Kommentar
17:42 Uhr, 30.07.2000

3dfx (TDFX)

Analyse vom 20.12.99

3dfx Interactive wurde 1994 von früheren Mitarbeitern von Silicon Graphics, Digital Equipment Corporation, MIPS Computer Systems und Pellucid gegründet. 3dfx stellt 3D-Grafikkarten her, die reale Grafiken erstellen können. Über die Schnittstelle Glide, die 3dfx entwickelt hat, können Spieleprogramierer mit der Grafikkarte kommunizieren, und Grafiken schaffen, die von der Realität nicht mehr weit entfernt sind.

Mit jeder Generation der preisgekrönten Grafikkarten namens Voodoo wird ein weiterer Schritt zu dieser Realwelt auf dem Computer geschaffen.

Die Produkte in einer chronologischen Übersicht

Um folgende Produkte verstehen zu können, möchten wir hier kurz erklären, was der Unterschied zwischen einer 2D und einer 3D-Grafikkarte ist. Eine 2D-Grafikkarte erzeugt auf dem Bildschirm das Bild, doch der Chip auf der 2D-Grafikkarte ist nur für die Ausgabe auf dem Computermonitor zuständig, berechnet wird das Bild vom Prozessor. Eine 3D-Grafikkarte nimmt nun dem Prozessor die Arbeit in Sachen Grafik ab und berechnet die Grafik selbst. Besonders bei aufwändigen Spielen wird hier die Belastung für den Prozessor von der Grafikkarte abgenommen. Zusätzlich gibt es bei den 3D-Grafikkarten Zusatzfunktionen wie z.B. das Bumb Mapping, welches dreidimensionale Ebenen realistisch dastellt und somit auch einen dynamischen Schattenwurf möglich macht. Hierzu gesellen sich noch dutzende Funktionen, die den Rahmen dieser Analyse sprengen würden. Für weitere Informationen konsultieren sie bitte die einschlägige Fachpresse.

Produktentwicklungen:

Voodoo 1

Das erste Modell von 3dfx war 1996 ein absoluter Volltreffer. Der Voodoo 1-Chip war damals nicht der erste 3D-Chip, doch es war der erste uneingeschränkt taugliche, da auf eine Kombination aus 2D/3D verzichtet wurde. Für den Gebrauch der Voodoo 1 brauchte man nach wie vor die normale 2D-Grafikkarte. Maximal war die Auflösung von 640x480 Pixel möglich. Die Fillrate, also die maximale Auslastung, liegt bei der V1 bei 45 Millionen Pixel pro Sekunde.

Voodoo Rush

Der Voodoo Rush war eine Kombination einer 2D-Karte mit der 3D-Voodoo 1. Doch dieser Chip fand eine nicht so große Akzeptanz wie die Voodoo 1, da der 2D-Grafikchip zu langsam war. Auch hier lag die maximale Auflösung bei 640x480 Pixel.

Voodoo 2

Mit diesem Modell hat sich 3dfx aufgrund des Debüterfolgs der Voodoo 1 bis zum März 1998 Zeit gelassen. Die maximale Auflösung liegt bei der V2 bei 1024x768. Die Fillrate liegt bei 90 Millionen Pixel pro Sekunde.

Voodoo Banshee

Die Voodoo Banshee war das Nachfolgemodell der Voodoo Rush, nur diesmal wurde in der Absicht ein wenig vom Image des Spiele-Supporter wegzukommen, mehr Wert auf den 2D-Part der Grafikkarte gelegt. Der 3D-Teil der Grafikkarte war ein wenig höher getaktet als die Voodoo 2, der Chip war aber der gleiche. Durch die höhere Taktung beläuft sich die Fillrate auf 100 Millionen Pixel.

Voodoo 3

Drei Varianten sind von dieser 3D-Only Grafikkarte verfügbar: Die Voodoo 3500, die erst seit kurzem im Handel ist, ist zusätzlich mir einem TV-Tuner von Philips ausgestattet, was also auch das Fernsehen auf dem Computer möglich macht. Zusätzlich wurde ein Video-Bearbeitungschip integriert. Weitere Versionen sind die Voodoo 2000 und die Voodoo 3000, die bereits seit März 1999 erhältlich sind.

Velocity 100

Wie die Voodoo Banshee eine 2D/3D- Kombikarte, die jedoch im unteren Preissegment angesiedelt ist. Mit dieser Grafikkarte möchte 3dfx in das Segment der Low-Cost-Grafikkarten eindringen.

Voodoo 4 (März 2000)

Auf der Comdex vom 15. bis 19.11 wurde die Voodoo 4 erstmals vorgestellt. Nachdem bei den Vorgängermodellen immer wieder Abstriche gemacht wurden, wird die Voodoo 4 erstmals uneingeschränkt alle Funktionen bieten. 32 Bausteine auf der Grafikkarte werden sich die Arbeit teilen, es werden Funktionen möglich, wie Tiefenunschärfe, ohne dass ein Spiel extra dafür angepasst werden muss. Im März sollen die Voodoo 4 4500 angeboten werden, welche 70-100 % schneller sein soll als ihr Vorgängermodell Voodoo 3.

Voodoo 5 (März 2000)

Ebenfalls im März sollen die Voodoo 5-Modelle marktreif sein. Die Voodoo 5 5000 wird mehr Speicher als ihr Vorgängermodell besitzen und rund 500 DM kosten, die Voodoo 5 5500 wird den doppelten Speicher als die V5 5000 bieten und zu 650 DM auf den Markt kommen. Die Voodoo 5 6000 wird mit 1100 DM veranschlagt, sie wird nochmals 100 % mehr Speicher wie die V5 5500 haben und wird erstmals die Füllrate 1 Gigapixel pro Sekunde überschreiten, also 1 Milliarde Pixel pro Sekunde. Da die Chips der V5 5000 und V5 5500 viel Strom beanspruchen, werden diese extra mit dem Netzteil des Computers verbunden, bei der V5 6000 wird extra ein Netzteil mitgeliefert werden.

Ausblick/Einschätzung:

3DFX ist seit der Emission stetig gefallen. Die Earnings dieses Jahres wurden schwer von dem Erdbeben in Taiwan getroffen, da das Unternehmen die einzelnen Bausteine für die Grafikkarten aus Taiwan bezieht. So wurden die Zahlen entsprechend negativ beeinflusst. Für dieses Jahr, welches für 3dfx im Januar 2000 abläuft, werden 1,13 $ pro Aktie Verlust veranschlagt. Doch bereits für das darauffolgende Jahr sind 1,01 $ pro Aktie Gewinn prognostiziert. 3dfx ist die Nummer 1 mit ihren Voodoo-Grafikkarten in diesem Sektor. Angesichts der Tatsache, dass 3dfx im März die revolutionären Grafikkarten Voodoo4 und Voodoo5 auf den Markt bringen möchte, ist die Aktie von 3dfx nahe ihrem Allzeittief auf jeden Fall ein Augenmerk wert.

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