 USD. Verglichen mit dem untenstehenden Analystenkonsens ist klar, dass die Schätzungen etwas reduziert werden müssen. Nichtsdestrotrotz ist die Bewertung der Aktie moderat, geht man, und das wird der Knackpunkt sein, von weiter hohen Lithium-Preisen aus. Aktuell erwarten Experten auch in den kommenden Jahren Gewinnanstiege bei Albemarle. Sollten wir in eine tiefe Rezession rutschen, sind negative Auswirkungen auf die Lithium-Preise aber durchaus möglich.

Interessant ist auch der Blick auf den Free Cashflow. Albemarle hatte es trotz ausgewiesener Nettogewinne in den vergangenen Jahren nicht geschafft, einen positiven Free Cashflow zu erzielen. 2022 rechnet das Management dort gerade einmal mit dem Breakeven. Erst 2023 erwarten Analysten einen Sprung dieser Kennzahl auf rund 1 Mrd. USD. Dem steht eine Marktkapitalisierung von über 31 Mrd. USD gegenüber. Insofern relativiert sich die auf den ersten Blick niedrige Bewertung der Aktie etwas, wenn man die Free-Cashflow-Betrachtung heranzieht. Analysten gehen derzeit auch nicht davon aus, dass sich der Free Cashflow ausgehend von der Mrd.-USD-Schwelle in den kommenden Jahren deutlich weiter nach oben bewegen wird.

Konsolidierung der Aktie hält an

Aufgrund der Prognoseanpassung gerät die Albemarle-Aktie heute unter Druck, dürfte ihre Konsolidierung fortsetzen. Um 247,95 USD liegt ein Horizontalsupport im Markt, darunter sichert der EMA200 bei knapp 243,50 USD ab. Ein dritter Support notiert um 230 USD. Erst wenn der rote Balken im Chart überschritten wird, bestünde innerhalb des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals wieder Spielraum.

Fazit: Nach einem Sahnejahr 2022 geht der Blick auch bei Albemarle so langsam in Richtung 2023. Und hier wird die Frage entscheidend sein, inwieweit die Lithiumpreise sich weiter von der weltweiten Tendenz fallender Rohstoffpreise abkoppeln können. Käme es auch hier zu Rückgängen, drohen in der Albemarle-Aktie deutliche Kursrückschläge. Persönlich finde ich den Free Cashflow problematisch. In einem Rekordjahr wie 2022 gerade einmal eine schwarze Null bei dieser Kennzahl zu schaffen, ist eine Enttäuschung.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. USD 3,33 7,50 9,59
Ergebnis je Aktie in USD 4,04 21,36 26,38
Gewinnwachstum 428,71 % 23,50 %
KGV 66 12 10
KUV 9,4 4,2 3,3
PEG 0,0 0,4
Dividende je Aktie in USD 1,56 1,57 1,62
Dividendenrendite 0,59 % 0,59 % 0,61 %
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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