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17:01 Uhr, 23.09.2015

ABS-Markt bietet gute Einstiegschancen

ABS sind nach dem Ausbruch der Finanzkrise nach Ansicht des Asset Managers GAM übertrieben stark durch regulatorische Vorschriften benachteiligt worden. „Wenn diese Benachteiligungen reduziert werden, wird das eine größere Wirkung auf die ABS-Spreads haben als die milliardenschweren Aufkäufe durch die EZB.

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  • GAM Holding AG
    ISIN: CH0102659627Kopiert
    Kursstand: 17,10 Fr (Schweizer Börse (SIX)) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Zürich (Godmode-Trader.de) - Nach Einschätzung von Laurence Kubli, Fondsmanagerin bei GAM, bietet der Markt für Asset Backed Securities (ABS) Anlegern nach den Turbulenzen bei chinesischen Aktien, aufgrund derer sich die Spreads ausgeweitet haben, einen guten Zeitpunkt zum Wiedereinstieg. „Alles in allem sprechen sowohl die fundamentalen als auch die technischen Marktbedingungen für ABS-Investments“, sagt Kubli. Derzeit werde der Markt allerdings durch viele regulatorische Vorschriften gebremst, die das Marktsegment gegenüber anderen Wertpapieren benachteilige. Die Nachfrage könnte Kubli zufolge aber weiter steigen, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen mit Blick auf Basel III und Solvency II verbessert würden.

ABS seien nach dem Ausbruch der Finanzkrise übertrieben stark durch regulatorische Vorschriften benachteiligt worden, was nun viele Investoren von einem Engagement abhalte. „Wenn diese Benachteiligungen durch Überarbeitung der Vorschriften reduziert werden, wird das eine größere Wirkung auf die ABS-Spreads haben als die milliardenschweren Aufkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB)“, so die GAM-Managerin.

Die bisherige Umsetzung des ABS-Aufkaufprogramms der EZB kritisiert die Fondsmanagerin. Insgesamt habe das Aufkaufprogramm die Markterwartungen bislang enttäuscht. Ursprünglich hätten die Marktteilnehmer von der EZB ABS-Käufe von 50 Milliarden Euro pro Jahr erwartet. Tatsächlich seien zwischen November 2014 bis Mitte September 2015 aber nur Papiere im Wert von zwölf Milliarden Euro erworben worden. „Nach der Ankündigung des Programms hatten sich die Spreads der betreffenden Papiere vor allem aus der Eurozonen-Peripherie noch vor dem eigentlichen Programmstart tatsächlich eingeengt, doch mittlerweile beobachten wir wieder eine Ausweitung", sagt Kubli. Trotz aller Kritik sei e aber positiv, dass es das Programm überhaupt gebe. Es habe die Marktliquidität und die Nachfrage erhöht.

Insgesamt rechnet die ABS-Spezialistin mit geringeren Spreads auf dem ABS-Markt. Es dürfte sowohl bei den Papieren, die die EZB kaufen darf, als auch bei den anderen Papieren zu einer Spread-Einengung kommen, wenn auch mit etwas niedrigerem Tempo als bisher, sagt sie. Dafür sprechen aus ihrer Sicht mehrere Gründe: Erstens seien die ABS-Spreads im Vergleich zu anderen Fixed-Income-Sektoren attraktiv. Zweitens laufe das EZB-Aufkaufprogramm noch mindestens bis Ende September 2016. Drittens dürften auch die erwarteten regulatorischen Anpassungen dafür sorgen, dass sich die Spreads weiter einengen. Viertens seien ABS-Papiere deshalb interessant, weil sie einen natürlichen Schutz gegen die möglichweise bald wieder steigenden Zinsen böten. Und fünftens sollte die Nachfrage nach ABS mittelfristig ansteigen, da die Anlageklasse bei den meisten Investoren unterrepräsentiert sei.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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