Aktien: Der Bullenmarkt ist jung, trotzdem ist nicht mehr viel zu holen
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.348,06 Pkt (XETRA)
Dieser Bullenmarkt ist ebenso anders als der vorangegangene Bärenmarkt. Der Bärenmarkt war wohl der kürzeste der Geschichte. Er dauerte einen Monat. Dafür war er natürlich bitter. Die Panik stellte sogar 2008 in den Schatten. Dafür ging die Erholung ebenfalls ungewöhnlich schnell vonstatten. Innerhalb von nur 6 Monaten konnte der Dax 64 % zulegen. Nach der Finanzkrise wurde dieser Wert erstmalig nach eineinhalb Jahren erreicht. Der Index schoss über das Ziel hinaus und stand drei Jahre nach Bullenmarktbeginn auch nicht höher. Dafür gab es danach 8 weitere gute Jahre.
Ein Bullenmarkt, wenn er erst begonnen hat, dauert meist Jahre. Anleger können sich im Durchschnitt jedes Jahr über zweistellige Renditen freuen. Genau darauf setzen viele Anleger und auch von Investmentbanken hört man: wir befinden uns früh im Zyklus.
Formal ist das richtig. Es sagt nur leider wenig über die möglichen Renditen aus. Die Bewertung des Marktes ist sportlich (siehe Grafik). Das gilt selbst bei den derzeit niedrigen Zinsen. Das Zinsumfeld und die Geldschwemme sind das wichtigste Argument, weshalb der Markt weiter steigen kann bzw. die Bewertung gerechtfertigt ist.
Realzinsen und Bewertung gehen Hand in Hand. Die Bewertung ist nun sogar angesichts der Zinsen hoch. Da ist nicht mehr viel zu holen. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Bewertung immer weiter steigt. Das lässt sich selbst durch die Notenbankpolitik nicht mehr rechtfertigen.
In einem normalen Bullenmarkt ist die Bewertung zu Beginn niedrig. Anleger sind noch in Schockstarre und skeptisch. Die Unternehmensgewinne steigen stärker als die Kurse. Das sorgt zu Beginn eines Bullenmarktes sogar für kurzfristig fallende KGVs. Erst mit den Jahren gewinnen Anleger Zuversicht und bewerten Unternehmen höher. Die Gewinne steigen langsamer als die Kurse. Das KGV steigt.
In diesem Bullenmarkt war das bisher anders. Die Kurse sind gestiegen, die Gewinne gefallen. Dadurch ist die Bewertung so hoch wie noch nie zu Beginn eines Bullenmarktes. Das gilt nicht nur für europäische Aktien oder US-Indizes. Es gilt weltweit.
Die Gründe dafür lassen sich relativ schnell finden. Es gibt in diesem Bullenmarkt zwei Phänomene. Besonders gut laufen Aktien von Unternehmen, die einen negativen Cashflow haben und Verluste schreiben. Mit den jüngsten Börsengängen von Airbnb und DoorDash lässt sich das auf den Punkt bringen. Diese Firmen verbrennen Geld und sind fast mit dreistelligen Milliardenbeträgen bewertet.
Das machen vor allem Kleinanleger möglich. Sie kaufen vor allem Aktien und Optionen von dieser Art von Unternehmen. Das ist eine regelrechte Spekulationswut. Wann diese Blase platzt, weiß niemand. Es sorgt jedoch dafür, dass die Bewertung nicht mehr viel Potenzial zulässt. Die besten Zeiten des aktuellen Bullenmarktes, so jung er auch sein mag, sind schon längst vorbei.
Clemens Schmale
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Guten Morgen Herr Schmale, alles schön und gut, was Sie da so schreiben. Aber dieses ewige "Hin-und-Her" in Ihren Aussagen (siehe dazu den direkt davor veröffentlichten Artikel) erweckt den Anschein, dass es Ihnen - trotz der zweifellos vorhandenen guten Analyse/Recherche - vor allem um Ihre Eigendarstellung geht oder / und um Ihr Honorar als Mitarbeiter.