Activest - Marktausblick Europa
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In Europa erlahmt die konjunkturelle Dynamik immer mehr. Mittlerweile zeigen fast alle Frühindikatoren eine weitere Abschwächung der Wirtschaft auf. Sowohl der Konsum als auch die Investitionen enttäuschen. Aber auch im Exportsektor ist aufgrund der globalen Konjunkturschwäche nur wenig Dynamik zu verspüren.
Insbesondere in Deutschland wirken die geplanten fiskalpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung konjunkturbelastend. Die Regierungskoalition ist zwar von ihren ersten Vorschlägen etwas abgerückt. Das Grundproblem, dass die geplanten Maßnahmen konjunkturschädlich sind, bleibt aber nach Ansicht der Activest Experten bestehen. Eine Lösung der wirklichen Strukturprobleme in der deutschen Wirtschaft wird nicht vorangetrieben. Trotz der höheren Steuerbelastung des Einzelnen dürfte es deshalb insgesamt kaum zu höheren Steuereinnahmen führen. Eine zusätzliche Gefahr für die Konjunktur in Deutschland ist die zurückgehende Kreditvergabe.
Offensichtlich ist die Meinung im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) derzeit sehr gespalten. Dennoch gewinnen die Befürworter einer Zinssenkung immer stärkeres Gewicht. Die EZB kann das Überschreiten des Geldmengenziels auch getrost tolerieren, da dieses auf Sonderfaktoren und eben nicht auf eine gestiegene Kreditvergabe zurückgeht. Auch ist kein zunehmender Preisdruck vorhanden. Die Volkswirte bei Activest erwarten, dass die EZB schon bald weitere Zinsschritte beschließen wird.
An den Rentenmärkten erwartet das Activest Fondsmanagement in den nächsten drei Monaten eine Seitwärtsbewegung der zehnjährigen Zinsen. Diese rentieren derzeit um die Marke von 4,5 %.
Erholung bei Aktien wahrscheinlicher
Die europäischen Aktienmärkte konnten Mitte November wieder deutlich zulegen. So konnte sich der STOXX 50 Index über 200 Punkte von der derzeitigen Unterstützungslinie von 2.400 Punkten lösen. Auch der deutsche Aktienindex DAX zeigte sich freundlich und schloss über 3.300 Punkte Marke (Stand 22.11.02).
Obwohl das fundamentale und politische Marktumfeld eher als Belastungsfaktor einzustufen ist, nehmen die Aktienmärkte einen erneuten Anlauf, um aus der seit Mitte Oktober 2002 andauernden Seitwärtsbewegung auszubrechen.
Auf Basis der aktuellen Gewinnschätzungen und der niedrigen Zinsen sind die Aktienbörsen momentan als unterbewertet einzustufen. Trendindikatoren, wie der wöchentliche MACD, signalisieren bereits eine nachhaltige Bodenbildung am europäischen Aktienmarkt. Positiv ist auch zu werten, dass die Kurse zuletzt nicht mehr auf negative Konjunkturdaten reagierten.
Nach Meinung von Activest sollte sich die Erholung an den europäischen Aktienmärkten zunächst fortsetzen. Gründe dafür sind das relativ günstige Liquiditätsumfeld und die Hoffnung der Investoren auf eine traditionell eintretende Aufwärtsbewegung in den starken Börsenmonaten November bis Januar. Auch die Annahme, dass die EZB die Leitzinsen weiter senken wird, sollte den Aktienmarkt positiv beeinflussen.
In sechs Monaten erwartet das Activest Fondsmanagement beim DAX einen Indexstand von 3.500 Punkten und beim STOXX 50 einen Stand von 2.800 Punkten.
Quelle: Activest
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