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10:55 Uhr, 20.08.2019

10 Fragen an Top-Trader: Cordula Lucas

Interviewserie mit dem Deutschen Derivate Verband. Wissensvermittlung ist eines der Kernanliegen der Verbandsarbeit.

In diesem Rahmen hat der Deutsche Derivate Verband in Kooperation mit Guidants (www.guidants.com) die Publikationsreihe „10 Fragen an Top-Trader“ ins Leben gerufen. Guidants ist die personalisierbare Investment- und Analyseplattform der BörseGo AG und liefert einen Zugang in die Welt des Tradings. Die Investmentplattform erlaubt es den Anlegern, die Märkte in ihrer Gesamtheit zu analysieren. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Cordula Lucas (jetzt auf Guidants folgen!). Links zu weiteren Interviews finden Sie am Ende des Artikels!

Bereits 1998 begann Cordula Lucas sich für das Börsengeschehen rund um Aktien und Rohstoffe zu interessieren. 2004 ließ sie sich besonders von Gold, auch in Form von Aktien und Zertifikaten, fesseln. Erst danach folgten Indizes wie DAX, Dow Jones & Co. Nach intensiver Auseinandersetzung mit dem beinahe gesamten Charttechnik­Repertoire, waren es letztlich die Pop Guns, die Cordula Lucas’ Leidenschaft weckten. So benutzt sie seit 2008 hauptsächlich Pop Guns für ihre Analysen – und macht förmlich Jagd auf sie: Cordula Lucas erstellt Statistiken über Entstehungen, Zündungen, Laufzeiten und Gültigkeiten in den jeweiligen Zeiteinheiten. Seit 2010 arbeitet sie kontinuierlich an genauen Ziel­ bestimmungen. Sie betreut den Premium­Service Pop Gun Trader auf Guidants.

Ihren Stream auf der Tradingplattform Guidants haben rund 7.700 Follower abonniert.


Wann und wie sind Sie zum Trading gekommen und was hat Sie daran besonders gereizt?

Mein Interesse wurde, wie bei vielen anderen auch, vom Neuen Markt geweckt. Dabei hatten es mir insbesondere Rohstoffe und Aktien ab 1998 angetan. Ab circa dem Jahr 2004 kam Gold in Form von Aktien und Zertifikaten hinzu, danach folgten Indizes wie Dax, Dow Jones & Co.

Man muss schon etwas Kreativität, Spontaneität und Fingerspitzengefühl mitbringen, um eine Strategie zu entwickeln und damit zu versuchen, den Markt zu schlagen. Durch meine spezielle Candlestick­Formationstechnik habe ich schnell bemerkt, dass die von mir erstellten Analysen sehr oft aufgehen

Wie viele Trades machen Sie pro Tag und auf welche Märkte und/oder Indizes fokussieren Sie sich?

Das ist ganz unterschiedlich – je nach Größe der Candlestick­ Formation (Pop Gun) sind es intraday ein bis drei Trades. Manchmal, falls wichtige Aktienanalysen anstehen, sind es auch gar keine Trades. Seit ich den Pop Gun Trader­Service betreue, sind es deutlich weniger Trades, da viele Anfragen nach Aktien­Rohstoff­Forex­Analysen auf der Agenda stehen. Ich fokussiere mich beim Trading intraday in erster Linie auf Dax, Dow Jones, S&P500, Nasdaq100 und Aktien aus allen Indizes.

Wie treffen Sie Ihre Trading-Entscheidungen? Haben Sie hierfür ein Lieblingstool bzw. eine Informationsquelle, der Sie am meisten vertrauen?

Meine Entscheidung, einen Trade zu starten, hängt von der reinen Candlestick­Formation ab (Pop Gun) und in welcher Zeiteinheit diese entsteht. Für diese Analysen nutze ich hauptsächlich Guidants, da ich dort auch seit einigen Jahren den kostenpflichtigen Premium­Service Pop Gun Trader verantworte.

Wie würden Sie Ihre Trading-Strategie in wenigen Sätzen beschreiben?

Ich suche nach Aktien, die sehr viel an Wert verloren haben und analysiere den Chart. Oft steckt eine Candlestick­Formation (Pop Gun) dahinter, dann wird der Chart förmlich auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt, um dann einen Einstiegspunkt zu finden. Das gleiche Vorgehen wird bei Rohstoffen, Forex, Indizes usw. praktiziert.

Was war der größte Fehler in Ihrer bisherigen Trading-Karriere und was haben Sie aus ihm gelernt?

Mein größter Fehler war, ohne Vorbereitung in einen Trade zu springen und keinen Stop­Loss zu setzen. Die Vorbereitung und einen Plan zu erarbeiten, ist das A und O eines Traders.

Wie viel Urlaub gönnen Sie sich und wodurch finden Sie einen Ausgleich zum Trading-Alltag?

Ich habe Urlaub, sobald ich in meinen Garten gehe. Vor vier Jahren war mein zweites Zuhause Lanzarote. Doch seit meine Mutter gesundheitlich angeschlagen ist, verreise ich nicht mehr. Mein Garten ist meine Ruhe­Oase. Ich habe Pferdewiesen und einen großen Wald, der zur Erholung einlädt, gleich hinter dem Haus. Am Wochenende bin ich gerne mit dem Auto (Cabrio) unterwegs und genieße die Zeit, auch mal Freunde zu besuchen. Ab und zu lockt es mich, in ein Casino zu gehen und das Pokerface zu zeigen.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie vom Trading leben konnten?

Verflixte sieben Jahre hat es gedauert, bis der Knoten geplatzt war. Lange Durststrecken gehören dazu und eine Garantie auf Erfolg bekommt man nie.

Was muss ein erfolgreicher Trader auf jeden Fall beherrschen? Welche Eigenschaften sollte er haben?

Das oberste Gebot ist die Einhaltung des Risiko­ und Moneymanagements. Jeder Trader muss die für sich passende Strategie finden. Es ist ein Lernprozess, den man durchläuft, bis sich der Erfolg einstellt. Gier, Selbstüberschätzung und Ungeduld sind Gift für einen Trader.

Wie würden Sie einem absoluten Börsenlaien Ihren Beruf erklären?

Ich erkläre erst einmal die Candlestick­Formation, die sich in jedem Chart befindet und zeige dann auf, wie ich einen Chart anhand einer Aktie analysiere, um einen günstigen Einstiegskurs zu finden. Anhand der Candlestick­Formation lässt sich dann ableiten, wie lange man eine Aktie halten/zukaufen kann oder abstoßen/verkaufen sollte.

Welchen Beruf hätten Sie vermutlich, wenn es mit dem Trading nicht geklappt hätte und mit wem würden Sie gerne einen Tag tauschen?

Da ich noch einen anderen Beruf habe (selbständig seit 1985), stellt sich die Frage nicht. Aber wenn ich es mir aussuchen könnte, wäre ich Sängerin. Einen Tag tauschen würde ich folglich gerne mit Tina Turner, als sie 40 Jahre alt war und ihre Solokarriere begann.

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Börsenrelevanter Tagesablauf

7:30 Uhr:Blick auf die Vorgaben aus Asien

8:00 Uhr:Blick auf den europäischen Markt, hauptsächlich Vorbörse DAX

9:00 bis 12:00/12:30 Uhr: Vorbereitung für das Intraday­Trading und Aktien­Analysen

ab 14:00 Uhr: Blick auf die vorbörslichen Bewegungen der US­Werte

ab 15:30 bis 18:30 Uhr: Vorbereitung für das Intraday­Trading und Aktien­Analysen auf US­Indizes/­Werte und Aktien­Analysen

18:00 bis 20:00 Uhr: Pause

ab 20:00 Uhr: Intraday­Trading und Aktien­Analysen

ab 22:30 Uhr: Vorbereitung für den nächsten Handelstag und Erstellen der Tagesanalyse für den nächsten Handelstag


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