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09:46 Uhr, 26.04.2019

10 Fragen an Top-Trader: Rocco Gräfe

Interviewserie mit dem Deutschen Derivate Verband. Wissensvermittlung ist eines der Kernanliegen der Verbandsarbeit.

In diesem Rahmen hat der Deutsche Derivate Verband in Kooperation mit Guidants (www.guidants.com) die Publikationsreihe „10 Fragen an Top-Trader“ ins Leben gerufen. Guidants ist die personalisierbare Investment- und Analyseplattform der BörseGo AG und liefert einen Zugang in die Welt des Tradings. Die Investmentplattform erlaubt es den Anlegern, die Märkte in ihrer Gesamtheit zu analysieren. In dieser Ausgabe sprechen wir mit Rocco Gräfe (jetzt auf Guidants folgen!). Links zu weiteren Interviews finden Sie am Ende des Artikels!

Rocco Gräfe handelt seit 1999 professionell mit Aktien. Im Laufe der Jahre spezialisierte er sich auf den aktiven, gehebelten DAX­Handel im IntradayBereich. Bei GodmodeTrader betreut er die Trading­Services KnockOut Trader und CFD Index Trader sowie das FDAX Trackingpaket. Hier fokussiert er sich insbesondere auf den DAX­ und den Indexhandel im kurzfristigen Zeitfenster. Außerdem ist er für die Erstellung des charttechnischen DAX­Tagesausblicks zuständig – mittlerweile Pflichtlektüre für über 50.000 private Anleger und professionelle Marktakteure. Seinen Stream auf der Investment­ und Analyseplattform Guidants haben rund 22.500 Follower abonniert.

Wann und wie sind Sie zum Trading gekommen und wie lange hat es gedauert, bis Sie davon leben konnten?

Zum Trading gekommen bin ich im Jahr 2000 über das BörseGo Forum. Ich war wegen der massiven DAX Anstiege Ende des Jahrtausends börseninteressiert und wurde dann von Harald Weygand im Forum entdeckt, da ich dort regelmäßige Chartanalysen veröffentlichte. Bis ich vom Trading leben konnte, hat es drei Jahre gedauert.

Wie viele Trades machen Sie pro Tag, Monat und Jahr? Auf welche Märkte und/oder Indizes konzentrieren Sie sich dabei?

Pro Tag mache ich im Schnitt einen Trade, mehr nicht, eher weniger. Dabei konzentriere ich mich auf DAX, Dow Jones, Nasdaq100, DAX Aktien und EUR/USD!

Wie würden Sie Ihre Trading-Strategie in wenigen Sätzen beschreiben?

Ich bin antizyklischer Kontertrader für 50 bis 150 DAX Punkte innerhalb weniger Stunden bzw. gern auch mal über Nacht. Dafür nutze ich ca. 5 Werkzeuge wie „Kijun“, „EMA200“, „Retracements“ sowie „Umsatzüberschüsse“ und sich „wiederholende Bullen­ bzw. Bärenpower“.

Was war der größte Fehler in Ihrer bisherigen Trading-Karriere und was haben Sie aus ihm gelernt?

Der größte Fehler trat am Anfang auf, im Jahr 2001. Es wurden zu hohe Beträge auf 1 bis 3 Tec­Aktien vor Quartalszahlen gesetzt, weil es irgendjemand im Forum anpries. Das ging schief.

Wodurch finden Sie einen Ausgleich zum Trading-Alltag?

Ich arbeite viel im Garten, fahre Motorboot und spiele Poker.

Was muss ein erfolgreicher Trader auf jeden Fall beherrschen? Welche Eigenschaften sollte er haben?

An der Börse überleben! Verluste minimieren! Gewinne maximieren!

Genau in der Reihenfolge, jeden Tag aufs Neue! Akzeptieren, dass der Mensch nicht für die Börse gemacht ist. Ihre Strategien sind gut, nur das „Fleisch“ ist schwach. Heißt: Der Mensch ist das schwächste Glied in der Tradingkette. Somit hilft nur: sich so oft es geht aus der Gleichung herausnehmen.

Was ist Ihrer Meinung nach der größte Fehler, den ein Trader machen kann?

Zu viel riskieren, alles auf eine Karte setzen. Verluste durch Erhöhung der Einsätze zurückholen!

Wie würden Sie einem absoluten Börsenlaien Ihren Beruf erklären?

Ich versuche durch geschicktes Kaufen und Verkaufen des DAX mit Hebeleinsatz innerhalb kurzer Zeit möglichst hohe Euro Beträge (1 bis 2 % des Depotwertes pro Tag) zu gewinnen

Welchen Beruf hätten Sie vermutlich, wenn es mit dem Trading nicht geklappt hätte?

Rundfunkproducer oder DJ, denn das ist ein weiteres Hobby von mir, seit ich 14 Jahre alt bin. Alternativ plane ich noch eine späte Karriere als „philosophischer Urknalltheoretiker“.

Mit wem würden Sie gerne einen Tag tauschen?

Ich tausche den Tag mit Josef M. Gaßner, einem deutschen Astronomen, Mathematiker, Physiker, dem Laien bekannt durch das Portal „Urknall, Weltall und das Leben.

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Börsenrelevanter Tagesablauf

6.55 Uhr: Aufstehen

7.15 Uhr: Frühstück

7:40 Uhr: Beginn der Analysearbeit. Als Erstes analysiere ich den Dax Future, dann die Dax Indikationen.

ab 8 Uhr: erstelle ich den Dax Tagesausblick und das schon seit mehr als 15 Jahren, genauer gesagt seit 2001!

ab 8.20 Uhr: beginne ich dann mein Live Webinar mit Spezialinfos für meine Abonnenten. In diese Zeit fällt auch das Einsprechen des „Daily Dax Videos“, das dann 8:45 Uhr erscheint.

ab 9.00 Uhr: schreibe ich bis 12 Uhr regelmäßig DAX Chartupdates, starte oder beende Trades und führe verschiedene Webinare durch, je nach Wochentag.

von 12.00 bis 14:30 Uhr: mache ich oft eine ausgiebige Pause, beantworte vom Smartphone Abonnentenfragen über die Guidants App.

14.30 Uhr: wird’s nochmal „heiß“, mit DAX Analysen, DOW Analysen und Dax­ und DOW Trading.

ab 17 Uhr: wird es dann ruhiger. Ich ziehe mich auf die Guidants App zurück, setze dort Alarme und veröffentliche darüber bis 22 Uhr sporadisch noch Kurzinfos, falls nötig.


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2 Kommentare

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  • Marco Soda
    Marco Soda

    Also mal so

    1. Rocco IST gut, hat mir persönlich schon viele Gewinne gebracht, bzw Verlust minimiert !! Danke dafür .

    2. Rocco ist ohne Emotionen ( er erklärt up/down gleich , anders Gegenbespiel Matzke von Co / Bk wobei der ja auch nicht SCHLECHT ist !"!"!!!!

    3. Rocco macht Tagesansagen, NIX ist schwerer, der MUT ist lobenswert

    4. Rocco vergisst leider seine " alten langfristigen " Aussagen ( z. Bsp. Gold ) , das ist aber imA normal.

    5 . Rocco wird fast täglich angepi......, verliert nie SEIN Ziel , auch wenns mal weh tut

    6. Er wird N I E aufhören den Markt ( DAX ) zu analysieren

    7. Warum weil es nicht kann ;-)))))

    8. Ein Terminal ohne Rocco ist durchaus vorstellbar , aber leider völlig WERTLOS

    10:07 Uhr, 26.04.2019
    1 Antwort anzeigen

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