Aktienmärkte profitieren von moderater Abschwächung der US-Konjunktur
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Nach der Konsolidierung in der Vorwoche konnten die Weltaktienindizes in der letzten Woche deutlich zulegen. Auch die Rentenmärkte zeigten sich freundlich. Insgesamt glauben die Anleger an eine von den USA ausgehende konjunkturelle Abschwächung, bei der die Fed keine weiteren Zinserhöhungen vorzunehmen bräuchte. An den Märkten wird sogar bereits darüber nachgedacht, ob die erste Zinssenkung schon zum Jahresende erfolgen könnte, sollten die Konjunkturdaten demnächst zu schwach ausfallen. Damit wurde die von EZB-Notenbankpräsident Trichet angedeutete weitere Zinserhöhung im Oktober vom Markt vollständig ignoriert. Die Aktienmärkte legten – gemessen am Weltaktienindex – um 1,3% zu. Regionale Unterschiede konnten kaum beobachtet werden. Auf europäischer Branchenebene konnte das Konjunkturabschwächungsszenario am besten an den Rohstoff- und Ölwerten abgelesen werden, die unter einer schwächeren Rohstoffnachfrage litten. Während die Rohstoffaktien nur unterdurchschnittlich mit 0,7% zulegten, zeigten die Ölwerte sogar eine negative Performance von 1,5%.
Das freundliche Sentiment an den Aktienmärkten basiert derzeit auf einer moderaten Konjunkturabschwächung in den USA. „In den nächsten Monaten werden die Marktteilnehmer darüber diskutieren, wie lange die Wachstumsschwäche in den USA anhält und wie widerstandsfähig sich Euroland zeigt. Die Exportnachfrage ist aufgrund des hohen Wachstums aus China und Indien weiter diversifiziert und damit weniger von den USA abhängig als in früheren Zyklen“, kommentiert Cominvest-Fondsmanager Christoph Berger. „Hinzu kommt die Frage, ob sich die konjunkturelle Belebung in Deutschland als nachhaltig herausstellt und nicht nur von Sondereffekten wie der Fußball-WM oder dem Vorzieheffekt der Mehrwertsteuererhöhung profitiert.“ Berger weiter: „Sollten diese Antworten positiv ausfallen und keine nachhaltigen Störfeuer von den Wechselkursen sowie dem Ölpreis drohen, sind auch weitere Kurssteigerungen über die bisherigen Jahreshochs hinaus denkbar. Für diese Woche stehen kaum kursbewegende Daten an. Lediglich die US-Lohnstückkosten am Mittwoch könnten erneut kurzfristig Inflationsängste aufkommen lassen. Am Dienstag entscheidet der Arbeitskreis der Deutschen Börse über eine neue Zusammensetzung der deutschen Aktienindizes.
Am Rentenmarkt wird die Statistik zum US-Immobilienmarkt die wichtigste Veröffentlichung sein. Da sie allerdings einen tendenziell nachlaufenden Charakter besitzt, wird sie die aktuelle Schwäche am US-Immobiliemarkt noch nicht in aller Schärfe widerspiegeln. Auch der ISM-Indikator für den Dienstleistungsbereich dürfte wenig Bewegung zeigen. Für Euroland erwartet Cominvest die Dienstleistungsindizes im Rahmen der Vormonatswerte; in Deutschland selbst sollte es jedoch zu einer Korrektur des zuletzt WM-bedingt sehr hohen Wertes kommen. In Deutschland sollten sich Auftragseingänge und Industrieproduktion im Rahmen der Erwartungen leicht verbessern können. Insgesamt erwarten wir daher in dieser Woche einen recht ruhigen Handel, der zu einer Korrektur der zuletzt sehr starken Kursgewinne führen sollte. Cominvest rechnet gegen Wochenende mit einem Bund-Future von 117,80.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,0 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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