Fundamentale Nachricht
11:43 Uhr, 07.02.2019

Aktienfonds gegen die Geldentwertung

Jeder deutsche Sparer hat im vergangenen Jahr laut deutschem Fondsverband BVI im Schnitt 470 Euro verloren.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Deutschen legen ihr Geld mehrheitlich auf dem Sparbuch, Tagesgeld- und Festgeldkonten an oder lassen es auf dem Girokonto liegen. Noch immer vertrauen viele Bundesbürger auf die vermeintliche Sicherheit von Zinsprodukten. Doch die Realität sieht anders aus. Jeder deutsche Sparer hat im vergangenen Jahr im Schnitt 470 Euro verloren, wie der deutsche Fondsverband BVI in einer aktuellen Publikation aus der Reihe „Finanzwissen für alle“ schreibt.

Insgesamt hätten sie 2018 laut Berechnungen von Comdirect einen Rekordverlust von 38,9 Milliarden Euro durch Geldeinlagen erlitten, die niedrige Zinsen abwürfen. Der Grund für die Entwicklung seien die Sparzinsen, die unterhalb der Inflationsrate lägen. Im zweiten Quartal letzten Jahres habe sie bei durchschnittlich 1,93 Prozent gelegen. Gleichzeitig hätten aber Tagesgelder, Festgelder und Spareinlagen im Schnitt nur durchschnittlich 0,19 Prozent abgeworfen. Der sogenannte Realzins habe im abgelaufenen Jahr bei minus 1,74 Prozent gelegen. Das Ersparte werde also weniger wert. Um die Ersparnisse vor einem Geldverlust zu schützen, seien in der aktuellen Niedrigzinsphase Anlagen in Wertpapieren notwendig, heißt es weiter.

„Aktien bieten beispielsweise im Unterschied zu niedrig verzinsten Anlageformen die Möglichkeit des Vermögenserhalts. Neben dem Sachwertcharakter der Aktie profitieren Aktionäre wie auch Anleger in Aktienfonds vom Wachstum der Unternehmen. Über die Dividenden nehmen Anleger außerdem am Erfolg eines Unternehmens teil“, so der BVI.

Dass Aktienanlagen gute bzw. ausgeprägte wirtschaftliche Kenntnisse voraussetzten, sei ein Vorurteil vieler Deutscher. Daher traue sich nicht jeder Sparer zu, Unternehmen und Märkte zu analysieren, um die besten Aktien für sein Depot zu wählen. Das sei aber eine Stärke von Fondsmanagern. Sie suchten nach Kriterien wie Bilanzkennzahlen und der Bewertung des Geschäftsmodells die geeigneten Unternehmen für das Portfolio aus, heißt es weiter.

„Ein Blick in den Rückspiegel zeigt, dass sich ein Sparplan auf Fonds, die in deutsche Aktien investieren, lohnen kann: Wer in den zurückliegenden 25 Jahren beispielsweise monatlich 100 Euro in deutsche Aktienfonds investiert hat, zahlte insgesamt 30.000 Euro ein. Der Sparplan brachte ihm per Ende September 2018 im Mittel rund 67.705 Euro ein. Das entspricht einer Wertentwicklung von durchschnittlich 6,0 Prozent im Jahr“, so der BVI.

Es könne sich also lohnen, einen Teil der Ersparnisse stärker in Aktien und Aktienfonds anzulegen. Dabei sollte der Sparer zusammen mit einem Anlageberater entsprechend seiner Risikobereitschaft eine für ihn geeignete Quote von Aktien und Aktienfonds festlegen, heißt es abschließend.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten