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10:36 Uhr, 24.01.2013

Aktienmärkte bleiben volatil, aber es geht aufwärts

Frankfurt (BoerseGo.de) – „2013 bleiben wir für Aktien optimistisch. Die üblichen gesamtwirtschaftlichen und politischen Probleme dürften aber in der ersten Jahreshälfte auch zu Rückschlägen führen. Entscheidend für unseren positiveren Langfristausblick sind die stärkere Konjunktur, die weniger negativen Konsens-Gewinnrevisionen, die attraktiven Bewertungen und die für Aktien weiterhin günstige Geld- und Fiskalpolitik“, so Sanjay Natarajan, Institutional Equity Portfolio Manager bei MFS Investment Management.

Die Konjunkturindikatoren deuteten darauf hin, dass die Rezession überwunden sei und sich die Wirtschaft erhole - wenn auch nur mäßig. Dem amerikanischen Wohnimmobilienmarkt kommt hierbei eine große Bedeutung zu; die Anzahl der Neubaubeginne sei ebenso gestiegen wie die Hauspreise. Dies stärke den Konsum. In Europa seien die Konjunkturindikatoren zwar noch immer schwach, doch dürften sie aufgrund der geringeren Extremrisiken Mitte 2013 ihren Tiefpunkt hinter sich lassen, so Natarajan.

„Auch in China geht es voran. Das Wachstum legt zu, und die Lagerbestände haben ihren Tiefststand fast erreicht. All dies spricht für eine wachsende Endnachfrage. Unternehmensinvestitionen lohnen sich wieder. Das stützt die Gewinnerwartungen für 2013. Für steigende Unternehmensgewinne spricht auch, dass sich das Verhältnis von Aufwärts- zu Abwärtsrevisionen verbessert und der Anteil negativer Gewinnrevisionen in vielen konjunktursensitiven Sektoren abnimmt“, sagt der Portfolio Manager.

Die Märkte erscheinen Natarajan weiter attraktiv bewertet - sowohl gemessen am absoluten als auch am konjunkturbereinigten Kursgewinnverhältnis. Aufgrund der steigenden Binnennachfrage und des Kreditwachstums blieben die USA für langfristige Investoren zwar attraktiv, doch begrenzen die anhaltende Diskussion über die Schuldenobergrenze und staatliche Sparmaßnahmen auf kurze Sicht das Aufwärtspotenzial. Trotz der von der EZB initiierten Kursrallye seien die meisten europäischen Aktien im internationalen Sektorvergleich noch immer um 20 bis 30 Prozent unterbewertet, was aus unserer Sicht für zusätzliche Investitionen in Europa spreche, so Natarajan. „Da die europäischen Konjunkturindikatoren wahrscheinlich schon bald nicht mehr weiter fallen werden, erwarten wir insbesondere bei konjunktursensitiven Qualitätstiteln eine bessere Performance (etwa aus dem Investitionsgüter-, dem Energie- und dem Konsumgütersektor)“, heißt es.

„Mit Fortschritten rechnen wir schließlich auch in den Emerging Markets, die gegenüber Industrieländeraktien zurzeit um 20 Prozent unterbewertet sind. Vor der Krise betrug die Unterbewertung nur fünf bis zehn Prozent. Insbesondere für Asien sind wir wieder optimistischer, da diese Region am stärksten von einer wachsenden Nachfrage Chinas profitiert. Ein höheres Wachstum in Japan bleibt unterdessen eher Wunschdenken, zumal der starke Yen die Wettbewerbsfähigkeit weiter schwächt. Eine expansivere Geldpolitik kann die japanische Währung zwar abwerten lassen, doch spricht wenig für langfristige Fortschritte“, so Natarajan.

„Alles in allem erwarten wir für 2013 ein Gewinnwachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich. Angesichts der derzeitigen Dividendenrenditen von drei Prozent sind aber dennoch hohe einstellige Erträge möglich, ohne dass die KGVs steigen müssen. Aufgrund der vergleichsweise schwachen Erholung und der anhaltenden politischen Unsicherheiten setzen wir langfristig weiter auf Qualitätstitel. Wir gehen davon aus, dass sie aufgrund ihrer berechenbareren Gewinne und hohen Dividendenrenditen auch in Zukunft überdurchschnittlich hoch bewertet sein werden. Rechnen Sie 2013 also durchaus mit kleineren Turbulenzen, aber vergessen Sie dabei nicht, dass es am Ende wohl wieder aufwärts geht“, so der Portfolio Manager bei MFS Investment Management.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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