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17:32 Uhr, 22.03.2013

2013: Zunahme von Fusionen und Übernahmen erwartet

Frankfurt (BoerseGo.de)- Günstige Marktbedingungen könnten 2013 wieder zu mehr Fusionen und Übernahmen führen. Im vierten Quartal 2012 wurde zuletzt bereits ein Vierjahreshoch erreicht: In diesem Zeitraum wurden Fusionen und Übernahmen mit einem Gesamtvolumen von 690 Milliarden Dollar realisiert. Dieser Trend dürfte 2013 anhalten, da Unternehmen ihre Bilanzen bereinigt und Cash-Positionen von über 3.500 Milliarden Dollar aufgebaut haben, wie Ken Van Weyenberg, Anlagespezialist bei Dexia Asset Management in seinem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Erste Statistiken der Investitionsberatung Dealogic für 2013 wiesen mit derzeit über 329 Milliarden Dollar Transaktionswert seit Jahresbeginn auf einen Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hin. Beiträge zu dieser hohen Summe hätten die Übernahme von Virgin Media durch Liberty Global (23,3 Milliarden Dollar), die Fusion von American Airlines und US Airlines zur Schaffung des weltgrößten Luftfahrtunternehmens und Warren Buffet’s Übernahme von Heinz in Höhe von 23 Milliarden Dollar geleistet, heißt es.

Durch ein verbessertes Marktumfeld dürfte dieser Trend Van Weyenberg den Rest des Jahres 2013 über anhalten. 2012 sei aufgrund des Vertrauensverlusts in die Marktmöglichkeiten zum Umgang mit der europäischen Schuldenkrise enttäuschend verlaufen. Die Transaktionsvolumen seien begrenzt und die Erfolgschancen eher gering gewesen. Das Maßnahmenpaket der Europäischen Zentralbank habe jedoch zu einer Trendwende geführt: Gut diversifizierte, internationale Unternehmen mit transparenten Cashflows würden erneut potenzielle Übernahmekandidaten, so der Anlagespezialist weiter.

„In den Vereinigten Staaten dürfte das günstige Zinsumfeld und höheres Wirtschaftswachstum zum Anstieg der Anzahl von Fusionen und Übernahmen bei Unternehmen in allen Sektoren führen. Jede Fusion oder Übernahme ist eine Möglichkeit zur Erhöhung der Produktionskapazität oder Schließung von Lücken im Produktmix. Die Vereinigten Staaten benötigen bei einer aktuellen Kapazitätsauslastung von nahezu 80 Prozent, der höchsten Auslastung seit Ende 2007, Zusatzinvestitionen. Doch auch außerhalb der USA dürften Übernahmeaktivitäten zunehmen. Zahlreiche europäische Unternehmen haben attraktive Ratings und Firmen aus Schwellenländern bieten Direktzugang zum regionalen Wachstumspotential. Letztere suchen ihrerseits dank Währungsaufwertungen und stärkerem Wirtschaftswachstum neuerdings auch Übernahmemöglichkeiten in den USA und Europa“, so Van Weyenberg.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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