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10:14 Uhr, 26.10.2012

Aktien aus Schwellenländern sind im weltweiten MSCI-Index unterrepräsentiert

Dublin (BoerseGo.de) - Mit einem Anteil von 13 Prozent an den globalen Aktienindizes, bezogen auf ihre Gewichtung am Bruttoinlandsprodukt, seien Aktien aus den Emerging Markets eindeutig unterrepräsentiert, sagt Tim Love, Investment Director des GAM Star Emerging Equity. Wenn alle, mehrheitlich vom Staat gehaltenen Anteile an Firmen in den Kern-Schwellenländern privatisiert würden, nähme ihr Anteil am MSCI All Country World Index schlagartig auf 31 Prozent zu. Bereits im Jahr 2030 sollen Aktien aus Emerging Markets einen Anteil von rund 55 Prozent an der weltweiten Marktkapitalisierung haben.

Der Fondsmanager fährt in seinem Portfolio aktuell fünf Strategien: Die erste bezieht sich auf das jüngste Ankaufprogramm von Staatsanleihen der Industrieländer durch die Notenbanken („Quantitative Easing“, QE3) und die positiven Folgen für ausgesuchte Aktien, die von der folgenden Konjunkturbelebung ─ etwa beim Häuserbau ─ profitieren. Love zählt dazu den mexikanischen Zementhersteller Cemex und den in Hongkong notierten Produzenten von Elektrowerkzeugen, Techtronic Industries. Seine zweite Strategie sind die unbeabsichtigten Folgen von QE3, nämlich die anhaltende Suche von Investoren nach konstanten, attraktiven Renditen bei niedrigem Risiko. Solche Voraussetzungen fänden sie, so der Fondsmanager, unter anderem in Wachstumsfirmen aus Südafrika, türkischen Automobilunternehmen und ausgewählten Lokalwährungen in den Schwellenländern.

Loves dritte Strategie bezieht sich auf die erfolgreiche Kombination von günstigen, aber qualifizierten Arbeitskräften, billigem und kontinuierlichem Zugang zu Fremdkapital sowie der Mitgliedschaft in der Welthandelsorganisation WTO, die für einige Emerging Markets gelte. Davon profitierten auch der türkische Unterhaltungselektronikhersteller Arcelik, das Telekommunikationsunternehmen Telkomunikasi Indonesia und der Getränkeproduzent Thai Beverage. Auch eingeschränkte Beteiligungen an Firmen aus den weniger etablierten Schwellenländern, den Frontier Markets, zählt Love zu seinen Strategien. Schließlich ist das Thema „Bevölkerungswachstum und Ernährung“ für ihn wichtig: Diese Aspekte berücksichtigt er beispielsweise durch Engagements bei Düngerherstellern, etwa in Russland.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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