Kommentar
09:45 Uhr, 05.03.2015

Admiral Markets im spannenden Interview

Ist der Verlust des Kunden der Gewinn des Brokers? Kann eine Nachschusspflicht ausgeschlossen werden? Diese und andere direkte Fragen beantwortet uns Jens Chrzanowski von Admiral Markets UK ehrlich und transparent.

Beständig groß ist die Nachfrage nach mehr Informationen zum CFD- und Forex-Handel allgemein, aber auch spezifisch die einzelnen Broker betreffend. BrokerDeal wird mit einer Interviewserie über die brennendsten und zentralsten Fragen zur Qualität des Angebots und der Philosophie der Broker für Transparenz und Aufklärung sorgen. Heute im Gespräch: Jens Chrzanowski von Admiral Markets.

Herr Chrzanowski, vielen Dank für die Möglichkeit dieses aufschlussreichen Gesprächs, um unseren Lesern ein tieferes Verständnis für die Abläufe bei Admiral Markets UK geben zu können. Damit zeigen Sie auch, dass Ihnen Transparenz wichtig ist.

Vielleicht möchten Sie unseren Lesern zu Beginn kurz schildern, für welche Zielgruppe sich Ihr Angebot besonders eignet?

Wir danken auch, Herr Hinterleitner. Admiral Markets ist der Spezialist, wenn es um Forex & CFD Trading geht, wenn man also Devisenhandel oder die Indizes DAX, Dow oder Rohstoffe Gold, Silber, Öl und anderes mehr traden möchte. Als Spezialist haben wir für diese Werte natürlich bessere Möglichkeiten und Spreads als breit angelegte Broker. Des deutschen liebstes Kind beim Trading ist der DAX - picken wir unser Angebot beispielhaft dafür heraus: DAX30 CFD von 08 bis 22 Uhr 1 Punkt Spread fixiert typisch, ohne Ordergebühren - uns ist kein besseres Angebot bekannt!

Wenn man den Worst Case annimmt, wie und in welcher Höhe sind Kundengelder geschützt im Insolvenzfall sowohl des Brokers, als auch der depotführenden Bank?

Nun, zum einen ist die kontoführende Bank eine der weltgrößten, nämlich Barclays mit Sitz in London; dies vorweg zur Einordnung. Als regulierter Broker in UK (United Kingdom) gilt unsere Einlagensicherung über 50.000 GBP (rund 60.000 Euro) für die Trading-Positionen sowie bis zu 85.000 GBP (rund 100.000 Euro) für die Kundengelder, die auf segregierten Kundenkonten verwahrt sind.
Zum anderen ist die weltweit aktive Admiral Markets Group einer der ältesten Brokerage-Anbieter für Forex & CFDs, wir sind 2001 gestartet. Viele andere Broker sind deutlich jünger und somit ohne so langjährige Erfahrung und Reputation.

Welche internen Systeme schützen den Kunden vor einem negativen Kontostand, ab wann führen Margin Calls zu automatischen Positionsschließungen?

Für unser Flaggschiffkonto Admiral.Markets gilt: in unsere Handelssysteme eingebaut ist automatisch ein Stopp-Out-Niveau, welches bei 30 Prozent verbleibenden Margin-Level automatisch offene Postionen schließt, um noch größeren Verlusten vorzubeugen. Und natürlich, wie fast immer beim Trading, "Information is King" - Informationen sind lebenswichtig! Wir haben im Februar unseren Service um einen neuen, kostenlosen SMS-Dienst erweitert. Alle Live-Kunden können sich für den SMS-Dienst im Kundenportal registrieren, und erhalten dann bei drohendem Margin Call vorab eine Benachrichtigung an Ihr Handy. Die SMS wird bei 130% Margin-Level versendet - also noch genügend Puffer, um reagieren zu können, beispielsweise manuell vorab Positionen schließen, Teilschließungen vorzunehmen oder minutenschnell kostenlos Geld überweisen, via Skrill, Kreditkarte oder SOFORT. Da man nicht immer am PC die Trades überwachen kann, empfinden wir den neuen kostenlosen SMS-Service als sehr sinnvoll, und erstes Feedback der Kunden bestätigt dies. Übrigens funktioniert das System mit weltweit allen gängigen Mobilfunkanbietern, also auch an unsere Kunden in Österreich und der Schweiz ist gedacht.

Falls Kunden aufgrund unvorhergesehener Ereignisse oder schlechtem Risikomanagement trotzdem ins Minus rutschen, wie wird damit umgegangen?

Das automatisierte Stopp-Out – manchmal auch gern von Kunden "Airbag" genannt – kann naturgemäß nur bei geöffneten Märkten stattfinden. Sollte ein Trader übers Wochenende halten, und es herrscht am Markt ein größeres Gap, eine Kurslücke, ist das Risiko aufgrund unserer "Negative Balance Protection Policy" auf Plusminus Null vom Kontoguthaben begrenzt. Durch reguläre Tradingaktivitäten kann ein Kunde bei uns nicht im Soll landen – dies gleichen wir aus eigenen Mitteln aus. Und auch bei extremsten Ereignissen, die wir beispielsweise am 15. Januar dieses Jahr rund um den Schweizer Franken erlebt haben, konnten wir betroffene Kunden bei Admiral Markets UK schnell und unbürokratisch helfen. Wir haben die kleine einstellige Kontenanzahl ausgeglichen, und zwar nicht nach Wochen wie andere, sondern innerhalb 48 Stunden.

Werden die Forex-Orders final über ein Dealing Desk gecleart, oder gehen sie zu 100% und ohne Zwischenschritte an den Interbankenmarkt?

Für unsere beiden Kontomodelle Admiral.Markets und Admiral.Prime gilt gleichermaßen: ECN Orderausführungstechnologie, No-Dealing-Desk! Der Unterschied in den beiden Kontomodellen liegt in der Preisgestaltung: bei Admiral.Markets tradet der Kunde ohne zusätzliche Kommission, die Kompensation für den Broker ist im Spread enthalten. Admiral.Prime wiederum ist ein "Raw ECN"-Konto, plus Kommission. Ein konkretes Beispiel macht es deutlich:

  • Admiral.Markets: EUR/USD 0,8 Pips Spread durchschnittlich, OHNE Kommission
  • Admiral.Prime: EUR/USD 0,1 bis 0,3 Pips Spread durchschnittlich, plus Kommission (7 EUR für 1,0 Lot Roundturn)

Wir empfehlen das Flaggschiff-Konto Admiral.Markets der großen Mehrheit unserer Kunden. Admiral.Prime hat Vorteile für institutionelle Trader, die mit jedem Trade größere Volumina bewegen von 5 Lots aufwärts oder Forex-Scalpern.

Können Sie dem interessierten Leser mitteilen an welche Tier1-Liquiditätsprovider die FX-Orders durchgeroutet werden, und woraus Ihr Verdienst besteht (Mark Up, Kommission oder beides, Finanzierungskosten)?

Admiral Markets kämpft für Transparenz und hat deshalb schon vor Jahren eine eigene Wissensseite zu Forex ECN hinterlegt – mit allen Informationen, wie ECN funktioniert und wer unsere Liquiditätsgeber sind. Bei Interesse bitte einfach unsere Webseite besuchen.

Wir verdienen an den Mark-ups, an Kommissionen, an Finanzierungskosten und auch an der Liquiditätsgebung. Ich weiß nicht, ob die einzelnen Posten wirklich so interessant sind für den Kunden: unter-dem-Strich zählt der Endpreis, und die faire Kursstellung und Orderausführung. Und da fordere ich auf: vergleichen Sie, überzeugen Sie sich selbst!

Beim CFD-Handel ist ein Dealing Desk in der Regel ja unumgänglich, wie wird hier mit Überhangpositionen der Kunden verfahren nach dem internen matchen?

"Dealing Desk" vom Wortsinn bedeutet ja eigentlich, dass ein "Dealer" die Kurse macht und manipuliert, kurz gesprochen. Dies ist bei Admiral Markets UK nicht der Fall, sowohl FX als auch CFDs werden zu den aktuellen Marktkursen, ohne Kursmanipulationen, ausgeführt. Korrekter wäre der Begriff für Index-CFDs des "Liquidität stellen". Für Index-CFDs muss naturgemäß Liquidität gestellt werden, da man einen Index wie den DAX ja an der Börse gar nicht kaufen kann – sondern immer nur über ein abgeleitetes Instrument.
Für alle Handelsinstrumente, Forex & CFDs, hat Admiral Markets renommierte Liquiditätspartner, für Forex spricht man von den sogenannten Tier1-Banken. Diese sorgen für uns für entsprechende, laufende Liquidität und ordnungsgemäßen Ausführungen.

In welcher Reihenfolge werden die Orders ausgeführt, nach dem first-come-first-serve-Prinzip, d.h. der älteste Stopp wird zuerst ausgeführt?

Korrekt.

Sieht die ausführende Stelle wo die Orders der Kunden liegen, und können Re-Quotes notwendig werden? Bitte unterscheiden in FX- und CFD-Aufträge.

Bei unseren beiden Kontomodellen Admiral.Markets und Admiral.Prime gibt es keine Requotes, weder für Forex noch für CFDs. Alle Handelsinstrumente werden über die Market Execution direkt zum nächstverfügbaren Kurs ausgeführt. Das heißt auch: positive und negative Slippage werden voll weitergegeben!
Unsere Liquiditätsgeber sehen keine einzelne Kunden, für die Partner wird stets nur pauschal "Admiral Markets" sichtbar.
Gesetze Stopps oder Pending Order liegen im System vor und können von den Liquiditätsgebern gesehen werden. So wie übrigens an den regulären Börsenplätzen wie Xetra und Eurex auch. Stopp-Fishing oder anderes kommt dennoch nicht vor, dazu sind zum einen alle angebotenen Handelswerte einfach viel zu liquide, und zum anderen wacht die britische Financial Conduct Authority FCA auch über ordnungsgemäße Geschäftstätigkeiten und "Treat Customers Fairly", also der fairen Behandlung der Kunden. Alle Kunden von Brokern, die nicht in UK reguliert sind, sollten sich dies einmal genauer anschauen. Andere Aufsichtsbehörden wie die in Zypern oder Offshore-Inseln sind bei weitem nicht so streng und erfahren wie die Briten.

Bei extrem volatilen Events wie dem SNB-Debakel vom 15. Januar kam es bei vielen Brokern zu nachträglichen Änderungen bereits bestätigter Orderausführungen. Wie konnte es dazu kommen, und sind Kunden von Admiral Markets UK davon ebenfalls betroffen?

Admiral Markets UK war davon nicht betroffen, es wurden keine ausgeführten Kurse im Nachhinein neu abgerechnet. Am 15. Januar kam es zu massiven, fast so noch nie gesehenen Ungleichgewichten zwischen Bid und Ask, den Angebots- und Verkaufskursen. Einige Brokersysteme kamen mit diesem Extremszenario, in der Branche „Black Swan“ genannt, offensichtlich nicht klar, und auch Lücken in den Risikosystemen und weiteres mehr sind dadurch nun zum Vorschein gekommen. Alle Forex-Broker weltweit waren aber mehr oder weniger betroffen – die Auswirkungen für Admiral Markets UK waren jedoch begrenzt. Wie bereits erwähnt: Kunden, die ins Soll gerutscht sind aufgrund dieses Ereignisses haben wir schnell und unbürokratisch geholfen und die Konten aus eigenen Mitteln ausgeglichen.

Da wir stets Wert auf Risikoaufklärung legen sollte hier noch gesagt werden: das Geschäft mit Forex & CFDs ist ein Risikoinvestment, der stets eingebaute Hebel funktioniert in Gewinn- und Verlustrichtung. Nichts an der Börse ist sicher, auch Notenbanken können überraschend ihre Meinung ändern. Durch den Hebel kann man auch mit kleinen Einsätzen interessante Gewinntrades machen – aber die generellen Risiken sollten jedem Trader bewusst sein.

Wo sehen Sie Ihre besonderen Stärken im Vergleich mit der unmittelbaren Konkurrenz, was macht Admiral Markets einzigartig?

Wichtig sind natürlich die günstigen Konditionen und Spreads, das Ziel des Traders ist es ja, möglichst schnell in die Gewinnzone zu kommen, und je kleiner die Spreads, desto eher ist man in diesem Bereich. Und bei den Spreads können wir wirklich glänzen, ein DAX-Beispiel habe ich anfangs schon gemacht, ein weiteres Beispiel ist Gold: typischerweise nur 16 bis 22 Pips Spread, Ohne Kommissionen im Konto Admiral.Markets – auch hier sehen wir keinen günstigeren Broker, vergleichen Sie selbst!

Unser Tradingtool ist der MetaTrader 4, die beliebteste Handelssoftware weltweit für Forex & CFDs. Bei uns erhält aber der Demo- und Livekunde TUNING für den MT4: 60 zusätzliche, sinnvolle Features, die das Trading boosten. Einige Erweiterungen sind weltexklusiv nur bei Admiral Markets zu haben, wir haben echte, vernünftige Tick-Charts für den MT4 im Angebot. Ansonsten ist die kleinste Charteinheit im MT4 der Minutenchart – für die aktiven Trader & Scalper ist bei uns nun auch jeder einzelne Tick im Chart zu sehen. Und dies sogar als Kurskette downloadbar, jeder einzelne Tick wird festgehalten und kann nachvollzogen werden. Die anderen Features finden Sie auf unserer Webseite.

Ansonsten sind es die Kleinigkeiten, die den Unterschied machen: über unser Kundenportal TRADER ROOM werden Ein- und Auszahlungen gesteuert, alles Online – es soll immer noch genug Broker geben, die für Auszahlungen ein Fax oder ähnliches wünschen… Unsere Preisliste ist direkt von der Startseite verlinkt – viele andere Broker haben nicht einmal eine Preisliste. Und last but not least: das erfolgreichste Webinar Deutschlands, wenn es um Forex & CFDs geht, hat nur einer, und zwar wir: jeden Dienstag um 15 Uhr „Markttechnik, live-Trading und Tipps von Daytrader Jochen Schmidt“. Live dabei sein oder einfach die YouTube-Videoaufzeichnung anschauen, so wie viele hunderte Kunden regelmäßig Woche für Woche auch.

Was haben Sie an Ideen und Innovationen in der Pipeline für 2015?

Die letzte Innovation ist ja gerade erst im Februar umgesetzt worden, der kostenlose SMS-Service bei Ein- und Auszahlungen und bei drohendem Margin Call. Im Frühjahr 2015 wird es wieder eine große Bonusaktion als Werbemaßnahme geben, um Admiral Markets einfach noch bekannter zu machen. Dabei gilt: je mehr Sie traden, desto größer kann der Bonus ausfallen. "Trade more - get more" somit auch der passende Name der Aktion. Darüber hinaus sind weitere CFD-Werte in Planung, die bei uns das Handelsangebot ergänzen werden.

Wir danken für dieses äußerst spannende und transparente Interview Herr Chrzanowksi, viel Erfolg weiterhin! Bei Interesse finden Sie mehr über diesen Broker und die günstigeren Konditionen für Mitglieder von BrokerDeal im Steckbrief.

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Über den Experten

Michael Hinterleitner
Michael Hinterleitner

Michael Hinterleitner ist seit 2006 Redakteur und Trader bei GodmodeTrader.

Bereits 1998 der Faszination Börse erlegen, wurde Trading neben dem Studium der Wirtschaftswissenschaften zu seiner Hauptbeschäftigung. Sein Fokus: Aktien. Neben der täglichen spannenden Jagd an den Börsen kam 2011 die Idee zu einem neuen Brokervergleich, der nicht nur einen detaillierten Blick hinter die Kulissen erlaubt, sondern auch handfeste Vorteile für Mitglieder bringt.

Als Mitbegründer der Vergleichsplattform BrokerDeal.de hat sich Michael Hinterleitner zum Ziel gesetzt, Licht in den Brokerdschungel zu bringen. Er erklärt, worauf es bei der Brokerwahl ankommt, welche Anbieter für welche Bedürfnisse Sinn macht und auf welche Unterschiede man bei den Produkten und der Ausführungsqualität achten sollte.

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