Analyse
11:44 Uhr, 06.02.2014

2014: Gold-Bugs sehen Mega-Gold-Rally

Wird Gold dieses Jahr doch noch steigen? Wenn man bekannten Gold-Bugs Glauben schenkt, dann besteht daran kein Zweifel.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.258,80 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.258,80 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Ich interpretiere Charts. Ich versuche nicht, zu antizipieren. Ich suche mir Chartmarken heraus, bei deren Überwinden ich weiß: Aha, jetzt hat der Markt eine neue Entscheidung getroffen. Ich versuche nicht zu antizipieren: Morgen, da wird der Markt eine neue Entscheidung treffen. Nein, ich lasse den Markt machen und handle die neuen Entscheidungen! Beim Gold hat sich der Markt noch nicht neu entschieden. Die Lunte zur 1180er-Sell-Off-Bombe brennt solange, wie Gold nicht per Tagesschluss über 1267,43 USD/Unze schließen kann:

Gold Chartanalyse
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    JFD Brokers

Soweit zur Charttechnik. Die Fundamentaldaten sehen anders aus? Das sehen zumindest die beiden Gold-Bugs Peter Schiff und James Turk so - sie sind beide der Meinung, dass Gold viel zu niedrig bewertet sei.

Der CEO der Kapitalanlagegesellschaft Euro Pacific Capital und bekannte Gold-Bug Peter Schiff erwartet, dass der Goldpreis bald "zum Mond starten" wird. Sobald die US-Notenbank damit beginnt ihre Drosselung der Sachkäufe zu stoppen und sich stattdessen dazu entscheidet, die US-Wirtschaft mit neuer Liquidität zu stimulieren werde Gold steil steigen, sagt Schiff im Interview mit dem amerikanischen Finanzsender CNBC. Letztendlich, gibt Schiff zu, weiß er nicht, was der Auslöser sein wird.

Aber der steile Anstieg im Gold wird kommen, da ist sich der Amerikaner sicher. Er führt den Rückgang im Goldpreis um 30 % darauf zurück, dass alle Investoren die Wahrheit nicht erkennen, die er klar sehen könne. Er sagt, dass die US-Notenbank ihre Käufe von Staatsanleihen immer weiter beschleunige (das ist das Gegenteil dessen, was die US-Notenbank vorgibt zu tun) und dass die daraus folgende Inflation Gold final dazu bewegen würde, steil anzusteigen. "Ich weiß nicht wo der Preis am Jahresende sein wird", gibt Schiff zu.

"Mein Tipp ist, dass der Preis höher sein wird. Ich denke weitaus höher als jetzt." Wenn sich Janet Yellen als weitaus "größerer Gelddrucker als Ben Bernanke erweist, der sich als weitaus größerer Gelddrucker als Alan Greenspan erwies", wird die kommende Inflation Gold steil steigen lassen, weiß Schiff. "Das wird kommen", sagt Schiff. "Und wenn alle es mitbekommen gibt es nur noch einen Zufluchtsort - und das wird das Gold sein."

James Turk rechnet im laufenden Jahr mit der Rückkehr des Goldpreises zu seinem "wahren Wert" sobald die "Geldblase" platzen wird. James Turk sagte auf einer afrikanischen Minenkonferenz: "Die Stunde hat geschlagen für den Dollar und andere Währungen. Das Geldsystem bricht zusammen und Zentralbanken wirtschaften in die eigene Tasche. Die Rückkehr des Goldes ist unumkehrbar."

Den tausenden Abgesandten der Minenindustrie sagte Turk auf der Konferenz in Kapstadt, dass die Zentralbanken die Kaufkraft der Papierwährungen unmöglich werden erhalten können. "Gold wird gespart, und nicht als Zahlungsmittel genutzt. So wie die Dinge heute stehen werden wir schlussendlich an einen Punkt zurückkehren, wo Aktien günstig und Gold teuer sein wird", sagt Turk. Turk zitiert JP Morgan aus dem Jahr 1912: "Gold ist Geld und nichts anderes. Was damals galt gilt auch heute."

Hinsichtlich der Goldkorrektur im Jahr 2012 sagt Turk: "Ein schlechtes Jahr in 12 Jahren ist nicht das Ende der Welt." Ob Gold manipuliert werde sagte Turk nicht direkt, er sagte dazu aber: "Gold ist außerordentlich unterbewertet und es gibt ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage."

2 Kommentare

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  • Sherry1
    Sherry1

    Wie soll ich jetzt die Äußerungen von Mr. Turk verstehen, die "Investoren erkennen die Wahrheit nicht" und es gäbe "ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage"?

    Wie kann da sein: Da haben wir einen nahezu perfekten Markt, und Mr. Turk meint, es gäbe ein Ungleichgewicht? Kämpft er etwa gegen den Markt? Habe gerade in einem tollen Buch gelesen, dass das dumm ist... :-)

    Und natürlich muss er seinem Publikum, den Abgesandten der Minenindustrie, erzählen, was sie hören wollen: "Gold ist unterbewertet".

    Also für mich... sind seine Aussagen nichts wert. Aber vielleicht ich nur etwas falsch verstanden...

    09:20 Uhr, 07.02. 2014
  • Frank Supori
    Frank Supori

    "...So wie die Dinge heute stehen werden wir schlussendlich an einen Punkt zurückkehren, wo Aktien günstig und Gold teuer sein wird", sagt Turk. Turk zitiert JP Morgan aus dem Jahr 1912: "Gold ist Geld und nichts anderes. Was damals galt gilt auch heute."
    Dem würde ich heute nicht so zustimmen, denn immerhin haben wir heute das Internet und den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Gold hin oder her. Banken versuchen schon heute das Bargeld ganz aus dem Alltagsleben der Menschen zu verdrängen. So wir wir virtuelle "Freunde" haben, so haben wir auch nur virtuelles Geld. Oder schauen wir uns den Bitcoin an. Alles ist heutzutage leider manipulierbar. "Geldwert" und Inflation ist ja auch heute schon relativ, oder wer kann heute noch überprüfen wie hoch die Inflation wirklich ist ? Die FED hat ja schon vor gut 10 Jahren die damals vielbeachtete Bekanntgabe der Geldmenge M3 abgeschafft.

    01:35 Uhr, 07.02. 2014

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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