Werbung
Kommentar
17:00 Uhr, 13.06.2025

Airbus bekommt Aufwind aus China

Die chinesische Regierung untersagte seinen Fluggesellschaften im April 2025, im Zuge des US-Zollchaos, Boeing-Flugzeuge zu erwerben.

Erwähnte Instrumente

Werbung

Logo

Vontobel Kolumne

Die chinesische Regierung untersagte seinen Fluggesellschaften im April 2025, im Zuge des US-Zollchaos, Boeing-Flugzeuge zu erwerben. Solche staatlichen Verfügungen sorgen bei langfristig geplanten Flotteninvestitionen für Verunsicherung. Dem europäischen Branchenprimus Airbus winkt nun ein großer Kaufauftrag aus China. Auch wenn noch nichts endgültig beschlossen ist, unterstreicht dies, dass der Handel zwischen Europa und China im Nachgang der US-Strafzölle zunehmend an Bedeutung gewinnen könnte.

Kommt der China-Deal?

Medienberichten zufolge verhandelt Airbus über die Lieferung von bis zu 500 Flugzeugen an chinesische Fluggesellschaften – konkretere Informationen und Rahmenbedingungen könnten möglicherweise beim Besuch europäischer Staats- und Regierungschefs in Peking im Juli dieses Jahres bekannt werden. Gemäß Expertenmeinung besteht bei chinesischen Airlines nach mehrjähriger Zurückhaltung ein wachsender Bedarf an Flottenmodernisierungen (Reuters, 04.06.2025).

Ein solcher Auftrag wäre nicht nur für Airbus von großer Bedeutung, sondern könnte auch politische Implikationen mit sich bringen. Noch im April dieses Jahres sprach die chinesische Regierung ihren Fluggesellschaften ein Verbot für den Erwerb von Flugzeugen des US-amerikanischen Konkurrenten Boeing aus. Obwohl noch Unklarheit darüber herrscht, ob diese Maßnahme langfristig andauern wird, herrscht für Airbus in Peking unbestritten ein günstigeres Klima. Das Unternehmen ist bereits seit Jahren in China präsent und verfügt im Land über Produktionsstandorte, Kooperationen und Forschungseinrichtungen. So betreibt Airbus beispielsweise in Tianjin eine Endmontagelinie für die A320neo-Familie. China hat jedoch in der Vergangenheit gerne vor Staatsbesuchen größere wirtschaftliche Geschäfte in Aussicht gestellt und nutzte diese als diplomatische Lockvögel.

Lieferschwierigkeiten belasten Produktion

Während neue Aufträge winken, kämpft das Unternehmen weiterhin mit anhaltenden Produktionsengpässen. Im Mai 2025 lieferte Airbus laut Reuters lediglich 51 Flugzeuge aus – ein Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auf Jahressicht ergibt sich damit ein Minus von rund 5 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte sich Airbus noch das ambitionierte Ziel gesetzt, bis Ende 2025 rund 820 Maschinen auszuliefern – eine Vorgabe, die angesichts der bestehenden Lieferkettenprobleme zunehmend unter Druck gerät. Brancheninsider (Reuters, 28.05.2025[RM1] ) gehen inzwischen davon aus, dass sich die Verzögerungen sogar bis ins Jahr 2028 ziehen könnten. Vor diesem Hintergrund bleibt auch offen, wann und in welchem Tempo ein möglicher Großauftrag von über 500 Flugzeugen tatsächlich realisiert werden könnte.

Besonders betroffen von den Lieferschwierigkeiten sind die Modelle A320 sowie A321. Obwohl sich Airbus vorgenommen hatte, die Produktion seiner Verkaufsschlager auf 75 Maschinen monatlich hochzuschrauben, hinkt Airbus nach. Probleme bei Zulieferbetrieben, wie beispielsweise Triebwerksherstellern führen dazu, dass Flugzeuge nicht fristgerecht ausgeliefert oder gewartet werden können – was wiederum bei Fluggesellschaften zu Flugstreichungen und Reduktionen von Flugplänen führt. Um dem entgegenzuwirken, hat Airbus im April 2025 die Übernahme mehrerer Produktionsstandorte von Spirit AeroSystems angekündigt. Die in den USA, Europa und Afrika angesiedelten Werke dieses ehemals unabhängigen Zulieferers spielen eine wichtige Rolle bei der Produktion von Rümpfen und weiteren strukturellen Segmenten. Durch diese Maßnahme versucht das Unternehmen, die Kontrolle über kritische Produktionsschritte zurückzugewinnen und die eigene Lieferkette zu stabilisieren.

US-Zölle auf Stahl und Aluminium setzen Luftfahrt unter Druck

Trotz der Zuversicht mit Blick auf China gerät Airbus durch US-Importzölle unter zusätzlichen Druck. Die US-Regierung verkündete zuletzt (The White House, 03.06.2025) eine Verdoppelung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte. Dies könnte Folgen für die breitere Luftfahrtindustrie mit sich bringen. Noch sind Komponenten des Flugzeugbaus gemäß einem in den 1980er-Jahren eingeführten Handelsbeschluss der WTO (World Trade Organization) eigentlich von Zöllen befreit – das könnte sich jedoch ändern. Gemäß Howard Lutnick, dem Handelsminister im Trump-Kabinett, könnten solche Zölle auf Flugzeugteile bald Realität werden (Bloomberg, 04.06.2025). Sollte diese Maßnahme umgesetzt werden, könnte auch Airbus davon betroffen sein. Das Unternehmen verfügt im US-Bundesstaat Alabama (Mobile) über einen Endmontagestandort, an dem unter anderem Flugzeuge der A320neo-Familie montiert werden.

Gelingt Airbus der Take-Off?

Die Aktie von Airbus entwickelte sich seit Jahresbeginn eher verhalten (rund +3,30 Prozent am 10.06.2025), während der Konkurrent Boeing nach einem schwierigen Jahr 2024 seit Jahresbeginn kräftig zulegen konnte (rund +26,50 Prozent). Auch der Benchmark-Index STOXX® Europe 600 Industrial Goods & Services, der europäische Industrietitel umfasst, schnitt mit einer Performance von rund +14 Prozent seit Jahresbeginn besser ab als die Airbus-Aktie.

Wie es für Airbus und die gesamte Luftfahrtbranche weitergeht, bleibt offen. Der potenzielle Großauftrag aus dem Reich der Mitte könnte Airbus zwar neue Dynamik verleihen, jedoch müssen konkrete Ergebnisse erst noch formalisiert werden – zudem müssen auch interne Produktionsineffizienzen von Airbus nach wie vor angegangen werden. Parallel bleiben Auswirkungen der US-Zollpolitik wie auch bei anderen Branchen noch unklar. Die Frage, ob und wie sich Lieferketten und Produktionsprozesse auf das neue Umfeld anpassen können, ist ebenso offen wie der Fortbestand der Zölle selbst. Vergleichende Kursentwicklung von Boeing und Airbus zwischen Juni 2020 und Juni 2025

Mini Futures

WKN

Basiswert

Typ

Hebel

Basispreis

VK14G9 Airbus SE Call 4,43 124,90 EUR
VK28KP Airbus SE Call 8,00 140,85 EUR
VD2JKY Airbus SE Put 4,59 195,56 EUR
VD1JDS Airbus SE Put 7,66 181,64 EUR

Stand: 13.06.2025 16:22 Uhr

Zur Produktsuche

Schlussglocke: Wissen was die Märkte bewegt
Expertenwebinar mit Stephan Feuerstein und Ingmar Königshofen, jeden Mittwoch ab 17:30 Uhr. Jetzt anmelden

Kennen Sie schon unsere Newsletter?
Eine übersichtliche Zusammenfassung der Vontobel Aktienanleihen-Neuemissionen finden Sie im wöchentlich erscheinenden "Aktienanleihen Investor". Diesen und weitere spannende Newsletter zu verschiedenen Themenfeldern können Sie hier kostenfrei abonnieren.

Bank Vontobel Europe AG

Bockenheimer Landstraße 24, DE-60323 Frankfurt am Main
TEL: 00 800 93 00 93 00 | Email: markets.deutschland@vontobel.com

Folgen Sie uns

Wichtige Risiken:

Emittenten- / Bonitätsrisiko: Anleger sind dem Risiko ausgesetzt, dass Emittent und Garant ihre Verpflichtungen aus dem Produkt und der Garantie - beispielsweise im Falle einer Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung) oder einer behördlichen Anordnung von Abwicklungsmaßnahmen - nicht erfüllen können. Eine solche Anordnung durch eine Abwicklungsbehörde kann im Falle einer Krise des Garanten auch im Vorfeld eines Insolvenzverfahrens ergehen. Ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals ist möglich. Das Produkt unterliegt als Schuldverschreibung keiner Einlagensicherung.

Erhöhtes Verlustrisiko: Wegen der Hebelwirkung besteht bei Hebelprodukten, wie z.B. bei den hierin genannten Turbo-Optionsscheinen und Mini Futures, ein erhöhtes Verlustrisiko (Totalverlustrisiko).

Marktrisiko / Preisänderungsrisiko: Der Wert des Zertifikats kann während der Laufzeit durch die marktpreisbestimmenden Faktoren auch deutlich unter den Erwerbspreis fallen, wenn der Wert des Basiswerts fällt.

Wichtige rechtliche Hinweise:
Diese Information ist weder eine Anlageberatung noch eine Anlagestrategie- oder Anlageempfehlung, sondern Werbung. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zur Struktur und zu den mit einer Investition verbundenen Risiken, sind in dem Basisprospekt, nebst etwaiger Nachträge, sowie den jeweiligen Endgültigen Bedingungen beschrieben. Der Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen stellen das allein verbindliche Verkaufsdokument der Wertpapiere dar. Es wird empfohlen, dass potenzielle Anleger diese Dokumente lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um die potenziellen Risiken und Chancen der Entscheidung, in die Wertpapiere zu investieren, vollständig zu verstehen. Die Dokumente sowie das Basisinformationsblatt sind auf der Internetseite des Emittenten, Vontobel Financial Products GmbH, Bockenheimer Landstraße 24, 60323 Frankfurt am Main, Deutschland, unter prospectus.vontobel.com veröffentlicht und werden beim Emittenten zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Billigung des Prospekts ist nicht als Befürwortung der angebotenen oder zum Handel an einem geregelten Markt zugelassenen Wertpapiere zu verstehen. Bei den Wertpapieren handelt es sich um Produkte, die nicht einfach sind und schwer zu verstehen sein können. In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die Vergangenheit beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf eine simulierte frühere Wertentwicklung beziehen. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse.

In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf künftige Wertentwicklung beziehen. Derartige Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

In dieser Information sind Angaben enthalten, die sich auf die steuerliche Behandlung von Wertpapieren beziehen. Diese hängt von den persönlichen Verhältnissen des jeweiligen Kunden ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein.

Impressum:
Bank Vontobel Europe AG
DE-Bockenheimer Landstraße 24
60323 Frankfurt am Main
Telefon: 00 800 93 00 93 00
Fax: +49 (0)69 69 59 96-3202
E-mail: markets.deutschland@vontobel.com

Gesellschaftssitz:
Bank Vontobel Europe AG
Alter Hof 5
DE-80331 München

Aufsichtsrat: Brian Fischer (Vorsitz)
Vorstand: Thomas Fischer, Anton Hötzl, René Weinhold
Eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht München unter HRB 133419
USt.-IdNr. DE 264 319 108

Zuständige Aufsichtsbehörde:
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin)
Sektor Bankenaufsicht
Graurheindorfer Straße 108
DE-53117 Bonn
Sektor Wertpapieraufsicht/Asset-Management
Marie-Curie-Str. 24 – 28
DE-60439 Frankfurt am Main