Absagen an Schäubles Vorschlag zu Ausschluss aus Eurozone
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Brüssel (BoerseGo.de) - Deutschlands Gedankenspiele über die Möglichkeit eines Ausschlusses von Ländern aus der Währungsunion stoßen auf breite Ablehnung.
Sowohl der Chef der Eurogruppe, Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker, als auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, erteilten dem Vorschlag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am Montag in Brüssel eine klare Absage, wie die Nachrichtenagentur Reuters am Morgen berichtet. Die Möglichkeit, ein Mitgliedsland auszuschließen würde ebenso wie die Option, freiwillig auszutreten, die gesamte Währungsunion destabilisieren, sagte Juncker. Auch Italiens Außenminister Franco Frattini sprach sich gegen eine solche Option aus und warnte, dies würde die gesamte Währungsgemeinschaft schwächen.
Die Bundesbank hält den Rauswurf eines Landes aus der Euro-Zone dagegen für denkbar. Nach Auffassung der Notenbanker lässt der neue EU-Vertrag von Lissabon diese Sanktionsmöglichkeit im Prinzip bereits zu. In ihrem Monatsbericht verweist die Bundesbank laut Reuters darauf, dass die Bestimmungen einen solchen Schritt keineswegs ausschließen, sondern dieses Instrument lediglich nicht vorsehen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte den Vorstoß Schäubles vergangene Woche unterstützt. Sie forderte am Montag in Berlin als Konsequenz aus der Schuldenkrise Griechenlands ein hartes Regime gegen Defizitsünder in der Euro-Zone. Das bestehende Instrumentarium reiche nicht aus.
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