Aktien sind derzeit attraktivste Asset-Klasse
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Aufgrund einer sehr freundlich begonnenen Gewinnberichtssaison in den USA, konnten die Aktienmärkte in der vergangenen Woche abermals eine positive Wertentwicklung aufweisen. Von den 45 Unternehmen, die bereits ihre Quartalszahlen veröffentlichten, berichteten 33 über den Markterwartungen. Am Ende letzter Woche stand für den S&P 500 ein Plus von 1,2% zu Buche, während die europäischen Aktienmärkte, gemessen am DJ Stoxx 50, um 2,0% zulegten. Der Dax erreichte im Zuge dessen den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Der Dow Jones Industrial Average, der angesichts seiner Rekordjagd zuletzt viel Aufmerksamkeit erhalten hatte, schloss erstmals über 11.900 Punkten. Auf Stoxx-Branchenebene waren es überwiegend zyklische Sektoren, die dem Gesamtmarkt zum Anstieg verhalfen. Neben den Basic Resources-Unternehmen (+7,8%) ist auch der Technologie-Bereich (+3,9%) positiv hervorzuheben. Darüber hinaus zeichnete die amerikanische Notenbank Fed in ihrem „Beige Book“ für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der USA ein positives Bild.
Die Stimmung an den Aktienmärkten bleibt gut. Die überwiegende Anzahl der Marktteilnehmer geht von einem „soft landing“ der amerikanischen Konjunktur aus: Die US-Wirtschaft kühlt sich zwar ab, ein Abgleiten in eine Rezession kann aber verhindert werden. Ein Grund für den verstärkten Optimismus ist der rückläufige Ölpreis, der zu einem Rückgang der Inflation und damit zur Entspannung an der Zinsfront führt. In Europa dürften die Leitzinsen nur noch leicht steigen, in Amerika sogar mittelfristig wieder sinken. Der niedrige Ölpreis führt bei Unternehmen und Verbrauchern zu Kostenentlastungen, mit der Folge, dass die Gewinne der Unternehmen und bei den Verbrauchern die Kaufkraft für Konsum steigen. Beides stützt die Konjunktur und mit ihr die Aktienmärkte. „Wir beobachten“, so Fondsmanager Klaus Breil von cominvest, „dass viele Marktteilnehmer in Aktien umgeschichtet haben. Aktien sind aufgrund ihrer niedrigen Bewertung und hohen Risikoprämien derzeit die attraktivste Asset-Klasse.“
Der positive Eindruck für die Aktienmärkte dürfte auch von den Konjunkturdaten in dieser Woche unterstützt werden. Erwartete gedämpfte Inflationszahlen diesseits und jenseits des Atlantiks sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Haupttreiber für ein Anhalten der freundlichen Entwicklung sollten jedoch die Gewinnberichte der Unternehmen sein. Im Fokus steht diese Woche vor allem der Technologiesektor, in dem mit Spannung u.a. Zahlen von SAP, Nokia, IBM und Intel erwartet werden. Auch der Finanzsektor dürfte die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer mit Berichterstattungen vor allem von großen amerikanischen Finanzdienstleistern auf sich ziehen. Daneben sorgt die aktuelle M&A-Aktivität für Kursfantasie.
Mit Blick auf die Datenveröffentlichungen werden diese Woche am Rentenmarkt die ganz großen Highlights fehlen. Auf beiden Seiten des Atlantiks werden wichtige Inflationsdaten veröffentlicht. Angesichts des Verfalls des Rohölpreises ist hier mit deutlichen Rückgängen zu rechnen. So wird die EZB erstmals ihrer Zielmarke eines Anstiegs der Konsumentenpreise gegenüber Vorjahr von knapp 2% gerecht werden können. Auch in den USA ist mit einem deutlichen Rückgang der Vorjahreswerte, die im letzten Jahr durch den Hurrikan Kathrina stark gestiegen waren, zu rechnen. Wichtiger ist hier jedoch ein Blick auf die Kernrate – die Gesamtinflationsrate ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energieprodukte. Mit einem Anstieg von 0,2% gegenüber Vormonat dürfte aber auch hier kein Inflationsdruck auszumachen sein. Von der Konjunkturseite kommen einige regionale Frühindikatoren aus den USA und der ZEW-Indikator aus Euroland. Insgesamt ist jeweils ein Verharren auf den recht niedrigen Niveaus zu erwarten. Damit wird der ZEW-Indikator seine steile Abwärtsentwicklung verlassen und zu einer Konsolidierung ansetzen. Daten vom US-Immobilienmarkt sollten auch weiter die Schwäche dieses Teilsegments verdeutlichen. Insgesamt geht cominvest in der laufenden Woche von einer Seitwärtsentwicklung des Bund-Future um die 117 aus.
Quelle: Cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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