Kommentar
09:15 Uhr, 10.09.2020

Abkühlung zunächst beendet – Trendwende am Aktienmarkt nicht in Sicht

Eine Abkühlung, aber keine Trendwende – so lässt sich die Marktentwicklung der vergangenen Tage vor allem bei den heiß gelaufenen US-Technologieaktien zusammenfassen. Die Anleger steigen bereits wieder ein und handeln damit weiter rational, da gerade diese Unternehmen nicht nur von der Pandemie verschont bleiben, sondern sogar von ihr profitieren. Was aber bleibt, ist eine gefährliche Tendenz zur Rudelbildung. Millionen neue Anleger strömen seit Jahresbeginn an die Börse und konzentrieren sich auf eine geringe Zahl an Aktien.

Trendwendeformation sind in den wichtigsten Indizes aber noch nicht entstanden Auch trotz der Tatsache, dass der Nasdaq von seinem Allzeithoch um zehn Prozent zurückgekommen ist. Jetzt ist der Markt auf dem Weg zurück nach oben. Scheitert der Index an neuen Hochs und entwickelt erneut eine Dynamik nach unten, wird es gefährlich. Dann können Trendwendemuster entstehen, die für technisch orientierte Anleger eine stärkere Korrektur signalisieren.

Die Europäische Zentralbank dürfte, nachdem sie ihre Anleihekäufe innerhalb des PEPP-Rettungspaketes in den vergangenen Wochen nicht vollends ausgeschöpft hat, heute zunächst keine weiteren Maßnahmen beschließen, sehr wohl aber ihre Bereitschaft dafür bekunden. Auf dem Parkett machen auch Gerüchte die Runde, wonach die EZB ihre Wachstumsprognose für die europäische Wirtschaft anheben könnte, nachdem der Einbruch im zweiten Quartal nicht so stark ausgefallen war wie befürchtet und eine konjunkturelle Erholung im Gange ist.

Auch der Deutsche Aktienindex ist nach der kleinen Korrektur jetzt wieder auf dem Weg nach oben. Die Fähigkeit, ein neues Hoch auszubilden oder dessen Unvermögen, dies zu tun, dürfte darüber entscheiden, ob die Korrektur der Beginn einer Trendwende war oder nicht.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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