Aktienmärkte mit Aufwärtspotenzial
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Frankfurt (BoerseGo.de) -Trotz schwacher Konjunkturdaten haben Aktien die in sie gesetzten Erwartungen in den ersten fünf Monaten des Jahres 2013 erfüllt. Risikobehaftete Assets wie High-Yield-Anleihen, Wandelanleihen und Aktien haben in diesem Zeitraum eine gute Wertentwicklung gezeigt. Seit Ende Mai hat aber eine starke Korrektur innerhalb dieser Assetklassen eingesetzt. Laut Dexia Asset Management (Dexia AM) spricht jedoch einiges für ein Aufwärtspotenzial der Aktienmärkte.
Die Entwicklung der Aktienmärkte hing im ersten Halbjahr 2013 eng mit der konjunkturellen Entwicklung zusammen. Die US-Konjunktur hat im Vergleich zur Eurozone deutlich an Schwung gewonnen. Parallel dazu haben sich die Aktienmärkte in den USA und der Eurozone entwickelt, was nach Einschätzung von Dexia AM auch mittelfristig anhalten wird. Die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone, die Indikatoren für die Konjunkturentwicklung, zeigen selbst in den Peripherieländern eine Erholung im zweiten Halbjahr. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist mehr als nur Statistik. Jede konjunkturelle Erholung, wie klein auch immer, kann die Aktienmärkte stabilisieren“, sagt Koen Maes, Head of Asset Allocation Strategy & Funds.
Nach Einschätzung von Dexia AM gibt es keinen Zusammenhang mehr zwischen der Entwicklung von Rohstoff- und Aktienmärkten. Die Ursache dafür liegt in den Fundamentaldaten der Rohstoffe selbst. Auf den Rohstoffmärkten gibt es in den kommenden Jahren ein Überangebot, vor allem bei Industriemetallen wie Kupfer und Nickel. Das macht die Rohstoffe anfällig bei einem Nachfragerückgang. Darüber hinaus ist durch die Korrektur des chinesischen Wirtschaftswachstums nach unten mit einer geringeren Nachfrage nach Rohstoffen zu rechnen. Die Korrektur der Rohstoffmärkte hat jedoch nur begrenzte Auswirkungen auf die Aktienmärkte und stellt das Wachstumsszenario der Weltwirtschaft von Dexia AM nicht in Frage.
Die Neubewertung der Aktienmärkte lässt sich vorrangig auf die expansive Geldpolitik der Zentralbanken zurückführen. So ist etwa der Zusammenhang zwischen der Bilanz der Fed und des S&P 500 auffallend. „Die Geldpolitik wird in den kommenden Quartalen weiter expansiv bleiben“, sagt Nadège Dufosse, Asset-Allocation-Strategin bei Dexia AM. „Auch für einen deutlichen Zinsanstieg ist es noch zu früh. Die Arbeitslosigkeit ist noch zu hoch und die Inflation bleibt relativ niedrig.” Dufosse geht davon aus, dass die Fed vorsichtig bleiben und in ihrer Kommunikation pragmatisch vorgehen wird. Gleichzeitig wird die japanische Zentralbank wirksam ihre Politik kommunizieren müssen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nach der erfolgreichen Einführung der expansiven Maßnahmen wahren will. Auch ist mit einer aggressiveren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zu rechnen, falls die Marktbedingungen es notwendig machen. Die Aktienmärkte werden somit noch längere Zeit von der Geldschwemme der Zentralbanken profitieren.
In einem Umfeld niedriger Zinssätze sind Aktien eine beliebte Assetklasse. „Die Wirtschaftslage ist jedoch noch zu schwach, um eine weitreichende Umschichtung von Anleihen zu Aktien in Gang zu setzen“, so Dufosse. „Darum rechnen wir noch nicht mit einer starken Umschichtung zwischen den verschiedenen Assetklassen.“ Auch innerhalb der verschiedenen Aktienssegmente ist noch keine Änderung auszumachen. Investoren bevorzugen weiterhin Stock-Picking und bleiben in defensiven Sektoren. Zyklische Aktien bleiben wegen der derzeitigen Konstellation aus niedrigem Wirtschaftswachstum und hoher Liquidität wenig attraktiv.
Der Aufschwung der Konjunktur wurde häufig mit dem von Unternehmen verglichen. Heutzutage sind beide Faktoren nicht mehr vergleichbar. So ist der Schuldenstand von Unternehmen weltweit deutlich gesunken und die operative Marge war in den USA noch nie so hoch. Zudem ist eine ganze Reihe an Unternehmen in dem konjunkturellen Umfeld noch sehr attraktiv bewertet. Die Aktienmärkte sind eher niedrig bewertet, doch das Aufwärtspotenzial bleibt erheblich. Die derzeitigen Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind sowohl in den USA als auch in Europa attraktiv. Die erwarteten Dividenden der Aktienmärkte sind im Vergleich zu den Zinsen auf Unternehmensanleihen noch immer außerordentlich hoch.
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