ADIG - Marktausblick KW 2
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In den USA ist die Gewinnwarnungssaison beendet. Morgen beginnt Alcoa die Gewinnberichtssaison für das 4. Quartal, gefolgt von Coca-Cola am Freitag. In der Woche darauf wird es dann mit Intel, Microsoft und General Motors richtig spannend. Für den Gewinnausblick 2003 muss darauf geachtet werden, inwiefern die Unternehmen bereits Einblick in ihre Pensionspolitik gewähren. Nach nunmehr drei schwachen Aktienjahren in Folge, scheint sowohl bei der Beurteilung der Aktienmärkte als auch bei den anzusetzenden Diskontierungsfaktoren Handlungsbedarf angebracht zu sein. Mögliche Folge: Höhere laufende Aufwendungen könnten den Indexgewinn für das Jahr 2003 drücken.
Von der konjunkturellen Seite werden am heutigen Dienstag Details über das Konjunkturförderprogramm der Regierung veröffentlicht. Dabei zeichnet sich ein Stimulierungspaket in Höhe von 600 Milliarden Dollar ab. Dieses Programm läuft über zehn Jahre und soll von der im Jahr 2001 verabschiedeten grossen Steuerreform profitieren. Darüberhinaus sollten die geplanten Abschreibungserleichterungen bei den Unternehmen sowie die Abschaffung der Dividendenbesteuerung die Börse beflügeln.
Insgesamt sieht es so aus, als wenn die amerikanische Börse die mehrwöchige Konsolidierung beendet. Sobald die 960er-Marke des S&P 500 nachhaltig überwunden ist, hätte der Markt seine Bodenbildung erreicht und würde sich dann in einen mittelfristigen Aufwärtstrend begeben.
"Angesichts relativ schwacher geld- und fiskalpolitischer Impulse bleiben die Konjunkturperspektiven in Europa im Vergleich zu Nordamerika relativ verhalten", meint Heidrun Heutzenröder. "Hinzu kommt die Schwäche des US-Dollar, die die Gewinnentwicklung international tätiger Konzerne durchaus stärker belasten könnte. Aus Kostengründen ist andererseits aber auch von einer weiteren Internationalisierung der Produktionsaktivitäten auszugehen." Folge: Immer mehr Unternehmen profitieren von einer robusten Konjunkturentwicklung in den USA - die Dollarschwäche fällt dagegen weniger ins Gewicht. "Zudem zeigt die Erfahrung, dass in Phasen hoher gesamtwirtschaftlicher Wachstumsraten in den USA, insbesondere Aktien europäischer, exportorientierter Unternehmen mit zyklischem Charakter Kursgewinne erzielen können", so die Anlageexpertin weiter.
Wesentlich für eine positive Kursentwicklung in 2003 wird sein, dass ein Teil des durch Bilanzkrise, Konjunkturschwäche und Kriegsgefahren verursachten Vertrauensverlustes bei den Aktienanlegern im weiteren Jahresverlauf abgebaut werden kann.
In Japan birgt das Jahr 2003 durchaus positives "Überraschungspotential". Grund: Ein hoher Pessimismus der ausländischen Anleger gepaart mit möglichen qualitativen Veränderungen in der Entscheidungsstruktur. Ein neuer Notenbankgouverneur (ab März 2003) sowie Änderungen der politischen Machstruktur als Folge innerparteilicher Kämpfe gegen Premierminister Koizumi könnten zudem unerwartete geld- und reformpolitische Entscheidungen nach sich ziehen. Dagegen bleiben die Chancen für eine konjunkturelle Belebung und eine Beendigung der Deflationsspirale zumindest auf kurze Sicht eher gering.
Quelle: Adig
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