ADIG - Marktrückblick Europa
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Nach den zeitweise kräftigen Kursavancen der Vorwochen bestimmten Gewinnmitnahmen die Kurstendenz der abgelaufenen Woche. Bei einem Rückgang des MSCI-Weltindex um drei Prozent gaben die europäischen Aktienmärkte mit 4,5 Prozent (Euroland) sowie minus 4,1 Prozent (Europa) überdurchschnittlich nach. Selbst die defensiveren Börsen Großbritannien und Schweiz konnten sich mit Indexrückgängen von 3,7 bzw. 3,6 Prozent der negativen Tendenz nicht entziehen, gehörten aber innerhalb der europäischen Börsen wieder einmal zu den stabileren Märkten.
Die von Experten schon seit länger für notwendig gehaltene Zinssenkung seitens der EZB war bereits von den Aktienmärkten erwartet worden. Dabei hat sich gezeigt, dass bei negativen Vorgaben der Leitbörse Wall Street selten ein Ausscheren der europäischen Aktienmärkte aus dem negativen Trend möglich ist.
Seitens der Unternehmen ist vor allem die enttäuschende Prognose des finnischen Mobilfunkproduzenten Nokia zu nennen, die dann auch zu kräftigen Kursabschlägen bei Aktien wie Epcos und Infineon geführt hat. Zum Wochenbeginn waren deutsche Bankaktien, insbesondere Commerzbank und Hypovereinsbank, auf Grund anhaltender Fusionsgerüchte noch stärker gefragt, bevor auch hier Gewinne mitgenommen wurden. France Telekom profitierten von der geplanten umfangreichen Neukapitalisierung mit Hilfe des französischen Staats. Das letzte Wort der EU-Behörde ist hier allerdings wohl noch nicht gesprochen.
Auch die neuen Konjunkturdaten konnten die Börsenstimmung nicht nachhaltig stimulieren. Der Einkaufsmanagerindex Euroland ist in der verarbeitenden Industrie zwar im November auf 49,5 angestiegen, bewegt sich aber immer noch unterhalb des Wertes von 50, der eine stagnierende Entwicklung anzeigt. Dagegen stellt sich die Entwicklung im Dienstleistungsbereich mit einem Wert von 50,8 positiver dar.
Kein Index der europäischen Branchen konnte sich in der vergangenen Woche dem negativen Trend entziehen. Vor allem Versicherungen, Medienwerte sowie Technologieaktien standen stärker auf der Verliererseite. Dagegen konnten sich in den letzten Wochen zeitweise stärker unter Druck geratene Nahrungsmittel-, Chemie-, Energie- und Versorgungswerte besonders gut behaupten.
Quelle: ADIG
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