Kommentar
12:02 Uhr, 06.03.2024

Abverkauf wegen Euphorie?

Es heißt: Bullenmärkte werden im Pessimismus geboren, wachsen bei Skepsis, reifen im Optimismus und sterben in Euphorie. Sind Anleger schon euphorisch?

Die Beschreibung, wie ein Bullenmarkt entsteht und endet, geht auf John Templeton zurück und benennt die wichtigsten Phasen eines Bullenmarktes. Ein Bärenmarkt endet, wenn der Pessimismus einen Höhepunkt erreicht. Genau dann nämlich haben alle aus Frustration verkauft. Will niemand mehr Aktien verkaufen und ist die Bewertung attraktiv, kann praktisch nur ein neuer Bullenmarkt beginnen.

Der Anfang ist oft dynamisch und für Anleger schwer. Man traut dem Aufwärtstrend nicht, hat man doch gerade noch schlechte Erfahrungen gemacht. Der Markt steigt entlang von Sorgen und Skepsis der Anleger. Je länger der Bullenmarkt anhält, desto sicherer fühlen sich immer mehr Anleger. Sie blicken optimistischer in die Zukunft.

Irgendwann bekommt auch der letzte potenzielle Anleger mit, dass die Börse gut läuft. Dollarzeichen glitzern in den Augen. Die Kurse steigen nochmals schnell an. Alle sind bester Laune, ja gar euphorisch. Spätestens jetzt sollte man an Gewinnmitnahmen denken, so schwierig es auch ist, sich von Euphorie nicht mitreißen zu lassen.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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