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08:05 Uhr, 23.03.2010

Absagen an Schäubles Vorschlag zu Ausschluss aus Eurozone

Brüssel (BoerseGo.de) - Deutschlands Gedankenspiele über die Möglichkeit eines Ausschlusses von Ländern aus der Währungsunion stoßen auf breite Ablehnung.
Sowohl der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, als auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, erteilten dem Vorschlag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Montag in Brüssel eine klare Absage, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Morgen berichtet. Die Möglichkeit, ein Mitgliedsland auszuschließen würde ebenso wie die Option, freiwillig auszutreten, die gesamte Währungsunion destabilisieren, sagte Juncker. Auch Italiens Außenminister Franco Frattini sprach sich gegen eine solche Option aus und warnte, dies würde die gesamte Währungsgemeinschaft schwächen.

Die Bundesbank hält den Rauswurf eines Landes aus der Euro-Zone dagegen für denkbar. Nach Auffassung der Notenbanker lässt der neue EU-Vertrag von Lissabon diese Sanktionsmöglichkeit im Prinzip bereits zu. In ihrem Monatsbericht verweist die Bundesbank laut Reuters darauf, dass die Bestimmungen einen solchen Schritt keineswegs ausschließen, sondern dieses Instrument lediglich nicht vorsehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den Vorstoß Schäubles vergangene Woche unterstützt. Sie forderte am Montag in Berlin als Konsequenz aus der Schuldenkrise Griechenlands ein hartes Regime gegen Defizitsünder in der Euro-Zone. Das bestehende Instrumentarium reiche nicht aus.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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