Kommentar
16:37 Uhr, 21.01.2003

ADIG - Marktrückblick USA

Nach dem positiven Jahresstart trat in der vergangenen Woche eine erste Ernüchterung am amerikanischen Aktienmarkt ein. Dabei gab der S&P500 2,8 Prozent seiner Gewinne ab. Mit minus 4,9 Prozent verlor die Nasdaq sogar deutlich mehr. Grund: geopolitische Risiken sowie die Gewinnberichterstattung der Unternehmen. "Die reinen Gewinnzahlen übertrafen zum Teil zwar deutlich die zuvor stark nach unten revidierten Erwartungen", sagt Klaus Breil, Fondsmanager des ADIG Fondamerika, "der fehlende bzw. enttäuschende Ausblick verstimmte jedoch die Anleger." Intel kündigte beispielsweise an, etwa ein Viertel der geplanten Investitionen zu kürzen. Auch Microsoft ließ durchblicken, dass keine Erholung der Ausgaben für Informationstechnologien erwartet werde. Das ist natürlich Gift für die Konjunktur, sollen doch die Unternehmensinvestitionen den Konsum als treibende Kraft des Wirtschaftsaufschwungs ablösen. Aufgrund hoher Restrukturierungskosten und anderer Einmalbelastungen meldeten AMD und Sun Microsystems hohe Quartalsverluste. Die übrigen Unternehmen (General Electric, General Motors, Bank of America und Yahoo) legten solide Berichte vor. Microsoft kündigte nach einem Aktiensplit, eine erste Dividendenzahlung von acht Cents für das gesamte Jahr an - vorausgesetzt die steuerlichen Überlegungen (Abbau der Doppelbesteuerung von Dividenden) werden umgesetzt. Mit diesem Vorhaben wächst der Druck auf andere Unternehmen aus dem Technologiebereich. Bislang haben diese nämlich keine Dividenden gezahlt.
Von der konjunkturellen Seite gab es in der letzten Woche eher Enttäuschungen. Während die Einzelhandelsumsätze wegen der zunehmenden Autoverkäufe im Dezember positiv überraschen konnten (plus 1,2 Prozent gegenüber dem Vormonat), lag die Industrieproduktion deutlich unter den Erwartungen. Das hohe Handelsbilanzdefizit im November (etwa 40 Milliarden US-Dollar) ist hauptsächlich auf den Streik an der Westküste zurückzuführen. Dennoch löste dies wieder Diskussionen über die Zwillingsdefizite in den USA (Haushalt und Leistungsbilanz) aus. Folge: ein schwächerer Dollar.

Quelle: Adig

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