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17:34 Uhr, 06.06.2001

Abstufung Medigene - Analyse

Die Landesbank Baden-Württemberg stufen die Aktien von MediGene von Market perform auf Reduce ab.

Anbei die Analyse. Quelle: Landesbank Baden-Württemberg.

Tätigkeit:
MediGene ist ein biopharmazeutisches Unternehmen, das auf der Grundlage selbst erarbeiteter Plattformtechnologien Medikamente entwickelt. Die Plattformen selbst sind auch Gegenstand von Lizenzvereinbarungen und das Wirkstoffportfolio wird durch Einlizensierungen ergänzt.

Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr:
MediGene erwirtschaftet bisher noch keine produktbezogenen Umsätze. Die sonstigen Erträge des vergangenen Geschäftsjahres in Höhe von 6,4 Mio. Euro stammen aus Forschungs- und Entwicklungskooperationen sowie aus staatlichen Zuschüssen. Auf dieser Grundlage konnte MediGene im vergangenen Jahr ein EBIT in Höhe von minus 10,3 Mio. Euro und eine Jahrsergebnis in Höhe von minus 9,3 Mio. Euro erwirtschaften.

Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr und Ausblick:
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftjahres konnte MediGene sonstige Erträge in Höhe von 1,2 Mio. Euro, das sind rund 7% weniger als im Vergleichsquartal verbuchen. Das hängt vor allem mit den Umsätzen aus der Schering-Kooperation zusammen, die aufgrund des schwebenden Patentstreites mit MedImmune und der Universität von Loyola nicht mehr in die GuV eingestellt werden. Das EBIT erreichte minus 4,8 Mio. Euro, das ist 171% schlechter als im Vorjahresquartal. Das Quartalsergebnis in Höhe von minus 90,0 Mio. Euro ist aufgrund der Belastung durch die Akquisition von Neurovir nicht mit dem Vorjahresquartal vergleichbar. Ohne diesen einmaligen Aufwand ergäbe sich eine Verschlechterung um 101% auf 3,4 Mio. Euro.
MediGene erweitert sein Produktportfolio stetig. So hat MediGene im Frühjahr die europäischen Vermarktungsrechte für Leuprogel TM , einem Medikament zur Behandlung des hormonabhängigen Prostatakrebses erworben, das wie das eigene Lead-Medikament Polyphenon, ab 2003 vermarktet werden soll. Außerdem wurden die Rechte an Etomoxir für weitere Indikationen neben der Behandlung von Herzinsuffizienz erworben.

Empfehlung:
Die Belastungen durch die Neurovir-Akquisition sind nicht cashwirksam und beeinflussen daher unsere Empfehlung nicht. Wir halten jedoch die möglichen Konsequenzen bei einem für MediGene negativen Ausgang der Patentstreitigkeiten für weitreichend. Dazu kommt, dass die Aktie im internationalen Vergleich trotz deutlicher Kursrückgänge nach wie vor hoch bewertet ist. Wir halten weitere Kursrückschläge für durchaus möglich und senken daher unser Rating auf Reduzieren.

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