Kommentar
08:54 Uhr, 01.07.2022

12.439 Punkte im DAX wirken wie ein Magnet – Bei Gasmangel droht der nächste Shutdown

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Um mehr als 2.000 Punkte ist der Deutsche Aktienindex allein im Juni gefallen – historischer Negativrekord. Damit ist nun auch die psychologische Unterstützung bei 13.000 Zählern zu einem Widerstand geworden, den es in den kommenden Wochen und Monaten wieder zu knacken gilt.

Erst einmal dürfte allerdings das Jahrestief aus dem März bei 12.439 Punkten eine magnetische Anziehungskraft auf den Index ausüben. Die Gegenwehr auf dem Weg nach unten dürfte mager ausfallen, auch weil man in Frankfurt auf Unterstützung von der Wall Street, an der sich vor einem feiertagsbedingten, langen Wochenende die Aktienengagements ebenfalls in Grenzen halten dürften, nicht unbedingt hoffen sollte.

Die Investoren wollen Planbarkeit, aber genau das gibt es gerade an der Börse nicht. Es gibt schlichtweg keine Mittel gegen einen Gaslieferstopp außer das Abschalten weiter Teile der deutschen Wirtschaft und damit das Risiko einer Rezession. Wir alle wissen, wie die Wirtschaftsdaten im Lockdown 2020 ausgesehen haben. Ein Gaslieferstopp könnte einen erneuten Shutdown erzwingen. Nur dass die Menschen dann nicht wegen eines Virus zuhause bleiben müssen, sondern schlichtweg, weil die Fabriken ohne Gas nicht mehr betrieben werden können.

Anleger könnten geneigt sein, sich dann wieder jenen Aktien zuzuwenden, die schon 2020 eine Stay-at-Home-Sonderkonjunktur erlebten. Mit dem Unterschied, dass dieses Mal die Preise weit höher sind und die Inflation die Ausgabefreude der Menschen stark limitiert. Andererseits geht es auch um die Verfügbarkeit von Konsumgütern, die in vielen Bereichen nicht mehr gegeben ist.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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