2014 wird ein herausforderndes Jahr für Anleiheinvestoren
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Hamburg (BoerseGo.de) - Um den Jahreswechsel herum sind die Wirtschaftszeitungen gespickt mit mehr oder weniger klugen Analysen, wie die Märkte sich entwickeln könnten. Da werden Experten gefragt, wo wichtige Aktienindizes am Ende des frisch angebrochenen Jahres notieren könnten, wie die Wechselkurse wichtiger Währungen wohl zueinander stehen könnten und wohin sich wohl die Renditen wichtiger Anleihen zum kommenden Jahreswechsel bewegen mögen, wie Torsten von Bartenwerffer, Director Portfolio Management bei Aquila Capital, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Gerade die Frage, wie sich die Renditen wichtiger Benchmark-Anleihen wie der 10-jährigen US-amerikanischen Staatsanleihe entwickeln werden, treibe nahezu alle institutionellen Investoren um. Was läge näher, als auf den Rat vermeintlicher Experten zu vertrauen? Glücklicherweise sei es einfach, rückwirkend festzustellen, ob die professionellen Auguren richtig gelegen hätten. So führe beispielsweise das Wall Street Journal halbjährlich Umfragen unter gut 50 anerkannten Anlageexperten durch, heißt es.
„Welche Zinsentwicklung haben diese für das Jahr 2013 prognostiziert? Im Dezember 2012 rentierte die 10-jährige US-Regierungsanleihe bei 1,67 Prozent. Die knapp 50 Experten erwarteten im Durchschnitt für 12 Monate später einen Stand von 2,26 Prozent. Die Spanne reichte dabei von 1,5 Prozent bis 4,34 Prozent. Interessant, wie Experten auf Basis der gleichen Faktenlage zu solch unterschiedlichen Ergebnissen gelangen können. Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihe stand am Jahresende 2013 bei 3,03 Prozent. Nur ein einziges Analystenduo hat annähernd richtig gelegen. Investoren, die ihre Entscheidungen auf Basis einzelner Zinsprognosen oder sogar des Durchschnitts aller Prognosen getroffen haben, lagen falsch. Im Grunde haben sie auf eine Entwicklung gewettet, sonst nichts“, so von Bartenwerffer.
Was tun? Das Umfeld mit seinem immer noch niedrigem Zinsniveau und der Gefahr steigender Zinsen zwinge Investoren, Maßnahmen zu ergreifen. Eine Umschichtung in einzelne andere Sub-Assetklassen aus dem Rentenbereich liege da nahe. Aber es sei natürlich gefährlich, auf eine Anlageklasse zu setzen. Ob Staatsanleihen, Unternehmensanleihen, Emerging-Markets-Bonds oder inflationsindexierte Anleihen: Auch hier stehe eine diskretionäre Entscheidung am Anfang jeder Investition - mit allen Möglichkeiten zur Fehlentscheidung, wie sie auch dem Folgen einzelner Zinsprognosen zugrunde liege, heißt es weiter.
„Wir denken, dass das Ziel Kapitalwachstum im Umfeld gleichbleibender oder gar steigender Zinsen am besten mit einem prognosefreien Ansatz erreicht werden kann. Daher haben wir das bewährte Risikoparitätskonzept auch auf den Fixed-Income-Bereich übertragen. Wir gehen generell von effizienten Märkten aus und beziehen deshalb keinerlei Stellung zu Höhe und Form einer Zinsstrukturkurve. Wie schöpfen wir systematisch Renditen ab? Wir nutzen vier zueinander unkorrelierte Sub-Assetklassen: Staatsanleihen, inflationsindexierte Anleihen, Unternehmensanleihen und Carry-Positionen in Emerging Markets und gewichten diese nach ihren Risikobeiträgen gleich. Diese Mischung ermöglicht positive Renditechancen in allen Phasen des Zinszyklus – selbst bei steigenden oder gleichbleibenden Zinssätzen“, so von Bartenwerffer.
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