Kommentar
12:17 Uhr, 06.11.2002

Activest - Marktausblick USA

In den USA verfestigt sich die Abschwächung der konjunkturellen Frühindikatoren. Die Activest Experten korrigierten deshalb ihre Prognosen für das Wachstum der amerikanischen Volkswirtschaft nach unten. Erwartet wird aber keine neue Rezession sondern eine weiterhin schwache, aber positive konjunkturelle Dynamik. Die Prognosen liegen mit 2,4 Prozent in 2002 und 2,0 Prozent in 2003 deutlich unter den aktuellen Konsenserwartungen. Begründet wird dies durch die nur schwache und verzögerte Erholung des verarbeitenden Gewerbes und der IT-Investitionen. Zudem verlangsamt sich die Erholung der Auftragseingänge. Insgesamt zeichnet sich bei den Investitionen nach Ansicht der Activest bestenfalls eine Stabilisierung ab. Die Arbeitsmarktdaten liefern derzeit noch uneinheitliche Signale. Die Lage bleibt weiterhin angespannt. Die Private Nachfrage war bisher eine der größten Stützen der US-Konjunktur. Aufgrund der verschlechterten Vermögensposition ist dies dauerhaft aber nur sehr schwer durchzuhalten, auch weil zusätzliche Effekte wie erneute Steuersenkungen derzeit nicht in Sicht sind. Der vom Immobilienmarkt ausgehende Vermögenseffekt kann den negativen Einfluss der Aktien nicht dauerhaft kompensieren. Steigende Energiepreise belasten zusätzlich. Der US-Rentenmarkt korrigierte im Oktober ein vom Markt zu pessimistisch eingepreistes Konjunkturbild bzw. das Abgleiten der Wirtschaft in eine erneute Rezession (Double-Dip-Szenario). Activest erwartet in diesem Umfeld und bei einer Verbesserung des Aktienmarkt-Sentiments zunächst einen weiteren leichten Anstieg und in Folge eine Seitwärtsbewegung der Renditen. Die Prognose für den Zins zehnjähriger US-Staatsanleihen beträgt auf Sicht von drei und sechs Monaten weiterhin 4,25 Prozent.

Finanz- und Technologieaktien attraktiv

Die amerikanischen Börsen konnten sich Mitte Oktober wieder von den starken Kursverlusten im September erholen. Auslöser der Kurs-Rally waren gute Nachrichten aus der Technologie-Branche. Die drei Weltmarktführer in ihren jeweiligen Branchen, Nokia, IBM und SAP, haben die Konjunkturkrise besser als erwartet gemeistert. Trotz stagnierender Umsätze konnten die drei Unternehmen ihre Gewinne mit Hilfe von Restrukturierungsmaßnahmen steigern. Beim gegenwärtigen Zinsniveau und auf Basis der 2003 erwarteten Gewinne je Aktie sind amerikanische Aktien nach Meinung des Activest Fondsmanagements unterbewertet. Allerdings unter der Voraussetzung, dass die Gewinnschätzungen nicht weiter reduziert werden. Positiv sind auch die in den letzen Monaten verstärkten Aktien buy-backs seitens der Unternehmen zu sehen. Bisherige Höhepunkte der buy-backs haben Tiefstände bei den Aktienkursen angezeigt. Auf Sektorebene stuft das Aktienfondsmanagement der Activest die zuletzt stark unter Druck gekommenen Finanz- und Technologieaktien als kurzfristig interessant ein. Defensive US-Konsumwerte werden derzeit bei der Activest neutral gewichtet, da die Bewertung durch die starke Outperformance seit Jahresbeginn leicht angespannt ist. Die Bereiche zyklischer Konsum und Industrie sehen die Fondsmanager von Activest momentan als unattraktiv an, erst deutlich niedrigere Bewertungen würden eine Übergewichtung rechtfertigen. Längerfristig bevorzugt das Fondsmanagement den Healthcare- und Energiesektor.

Quelle: Activest

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