Aktienmärkte legen weiter zu
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In der vergangenen Handelswoche tendierten die internationalen Indizes weiter aufwärts. Etliche Börsenbarometer stehen nun unmittelbar vor ihren Hochpunkten aus der Aufwärtsbewegung, die vor genau einem Jahr begann. Die präsentierten Konjunkturdaten kamen überwiegend aus der zweiten Reihe und hatten somit nicht das Potenzial, um für neue Höchststände zu sorgen.
USA: Einzelhandelsumsätze legten zu
Die US-Börsen tendierten in den vergangenen Handelstagen überwiegend seitwärts. Da es bis Donnerstag sowohl an Unternehmensmeldungen als auch an wichtigen Konjunkturdaten mangelte, ist dies durchaus positiv zu werten und spricht für die freundliche Grundstimmung vieler Investoren. Nicht selten wurden solche Phasen in der Vergangenheit genutzt, um Gewinne mitzunehmen. Vor allem dann, wenn die Indizes in den Wochen zuvor bereits Kurssteigerungen verzeichneten.
Am Freitag wurden dann mit den US-Einzelhandelsumsätzen und dem Verbrauchervertrauen die einzig wichtigen Konjunkturdaten präsentiert. Dabei kam es zu einem unerwarteten Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen. Viele Analysten gingen im Vorfeld davon aus, dass die Rückrufaktion von Toyota und das schlechte Wetter den Konsum gebremst haben könnten. Umso erfreulicher wurde der Zuwachs von 0,3 Prozent aufgenommen. Da gut zwei Drittel der US-Wirtschaftsleistung vom Konsum abhängen, ist dies ein wichtiges Signal für die Fortsetzung des Aufwärtstrends und weiter steigende BIP-Raten. Große Kurszuwächse bleiben im Anschluss allerdings aus, da kurze Zeit später das Konsumentenvertrauen schwächer als erwartet ausfiel und die guten Einzelhandelsumsätze wieder relativierte. Letztlich konnte der Dow Jones Industrial Average im Wochenvergleich 0,6 Prozent zulegen. Größter Gewinner war die Aktie von General Electric mit einem Kursaufschlag von über vier Prozent. Technologiewerte waren deutlich gefragter, was sich im Kurszuwachs von 1,8 Prozent im Nasdaq-Index widerspiegelte.
Deutschland: VW-Aktie mit deutlichen Aufschlägen
Auch am deutschen Aktienmarkt hielt die positive Stimmung der Vorwoche an, obwohl die Konjunkturdaten eher gemischt ausfielen. Der Dax beendete die Woche mit einem Aufschlag von 1,2 Prozent. Damit ist die psychologische Marke von 6.000 Punkten wieder in greifbare Nähe gerückt. Unter Einzeltitelgesichtspunkten waren zwei Unternehmen besonders auffällig. Mit einem Wochengewinn von über zehn Prozent machte vor allem die VW-Aktie auf sich aufmerksam. In den ersten beiden Monaten verkaufte der VW-Konzern mehr als eine halbe Million Fahrzeuge. Das entspricht einem Absatzplus von etwa 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bedenkt man dabei, dass im vergangenen Jahr die Abwrackprämie vielen Herstellern bereits deutlich höhere Verkäufe bescherte, ist der Zuwachs nicht hoch genug zu bewerten. Unter diesen Umständen erscheint auch das Ziel, Toyota als führenden Automobilhersteller ablösen zu wollen durchaus realistisch. Die Japaner hatten zuletzt mit ihrer groß angelegten Rückrufaktion ihrerseits auch einen Teil dazu beigetragen, dass sich der Abstand zu VW weiter verkürzt. Weniger gut lief es indes für K+S. Bis vor kurzem war die Aktie noch der Börsenliebling. Die hohe Nachfrage nach Streusalz machte sich im verhältnismäßig kalten deutschen Winter auch in der Kursnotiz bemerkbar. Mit der Frühlingssonne im März schmelzen die Kursgewinne nun jedoch förmlich dahin. Das Unternehmen musste in dieser Woche eine Umsatz- und Gewinnwarnung aussprechen, während der größte Konkurrent aus den USA - Potash - seine Prognose für das laufende Jahr anhob. Mit einem Minus von 2,2 Prozent bildete K+S so das Schlusslicht im Dax.
Japan: Lockerung der Geldpolitik stützt Kurse
Die kräftigsten Kurssteigerungen in der vergangenen Woche verzeichnete allerdings der Nikkei-Index. Mit einem Wochenplus von 3,7 Prozent war es zugleich der bisher größte Zuwachs in diesem Jahr. Ausschlaggebend war die Ankündigung der japanischen Notenbank, auf ihrer in dieser Woche stattfindenden Sitzung eventuell die Vergabe von weiteren Sonderkrediten zu verabschieden. Im Gespräch ist ein Volumen von bis zu 10 Billionen Yen, das zu einem Satz von lediglich 0,1 Prozent begeben werden könnte. Mit dieser expansiven Geldpolitik soll vor allem der voranschreitende Deflationstrend im Land der aufgehenden Sonne gestoppt werden. Ein positiver Nebeneffekt dieser Maßnahme ist zudem eine Abwertung des Yen. In den vergangenen Wochen hatte die heimische Währung stark aufgewertet und somit besonders das so wichtige Exportgeschäft belastet. Einige Marktteilnehmer vermuten sogar, dass der Deflationstrend nur als Anlass genommen werden könnte, um eine Abwertung der Währung zu erreichen. Von der Aussicht eines womöglich weiter fallenden Yen beflügelt, standen somit besonders Titel mit einem hohen Auslandsanteil an der Spitze der Kurslisten. Die größten Zuwächse verzeichneten in der abgelaufenen Woche Werte wie Nissan (+9 Prozent) und Honda (+6 Prozent). Darüber hinaus ist aber auch ein generell gestiegenes Interesse an japanischen Aktien festzustellen. Bereits seit Anfang Februar haben die Mittelzuflüsse aus dem Ausland wieder zugenommen.
Ausblick
Am Dienstag findet die nächste Sitzung der US-Notenbank statt. Mit einem Zinsentscheid ist nicht zu rechnen. Die Marktteilnehmer werden allerdings genau darauf achten, ob weiter von einer ausgedehnten Periode niedriger Zinsen gesprochen wird. Ein Wechsel hin zu einer Normalisierung der Geldpolitik dürfte sich jedoch kursbelastend auswirken.
Am gleichen Tag wird auch der deutsche ZEW-Index für März präsentiert. In der Umfrage unter Volkswirten trübte sich die Stimmung zuletzt etwas ein. Nachdem sich in der Griechenlandfrage nun aber eine Lösung abzeichnet, dürfte es mit dem Umfragewert wieder aufwärts gehen.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 161,9 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 30. September 2009, davon 99,5 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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