Kommentar
16:51 Uhr, 26.11.2002

ADIG - Marktrückblick Europa

Von der positiven Marktentwicklung an der Wall Street konnten die europäischen Märkte in der vergangenen Woche zum zweiten Mal in Folge überdurchschnittlich profitieren. So legte der Stoxx-Index um 3,3 Prozent zu. Der EuroStoxx-Index stieg sogar um +4,3 Prozent unter der Führung von Deutschland (plus vier Prozent), Frankreich (plus 4,5 Prozent) und Italien (plus 5,2 Prozent) deutlich stärker. Wieder einmal war Grossbritannien mit nur plus zwei Prozent für eine schwächere Stoxx-Entwicklung verantwortlich. Bei der Branchenentwicklung ist erneut eine höhere Risikobereitschaft bei den Investoren zu erkennen. Unter den Top-Performern rangierten Branchen mit einem kurzfristigen hohen Beta wie z.B. Versicherungen (plus zehn Prozent), TMT (zwischen 6,5 bis 8 Prozent), Banken (plus 5,6 Prozent) sowie zyklischer Konsum (plus 6,3 Prozent) auf den ersten Plätzen. Im Gegensatz dazu schnitten die klassischen defensiven Branchen wie z.B. Nahrungsmittel (minus 1,5 Prozent), Versorger (minus 0,3 Prozent) Healthcare (plus 0,4 Prozent), Retail (plus 0,7 Prozent) und Energie (null Prozent) unterdurchschnittlich ab. "Die Versicherungen profitieren von einem sich besser entwickelnden Finanzmarkt", sagt ADIG-Fondssprecherin Heidrun Heutzenröder. "Dadurch reduziert sich nämlich auch die Gefahr einer weiteren Unterdeckung ihrer Bilanzen. Denn im letzten Quartal haben gerade hohe Abschreibungen auf die Wertpapierbestände zu erheblichen Gewinnrückgängen geführt."
Im europäischen Bankensektor dürfte die Übernahme des staatlichen Anteils am Credit Lyonnais durch die BNP in Höhe von elf Prozent die Übernahmefantasie erneut entfachen.
Von der konjunkturellen Seite sind nur für Deutschland die Zahlen des Bruttoinlandsproduktes für das dritte Quartal erwähnenswert, das gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent gestiegen ist. Die Zahlen deuten darauf hin, dass die Lage der Wirtschaft in Deutschland besser ist als die Stimmung. Von den veröffentlichten Quartalsberichten der Unternehmen zeigen sich die Marktteilnehmer zwar enttäuscht, dennoch kann davon ausgegangen werden, dass sowohl die Konjunkturschwäche als auch die Gewinnrevisionen am Aktienmarkt bereits weitgehend in den zuvor stärker gefallenen Kursen eingepreist sind.

Quelle: ADIG

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