Aktienanleihen mit Netz und doppeltem Boden
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Kapitalschutz funktioniert in der Regel so. Sie kaufen eine xy-Protect-Anleihe mit einer Laufzeit von vier oder fünf Jahren und nehmen in dieser Zeit an der durchschnittlichen oder linearen Wertentwicklung des Basiswertes meist bis zu einem bestimmten Cap teil. Die Garantie gilt dabei allerdings immer nur zur Endfälligkeit, so dass ein alles andere als wünschenswert verlaufender Investmentprozess den Anleger vor das Problem stellt, entweder vorzeitig unter pari verkaufen zu müssen oder entsprechend viel „Sitzfleisch“ anzusetzen, um am Ende wenigstens noch den Nennbetrag zurückzuerhalten.
Die angebotenen Alternativen dazu sehen wie folgt aus: Entweder ein Engagement in einem der wenigen Kapitalschutz-Papiere mit anlegerseitigem Kündigungsrecht zum Nominal oder gleich der Griff zu einem sogenannten Safe-Zertifikat diverser Anbieter, für das sich der Investor auf kurze Frist anhand einzelner Parameter die genau für sich passende Garantielösung nach dem Baukastenprinzip herausfiltern kann.
Sal. Oppenheim geht sogar noch weiter und verbindet Kapitalschutz im Rahmen ihrer Capital-Protection (CP) Produktfamilie mit einer zusätzlichen Struktur. Heraus kommen beispielsweise wie bei der neuesten Emission ersichtlich, Produkte wie die CP75-CLASSIC-Aktienanleihen auf insgesamt zehn DAX-Titel, wobei der Zusatz „75“ genau den Anteil am Nennbetrag bezeichnet, der am Laufzeitende in jedem Fall zurückerstattet wird, egal wie sich der zugrundeliegende Basiswert bis dahin entwickelt. Im vorliegenden Fall wären das immerhin 750 Euro, die von der Ausgangssumme von 1.000 Euro noch übrigbleiben würden. Da der Anleger bei Aktienanleihen einen festen Kupon ausgezahlt bekommt, kann er diesen zusammen mit der Mindestrückzahlung mit dem Einstiegskurs incl. aufgelaufener Stückzinsen gegenrechnen, um den maximal möglichen Verlust bereits zu Investitionsbeginn zu ermitteln.
Im Idealfall sollte der CP-Mechanismus aber erst gar nicht in Anspruch genommen werden und die Aktienanleihe-Struktur bringt den erhofften Erfolg. Hierzu muss der Basiswert bei Fälligkeit mindestens dem hier auf dem Ausgangsniveau fixierten Basispreis entsprechen, so dass der Nennbetrag in voller Höhe zurückgezahlt werden kann. Kommt es jedoch anders, muss der entstehende Verlust bis zu maximal 25 Prozent getragen werden, bevor die Garantie greift.
Bei den aktuell angebotenen Produkten kann der Investor für jeden einzelnen Basiswert jeweils zwischen den Laufzeiten bis 29.12.2009 bzw. 25.06.2010 wählen, wobei die doppelt so lang laufenden Papiere annualisiert eine deutlich niedrigere Rendite erbringen als die Kurzläufer.
Der BörseGo Tipp:
Die neuen CP75-Hochprozenter-Anleihen bieten dem Anleger die Möglichkeit, bei einem erneuten Aufflammen der Finanzkrise den Verlust zumindest auf ein Viertel zu begrenzen. Allerdings kostet dieser Schutz auch deutlich an Ausstattung, was sich an der Höhe des Kupons und des Basispreises gegenüber herkömmlichen Aktienanleihen dokumentieren lässt. Wer überhaupt ein Investment ins Auge fassen will, sollte deshalb für den entsprechenden Anlagezeitraum in jedem Fall von seitwärts laufenden bis leicht steigenden Notierungen beim jeweiligen Basiswert ausgehen.
12,75% p.a. BASF CP75-CLASSIC-Aktienanleihe | |
Emittent/WKN: | Sal. Oppenheim / SL1ARR |
Laufzeit: | 29.12.2009 |
Preis: (27.04.2009) | Geld / Brief: 98,10 % / 98,30 % |
11,00% p.a. E.ON CP75-CLASSIC-Aktienanleihe | |
Emittent/WKN: | Sal. Oppenheim / SL1ARR |
Laufzeit: | 29.12.2009 |
Preis: (27.04.2009) | Geld / Brief: 97,02 % / 97,22 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview
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