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10:15 Uhr, 09.01.2019

Aktienmarkt 2019: Gewinne trotz volatilen Umfelds

Eine Resolution im Handelsstreit könnte nach Einschätzung von Mustafa Sagun, Chief Investment Officer bei Principal Global Investors, 2019 der größte Katalysator für die Aktienmärkte sein.

Des Moines (GodmodeTrader.de) - Mustafa Sagun, Chief Investment Officer bei Principal Global Investors, ist im Hinblick auf die Aktienmärkte 2019 vorsichtig optimistisch gestimmt. Seiner Ansicht nach werden die Märkte zwar volatil bleiben, aber weiter anziehen. Er rät Anlegern in einem aktuellen Marktkommentar, ihr Aktienportfolio vor Abwärtsbewegungen zu schützen und bei Aufwärtsbewegungen opportunistisch vorzugehen.

Der Markt dürfte weiterhin zu einer normaleren Volatilität mit gelegentlichen Abverkäufen übergehen. „Im Blick sollten Sie dennoch die Gewinne behalten“, empfiehlt der Experte, „denn an den Aktienmärkten werden tendenziell positive Renditen erzielt, solange die Erwartungen für das Gewinnwachstum positiv bleiben.“ Im Hinblick auf das Gewinnwachstum im kommenden Jahr seien Konsenserwartungen kürzlich vom zwei- auf den einstelligen Bereich herabgestuft worden. Die Veränderung, die den Abverkauf und die Herabstufung des Price-Earnings-Ratios ausgelöst habe, sei also negativ zu bewerten, heißt es weiter. Und dennoch sieht Sagun gute Bewertungen im Markt. „Dass sich das Gewinnwachstum verlangsamt, kommt nicht unerwartet. Solange es sich nicht weiter verschlechtert, werden die Märkte positiv reagieren und um das Vielfache expandieren“, so die Einschätzung des Experten.

Die anhaltenden Handelskriege und die steigenden Zinssätze seien zwei der größten Risiken. Laut Sagun könnte eine Resolution, für die es bereits Anzeichen gebe - wie zum Beispiel die überarbeitete NAFTA und den „Waffenstillstand" zwischen den USA und China – der größte Katalysator für die Aktienmärkte im Jahr 2019 sein.

„Handelskriege wirken sich auf China und die Schwellenländer sowie die Einnahmen der großen Importeure und Exporteure aus, die einen Großteil der Aktienindizes ausmachen“, so Sagun. Diese Unternehmen seien viel mehr von handelsbezogenen Gewinnen abhängig als auf das Inland ausgerichtete Unternehmen mit mittlerer oder nur kleiner Marktkapitalisierung. „Bis wir einen soliden Fortschritt hin zu einer Lösung dieser Unsicherheiten sehen, sei das untere Ende des Marktes zu bevorzugen und Investitionen in Schwellenmärkten zu vermeiden“, fügt der Experte hinzu.

„Während einige Marktbeobachter sich auf Zinssätze, die Inversion der Renditekurve und Rezessionsrisiken konzentrieren, werde es in den nächsten 6 bis 12 Monaten nicht zu einer Inversion kommen“, so Sagun. „In der Regel beginnen die Gewinnrezessionen maximal 12 Monate nach der Inversion der Renditekurve. Wenn die Fed die Zinssätze weiter anhebt und das lange Ende der Zinsstrukturkurve nicht steigt, werden die Anleger in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 echte Rezessionsrisiken für das Jahr 2020 einpreisen“, führt er weiter aus.

Gewinne verbraucherorientierter Unternehmen sollten beobachtet werden: Diese könnten als Frühindikator für eine breitere Gewinnrezession dienen. Für Aktieninvestoren bedeute eine Fokussierung auf den Schutz vor Abwärtsbewegungen, dann zu partizipieren, wenn die Märkte steigen, aber zugleich „Down-market Losses“ zu begrenzen. „Ein Weg, um dies zu erreichen, besteht darin, eine Aktienauswahl zu treffen und den kapitalgewichteten Aktienindizes nicht bloß aufgrund ihrer Kostenvorteile zu folgen“, meint Sagun.

Die Anleger sollten sich nach qualitativ hochwertigen Erträgen umsehen, für diese jedoch nicht zu viel bezahlen. „Wir bevorzugen weniger zyklische Unternehmen, die aufgrund ihrer Wettbewerbsvorteile auch in Rezessionen ein konstantes Gewinnwachstum erzielen. Einige Technologiefirmen, darunter bestimmte Unternehmen aus dem Gesundheits- und Konsumgüterbereich, sind in dieser These vertreten. Energie ist ein zyklischer Bereich, der nach dem jüngsten Abverkauf sofort eine Chance bietet“, schließt Sagun.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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