„Aktien dürften in diesem Jahr weiter steigen“
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Frankfurt am Main (BoerseGo.de) – Die Experten von Santander Asset Management (SAM) rechnen für das laufende Jahr mit weiter steigenden Aktienkursen. „Schwankungen sind zwar im Jahresverlauf durchaus immer wieder möglich, doch unter dem Strich überwiegen derzeit gerade aus gesamtwirtschaftlicher Sicht die positiven Einflussfaktoren“, erklärt Klaus Schrüfer, Chefmarktstratege bei SAM Deutschland.
Als entscheidenden Aspekt sieht Schrüfer die Aktivitäten der Europäischen Zentralbank (EZB): „Mit dem Anfang März begonnenen Ankauf von Staatsanleihen in großem Stil hat die EZB ihr ohnehin schon breites Spektrum der ultralockeren Geldpolitik noch einmal erweitert.“ Dass die Renditen von Staats- und Unternehmensanleihen bereits im Vorfeld dieser Ankäufe auf historische Tiefstände gesunken sind und mit dem Start sogar noch weiter nachgegeben haben, habe die Finanzierungsbedingungen der Unternehmen und damit die Investitionstätigkeit verbessert, meint Schrüfer. „Damit stimuliert die EZB sowohl Konjunktur als auch Beschäftigung im Euroraum,“ so der Experte. Allerdings reduzierten die besseren konjunkturellen Perspektiven die Bereitschaft der Regierungen zu Reformen, was wiederum die Aussichten für das langfristige Wachstumspotenzial mindere. Dennoch sagt Schrüfer: „Per Saldo überwiegen die positiven Effekte.“
Positiv wertet Schrüfer auch die Auswirkungen auf den Aktienmarkt. „Dass die Anlageklassen Renten und Sparbuch weiter an Attraktivität eingebüßt haben, wirkt sich am Aktienmarkt in Form zusätzlicher Liquidität aus – das treibt die Kurse“, erläutert der SAM-Experte. Zwar sieht er vor dem Hintergrund, dass die Aktienindizes im ersten Quartal des Jahres gerade in Europa und hier insbesondere in Deutschland schon ungewöhnlich kräftig angestiegen sind, durchaus Korrekturpotenzial: „Eine zwischenzeitliche Gegenbewegung, die ausgelöst werden könnte durch Gewinnmitnahmen oder einen wieder stärkeren Fokus auf die nach wie vor ungelösten Konflikte in vielen Regionen der Welt, würde mich nicht überraschen.“ Als weiteren Unsicherheitsfaktor sieht Schrüfer die Anfang Mai anstehenden Wahlen zum britischen Unterhaus, da je nach Wahlausgang die Diskussionen über einen Austritt Großbritanniens, den so genannten „Brexit“, aus der Europäischen Union für Unruhe sorgen könnten.
Insgesamt seien die Argumente für weiter steigende Notierungen aber in der Überzahl: „Die konjunkturelle Belebung in Deutschland und speziell in den Reformländern des Euroraums wie Spanien wird voraussichtlich stärker als bis vor kurzem erwartet ausfallen. Zudem werden wohl die Notenbanken in den USA und Großbritannien länger mit einer ersten Zinserhöhung abwarten als bisher angenommen. All dies sollte dazu beitragen, dass die Aktienkurse – unter Schwankungen – in diesem Jahr weiter steigen“, sagt Schrüfer. „Es gibt gute Gründe, vor allem bei einem längerfristigen Anlagehorizont überdurchschnittlich in risikoreichere Anlageklassen wie Aktien zu investieren“, so das Fazit des Marktstrategen.
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