Nachricht
12:20 Uhr, 23.10.2006

Aktien sind attraktiver als Anleihen

Laut der Experten von JPMorgan Asset Management scheint dem traditionellen Aufwärtstrend an den globalen Aktienmärkten im vierten Quartal nichts im Wege zu stehen. "Unter den Marktteilnehmern herrscht zunehmend Konsens, dass eine Senkung der US-Zinsen in der ersten Jahreshälfte 2007 wahrscheinlich ist. Die sinkenden Energiepreise und niedrigen langfristigen Zinsen dürften ausreichen, das Wachstum in den USA auf dem Niveau von 2 Prozent zu halten", erläutert Aktienspezialistin Ulrike Pfuhl von JPMorgan Asset Management in Frankfurt. Bei den Unternehmensgewinnen sei unterdessen damit zu rechnen, dass sie sich weltweit weiterhin im hohen einstelligen Bereich entwickeln werden, da die Konjunktur auch in der Eurozone und in Asien robust bleiben dürfte. Die Bewertungen an den Aktienmärkten seien verglichen mit Anleihen insgesamt attraktiv. Und das globale Liquiditätswachstum werde zwar geringer, bleibe aber positiv. Damit dürfte es die Realwirtschaften sowie die Finanzmärkte zusätzlich stützen.

"In unseren globalen, mehrere Anlageklassen umfassenden Portfolios sind wir in Aktien übergewichtet, während wir bei den Anleihen schwerpunktmäßig auf eine kurze Duration setzen. Wir bevorzugen Kontinentaleuropa und US-amerikanische Large Caps", so die Marktexpertin. Die Attraktivität dieser Märkte basiere auf einem ansehnlichen Gewinnwachstum, robusten Liquiditätsbedingungen sowie attraktiven Bewertungen.

Kontinentaleuropäische Aktien bieten laut Ulrike Pfuhl zurzeit mehrere Vorteile: Erstens seien die Bewertungen aus historischer Sicht und mit Blick auf die Rentenmärkte der Region attraktiv. Zweitens würden die Unternehmensgewinne nicht allein vom Umsatzwachstum getragen, welches auf starkem globalen und regionalen Nachfragewachstum basiert. Die Gewinnmargen würden parallel auch von Kostensenkungsmaßnahmen unterstützt. Drittens verzeichnet die Region ihren wirtschaftlichen Aufschwung gerade zu einer Zeit, in der sich die angelsächsischen Länder bereits im fortgeschrittenen Stadium ihres aktuellen Konjunkturzyklus befinden. "Das dürfte zu einer Aufwertung des Euro sowie einem relativ kräftigen Wachstum der Unternehmensgewinne beitragen", unterstreicht Marktexpertin Pfuhl. Als Risiko für diese Entwicklung sieht sie entweder eine Überhitzung der US-Wirtschaft und eine damit einhergehende erneute Zinssteigerung oder eine Abkühlung derselben mit drohender Rezession. "Das zweite Szenario ist noch eher möglich, insbesondere wenn sinkende Immobilienpreise die Konsumentennachfrage drosseln. Doch bislang sind die Verbraucherausgaben und das Konsumentenvertrauen dank der hohen Beschäftigungsquote nach wie vor robust."

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten