10 Fragen an Top-Trader: Daniel Kühn
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
In diesem Rahmen hat der Deutsche Derivate Verband in Kooperation mit Guidants (www.guidants.com) die Publikationsreihe „10 Fragen an Top-Trader“ ins Leben gerufen. Guidants ist die personalisierbare Investment- und Analyseplattform der BörseGo AG und liefert einen Zugang in die Welt des Tradings. Die Investmentplattform erlaubt es den Anlegern, die Märkte in ihrer Gesamtheit zu analysieren. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Daniel Kühn (jetzt auf Guidants folgen!). Links zu weitern Interviews finden Sie am Ende des Artikels!
Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied er sich zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Seit 2012 leitet Daniel Kühn die Redaktion von GodmodeTrader. Seine Interessenschwerpunkte sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen. Seinen Stream auf der Investment- und Analyseplattform Guidants haben rund 13.000 Follower abonniert.
1.Wann und wie sind Sie zum Trading gekommen?
1996, kurz vor dem Börsengang der Deutschen Telekom. Ich befand mich im BWL-Studium, das Grundinteresse für die Aktienmärkte war bereits geweckt und das Grundwissen existierte auch schon. Mit dem Aufkommen der ersten Online-Broker hat es mich sofort gepackt und ich habe sehr viel Zeit investiert, um zu lernen und mich zu informieren. Deswegen hat das Studium auch deutlich länger gedauert als geplant.
2.Was hat Sie am Traden gereizt?
Natürlich die Möglichkeit, viel Geld in kurzer Zeit zu verdienen. Dann die Unabhängigkeit und die Tatsache, dass man so viel drumherum lernen kann, wenn man nur will. Dabei half mir vor allem meine Vorliebe für die Fundamentalanalyse. Ich habe mich damals in viele Branchen eingearbeitet und meiner Meinung nach mehr über die Wirtschaft erfahren als im Studium. Aber das ist kein Plädoyer gegen die Uni – die schuf eine solide Basis, die ich mir sonst auch erst hätte erarbeiten müssen.
3.Auf welche Märkte und / oder Indizes fokussieren Sie sich?
Ich muss gestehen, dass ich einen gewissen Home-Bias habe. Ich handle schon lieber deutsche Aktien als Werte aus dem Ausland. Dementsprechend bin ich auch häufig im DAX unterwegs, wenn ich Index-Trades plane. Ich interessiere mich außerdem für Edelmetalle, Währungen und Kryptos.
4.Wie viele Trades machen Sie pro Tag, Monat und Jahr? Wie viele Stunden traden Sie täglich?
Da ich im Hauptberuf die Redaktion der BörseGo AG (Macher von GodmodeTrader und Guidants) leite, habe ich nicht mehr so viel Zeit für das reine Trading. Früher kam ich auf 5.000 bis 10.000 Trades pro Jahr. Heute sind es eher 500. Man sollte aber auch nicht denken, dass die Rendite mit der Zahl der Trades zwingend einhergeht.
5.Wie treffen Sie Ihre Trading-Entscheidungen? Haben Sie hierfür ein Lieblingstool bzw. eine Informationsquelle, der Sie am meisten vertrauen?
Ich bevorzuge einen kombinierten Einsatz der Fundamentalanalyse und Charttechnik. Dabei nutze ich inzwischen ausschließlich unsere eigene Plattform Guidants. Sie bietet alles, was ich brauche, was sicherlich kein Zufall ist. Ich war und bin ja in der inhaltlichen Entwicklung involviert. Ich lese aber zusätzlich viel, auch aus dem englischsprachigen Raum.
6.Welchen Beruf hätten Sie vermutlich, wenn es mit dem Trading nicht geklappt hätte?
Ich wäre jetzt wahrscheinlich Unternehmensberater oder etwas Ähnliches. Könnte ich es mir allerdings jenseits finanzieller Nöte aussuchen, würde ich mich um Tiere in Not kümmern. Vielleicht mache ich das auch noch.
7.Was war der größte Fehler in Ihrer bisherigen Trading-Karriere und was haben Sie aus ihm gelernt?
Ich habe mich vor über 10 Jahren so in eine Investition reingesteigert, dass ich am Ende fast 3 Prozent aller Aktien hielt. Das Unternehmen ging dann in die Insolvenz. Ich hatte einfach ignoriert, dass ganz offensichtlich Insider verkauften, die viel besser informiert waren als ich. Das war schlicht Überheblichkeit. Meine Positionsgrößen sind seitdem deutlich geschrumpft, meine Überzeugung, dass ich alles besser wissen muss, auch.
8.Wie viel Urlaub gönnen Sie sich und was ändern Sie dann an Ihren Positionen?
30 Tage im Jahr – wie jeder Angestellte bei der BörseGo AG. Langfristinvestments laufen einfach weiter, ab und zu mache ich auch mal einen Trade im Urlaub. So ganz lassen kann ich es irgendwie nicht.
9.Mit wem würden Sie gerne einen Tag tauschen?
Elon Musk. Am Tag darauf würde ich mich freuen, wieder ein ganz normales Leben zu führen.
10.Wie lange hat es gedauert, bis Sie vom Trading leben konnten?
Das hat tatsächlich sehr schnell geklappt. 1996 habe ich angefangen, 1997 konnte ich vom Trading leben, obwohl ich sehr wenig Startkapital hatte. Es war aber auch einfach ein extrem guter Zeitpunkt zu starten. Wer heute mit dem Trading anfängt, hat es schwerer, finde ich. Man konnte damals z. B. noch besser Marktineffizienzen nutzen, vor allem im Nebenwertebereich.
Börsenrelevanter Tagesablauf
7 Uhr: Aufstehen, Espresso trinken und dabei die Newsticker auf Guidants und wichtige Nachrichtenportale wie Spiegel und Handelsblatt checken. Blick auf und ggf. Aktualisierung unserer Plattformen.
8.15 Uhr: Komme ins Büro. Austausch mit den Kollegen im Office, Tageskonferenz mit der Redaktion in Skype startet. Nochmal Check der Nachrichtenlage, mögliche spannende Trading-Kandidaten filtern. Kümmern um Social Media.
9-12 Uhr: Meetings, Korrekturlesen von Analysen, Bearbeiten von Anfragen, Guidants-Stream betreuen, Besprechungen mit Redaktion, Artikel schreiben, neue Experten suchen usw. Natürlich auch: Den einen oder anderen Trade machen.
12-13 Uhr: Mittagspause. Entweder Fitnessstudio oder die Zeit gehört dem Hund.
13-18 Uhr: Siehe 9-12 Uhr. Nachmittags ist meist eher Zeit für einen Trade.
ab 18 Uhr: Freizeit (ok, ab und zu Kurse checken mit der Guidants-App).
21.30-22 Uhr: Letzter Check unserer Plattformen und der Nachrichtenlage.
Lesen Sie auch:
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.