3 Zentralbanken, 3 ähnliche Programme, 3 vollkommen unterschiedliche Resultate
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Das US QE Programm und jenes der Bank of Japan (BoJ) sind sich wahrscheinlich am ähnlichsten. Die Fed kaufte vor allem Staatsanleihen und Hypothekenpapiere. Die BoJ kauft darüber hinaus noch Aktien, Unternehmensanleihen und Immobilien (indirekt über Real Estate Investment Trusts). Im Vergleich dazu ist die EZB (noch) deutlich stärker mit konventionellen Methoden unterwegs. Ein Großteil der Bilanz kommt aus konventionellen Refinanzierungsoperationen (ca. 25%).
Unkonventionelle Maßnahmen machen weniger als ein Fünftel der Bilanz aus. Das wird sich in Zukunft ändern. Über ABS Käufe und Kauf anderer verbrieften Papiere dürfte der Anteil auf über ein Fünftel ansteigen.
Die Bilanzausweitung ist nicht mehr neu. Interessant ist aber, was die Bilanzausweitung gebracht hat. Auch Zentralbanken sind Banken und müssen entsprechende Rechnungen vorlegen. Sie müssen zeigen, was sie einnehmen, ausgeben und an den Staat abführen. Betrachtet man die Einnahmenseite der drei Notenbanken, dann zeigt sich ein komplett anderes Bild aus bei der EZB oder BoJ. Die Fed macht die Hälfte der Gesambilanzsumme der drei Banken aus, sie generiert aber über 80% der Einnahmen. Mit über 110 Mrd. USD nimmt die Fed mehr Geld ein als jede andere Großbank. Staatsanleihen bringen etwa 52 Mrd. an Zinseinnahmen pro Jahr. Hypothekenpapiere in etwa noch einmal so viel.
Die BoJ hat zwar inzwischen auch schon deutlich über 2 Billionen USD an Staatsanleihen in den Büchern, allerdings zu absurd niedrigen Renditen. Daher sind die Einnahmen vergleichsweise gering. Die EZB, die am wenigsten Wertpapiere in der Bilanz hat, hat entsprechend geringe Einnahmen. Die Einnahmenseite wiederum bestimmt maßgeblich das, was die Zentralbanken an Gewinn ausschütten können. Die Fed ist dabei eine Geldmaschine. Zwischen 80 und 90% der Einnahmen bleiben als Gewinn übrig. Bei der BoJ beträgt die Quote 50% und bei der EZB ungefähr 20%.
In Japan werden 2014 ungefähr 6 Mrd. USD zurück an den Staat fließen. Das ist der überwiegende Teil des Gewinns und mehr als ein Drittel der Gesamteinnahmen. Letztlich spart sich die Regierung dadurch einen Gutteil der Zinszahlungen auf ihre Schulden, aber bei weitem nicht alles. Von 10 Mrd. an Zinseinnahmen aus Staatsanleihen kommen etwa 4 Mrd. wieder zurück an den Staat. Die Zinslast des Staates reduziert sich also um ca. 40% bei den Schulden, die bei der Zentralbank liegen.
Effizienter ist die Fed. 2014 wird sie ungefähr 116 Mrd. einnehmen und davon 100 Mrd. an den Staat abführen. Das ist deutlich mehr als die Fed über Staatsanleihen an Zinsen einnimmt. Die Hälfte der Zahlung kommt aus Hypothekenpapieren. Hier finanzieren sich die Schulden des Staates, die bei der Fed liegen, nicht nur selbst. Der Staat bekommt mehr zurück als er zahlt. 100 Mrd. an Extraeinnahmen, das kann sich sehen lassen. Die Fed finanziert ein Viertel der Zinszahlungen des Staates. Die BoJ finanziert lediglich 5% der Zinszahlungen, wobei sich dieser Prozentsatz in den kommenden Jahren auf ungefähr 15% erhöhen wird. Das ist allerdings noch lange keine Selbstfinanzierung der Schulden, wie es oft in den Medien dargestellt wird.
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