Abwärtsrisiko an den Kreditmärkten steigt
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New York (GodmodeTrader.de) - „Die Wende an den Kreditmärkten kommt näher. Zumindest liefert die Kombination aus Makro- und Kreditereignissen in diesem Jahr ein deutliches Indiz dafür, dass der weltweite Kreditzyklus auf seine Schlussphase zusteuert. Abweichungen in der Steuer- und Geldpolitik sowie die sich wandelnde internationale Handelslandschaft erhöhen das Downside-Risiko für Investoren, wie Michael McEachern, Head of Public Markets bei Muzinich & Co, in einem aktuellen Marktkommentar zur gegenwärtigen Lage an den Kreditmärkten schreibt.
In den Vereinigten Staaten hätten zwar viele Unternehmen von Präsident Donald Trumps Steuerreform profitiert und auch die Binnennachfrage sei so kurzfristig stimuliert worden. Doch eine fehlende Reaktion der Angebotsseite (langfristige Produktivität) verhindere, dass sich der Kreditzyklus in den USA fortsetze. Obwohl von vielen Unternehmen positive Wachstumsprognosen zu erwarten seien, könnte sich die US-Konjunktur 2020/2021 zudem spürbar abschwächen, da die positiven Effekte der Steuersenkungen abklingen dürften. Ferner könnten aggressive US-Handelszölle - insbesondere gegen China - 2019 auf der globalen Wirtschaft und insbesondere auf den USA selbst lasten, heißt es weiter.
„In Europa sieht die wirtschaftliche Lage sogar noch etwas schwächer als in den Vereinigten Staaten aus. Das Wirtschaftswachstum dürfte sich in diesem Jahr auf unter zwei Prozent verringern. Der Haushalt sowie der Verschuldungspfad Italiens bereiten ebenfalls Sorge. Zudem sind europäische Renditen niedrig und die Spread-Ausweitung, die während der ersten Jahreshälfte 2018 beobachtet wurde, entschädigt Investoren nicht vollständig für die Risiken im Euroraum. Die unbekannten Auswirkungen des Endes der ultralockeren Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) tragen ebenfalls zur allgemeinen Verunsicherung bei“, so McEachern.
Aus Kreditperspektive sei alles in allem jedoch nicht mit negativen kreditspezifischen Ereignisrisiken zu rechnen. Die Anzahl der Defaults befinde sich auf einem historisch betrachtet sehr niedrigem Niveau, gleiches gelte für die Leverage Ratios. Mit dem nahenden Zyklusende komme nun allerdings auch eine psychologische Komponente ins Spiel, die wahrscheinlich zu einer steigenden Volatilität und zu Liquiditätsengpässen führen werde, heißt es abschließend.
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