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08:42 Uhr, 19.06.2019

10 Fragen an Top-Trader: Rene Berteit

Interviewserie mit dem Deutschen Derivate Verband. Wissensvermittlung ist eines der Kernanliegen der Verbandsarbeit.

In diesem Rahmen hat der Deutsche Derivate Verband in Kooperation mit Guidants (www.guidants.com) die Publikationsreihe „10 Fragen an Top-Trader“ ins Leben gerufen. Guidants ist die personalisierbare Investment- und Analyseplattform der BörseGo AG und liefert einen Zugang in die Welt des Tradings. Die Investmentplattform erlaubt es den Anlegern, die MĂ€rkte in ihrer Gesamtheit zu analysieren. In dieser Ausgabe sprechen wir mit rene Berteit (jetzt auf Guidants folgen!). Links zu weiteren Interviews finden Sie am Ende des Artikels!

Rene Berteit beschĂ€ftigt sich seit 1999 intensiv mit den FinanzmĂ€rkten. WĂ€hrend der Riesenhausse bis ins Jahr 2000 stand fĂŒr die meisten Trader Verlieren nicht auf der Agenda. Egal was man kaufte, es stieg. Dies lockte auch den BWL-Studenten Rene Berteit an die MĂ€rkte. Er platzierte die ersten Orders – mit Erfolg. Doch mit Ende des Hypes im Neuen Markt kam auch fĂŒr ihn die Zeit der Qualen. Dennoch beschĂ€ftigte

er sich neben dem Studium und wĂ€hrend der spĂ€teren TĂ€tigkeit als Logistikleiter jede freie Minute mit MĂ€rkten und Strategien und sammelte so ein breites Know-how. Sein Spezialgebiet: der kurzfristige Handel – das so genannte Daytrading – von Dow Jones, DAX und dem WĂ€hrungspaar Euro/US-Dollar. Seine Erfahrung kommt auch den Teilnehmern des von ihm seit 2007 bei GodmodeTrader betreuten Ausbildungs-Services zugute. Seinen Stream auf der Tradingplattform Guidants haben rund 14.300 Follower abonniert.


Wann und wie sind Sie zum Trading gekommen?

Ich glaube, da habe ich viel mit anderen Börsianern gemeinsam. Meine Leidenschaft hat der Dot-Com-Boom vor der Jahrestausendwende zusammen mit meinem BWL-Studium entfacht. Ich glaube, damals war irgendwie jeder Börsianer oder Trader. Man kam einfach nicht am Dot-Com-Hype vorbei.

Auf welche MĂ€rkte und/oder Indizes fokussieren Sie sich?

Momentan konzentriere ich mich auf Indizes, allen voran den DAX. In Kombination mit meinem Tagesablauf und meinen Rahmenbedingungen passt der DAX zu mir – zumindest aktuell.

Wie viele Trades machen Sie pro Tag, Monat und Jahr? Wie viele Stunden traden Sie tÀglich?

Das ist höchst unterschiedlich. Ich habe mein Trading in meinen Tagesablauf integriert, der ja bspw. auch noch die Coachingarbeit beinhaltet. Ich liebe diesen Mix, in dem sich alles um Börse und Trading dreht, der aber in stressigen Zeiten zugegebenermaßen meist zu Lasten des Tradings geht. Aber wenn alles passt, halte ich tĂ€glich von 9 – 12 Uhr nach kurz- fristigen Scalpchancen im DAX Ausschau. Im Minutenchart können so gerne 10 oder 20 Trades in dieser kurzen Zeit zusammenkommen.

Was war der grĂ¶ĂŸte Fehler in Ihrer bisherigen Trading-Karriere und was haben Sie aus ihm gelernt?

Ich muss gestehen, es fĂ€llt mir schwer, meinen grĂ¶ĂŸten Fehler zu benennen. Letztlich hat mich jeder Fehler in irgendeiner Form Geld gekostet, aber aus jedem Fehler kann man etwas lernen. Wenn ich heute jedoch noch einmal von vorne anfangen könnte, wĂŒrde ich eines mit Sicherheit anders machen. Ich wĂŒrde mich ausbilden lassen, anstatt alles im Alleingang zu versuchen. Zum einen kommt man schneller und bei guter Ausbildung auch kostengĂŒnstiger ans Ziel. Viel wichtiger als dieser Aspekt ist jedoch die Tatsache, dass man mit einem guten Coaching große Fallen vermeiden kann. Das grĂ¶ĂŸte Problem bei diesen ist nicht der finanzielle, sondern „emotionale Schaden“. Hier können Verhaltensgewohnheiten bis hin zu Traumatas entstehen, die man spĂ€ter nur schwer wieder los wird.

Wie viel Urlaub gönnen Sie sich und was Àndern Sie dann an Ihren Positionen?

Als Mitarbeiter der BörseGo habe ich ganz normalen Jahresurlaub und in dieser Zeit ruht natĂŒrlich auch mein Trading. Als Intraday-Trader muss ich mich glĂŒcklicherweise in dieser Zeit nicht groß um Positionen oder Ähnliches kĂŒmmern.

Wodurch finden Sie einen Ausgleich zum Trading-Alltag?

Ich habe eine ganze Menge Hobbys, die mir genug Abwechslung verschaffen. Angefangen beim Kampfsport, ĂŒbers Motorradfahren bis hin zu Modellbau und vielem mehr. Dabei probiere ich auch sehr gern neue Dinge aus. Aktuell versuche ich mich beispielsweise gerade im Freeboarding.
Das klappt auch schon ganz gut. Das grĂ¶ĂŸte Problem sind jedoch die Berge, die man hier an der OstseekĂŒste bekanntlich kaum findet. Da muss dann schon ein kleiner HĂŒgel mit Neigung zum Strand reichen. Die „Abfahrt“ dauert dann zwar nicht lange, aber der Ausblick ist schön.

Wie lange hat es gedauert, bis Sie vom Trading leben konnten?

Jahre, schon allein deshalb, weil ich im Alleinstudium stĂ€ndig an den falschen Stellen gesucht habe. Ich glaube, allein in dieser „Findungsphase“ habe ich fĂŒnf Jahre „verschwendet“. Aber wenigstens kann ich das dort erlangte Wissen heute im Coaching nutzen. Ich bin heute zwar kein Elliottwellen- oder Aktien-Trader, aber ich kenne mich auch in diesen Bereichen aufgrund frĂŒherer Erfahrungen aus. Mein Tipp: Wenn Sie sich fĂŒr das Trading interessieren, nehmen Sie sich 2,5 Jahre Zeit, es zu erlernen. Sie werden StĂŒck fĂŒr StĂŒck besser.

Was muss ein erfolgreicher Trader auf jeden Fall beherrschen? Welche Eigenschaften sollte er haben?

Erfolgreiches Trading ist wie ein funktionierendes Getriebe. Sobald auch nur ein Zahnrad, egal wie groß oder klein, defekt ist, wird es schwierig. Gleichzeitig ist die FĂ€higkeit, sich erfolgreich selbst zu managen, wahrscheinlich einer der grĂ¶ĂŸten Erfolgsbausteine. Die wenigsten sind geborene Trader. Deshalb sind wir darauf angewiesen, aus unseren Fehlern zu lernen und das bedeutet auch, sich verĂ€ndern zu mĂŒssen.

Welchen Beruf hÀtten Sie vermutlich, wenn es mit dem Trading nicht geklappt hÀtte?

Das ist eine unheimlich spannende Frage, die ich ehrlich gesagt, nicht beantworten kann. Ich denke aber, es gĂ€be sehr viele Gemeinsamkeiten. Da wĂ€re zum Beispiel der Coachingbereich, der mich schon immer interessiert hat. Mir macht es einfach unheimlich viel Spaß, mein Wissen an andere weiterzugeben und anderen zu helfen. Gleiches gilt fĂŒr analytisches Denken & Co. Ich liebe herausfordernde Aufgaben. In dieser Kombination wĂ€ren viele Berufe möglich. Bei einem bin ich mir aber sicher: Mein Job muss mir Spaß machen. Gerade langfristig spielt der Verdienst fĂŒr mich nur eine untergeordnete Rolle.

Mit wem wĂŒrden Sie gerne einen Tag tauschen?

Erwischt! Die zweite Frage, bei der ich ins GrĂŒbeln, aber auch TrĂ€umen komme. Ich wurde ehrlich gesagt noch nie gefragt, mit wem ich gerne einen Tag tauschen wĂŒrde. Vielleicht ja mit jemanden aus der Zukunft, der in der Lage ist, zu fremden Sternen und Galaxien zu reisen. Das wĂ€re schon gigantisch.

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Börsenrelevanter Tagesablauf

08 / 8:30 Uhr:

Aufstehen und den Tag im Home-Office mit dem GodmodeTrader, Guidants und einer Tasse Latte Macchiato beginnen! Dabei darf ein Blick auf den Terminkalender, den vorbörslichen DAX-Handel und unseren Newsflash nicht fehlen. Gleichzeitig beginnt mein normaler Arbeitstag bei BörseGo.

9 – 12 Uhr:

Der alltĂ€gliche Börsenwahnsinn Teil 1! Eine feste GrĂ¶ĂŸe in meinem Tradingalltag ist der Wochenstart am Montag mit „MĂ€rkte am Morgen“ zusammen mit der Citi. Gleichzeitig startet um 9 Uhr meine Kernhandels- zeit im DAX Minutenchart. Hier scalpe ich AusbrĂŒche & Co, idealerweise mit einer nur relativ kurzen Haltedauer. NatĂŒrlich darf auch das Analysieren, Coachen und Co. nicht fehlen und wenn es die KapazitĂ€ten zulassen, nutze ich diese Zeit kreativ fĂŒr Systemtests und WissensbeitrĂ€ge.

12 Uhr bis 17 Uhr:

In der zweiten TageshÀlfte liegt mein Fokus stÀrker auf Godmode, Guidants, dem Coaching und momentan laufenden Projekten. Aktuell bspw. das Traders Camp, welches ich als Mentor begleite. Zudem stehen auch einige fixe Aufgaben, wie Newsletter und meine DAX-Mittagssendung an. Seltener wird gehandelt.

ab 17 Uhr:

Tagesabschluss mit meinen letzten Analysen. Zudem stehen in dieser Zeit auch projektbezogene Webinare rund um das Thema Trading an. In der Regel ist dann gegen 18/19 Uhr „offiziell Feierabend“ und Zeit fĂŒr Familie & Co.

ab 22 Uhr:

Es vergeht eigentlich kein Tag, an dem ich nach 22 Uhr nicht noch einen Blick auf Börsenrelevantes werfe. Ich sammle und verfolge Ideen, checke den Godmode oder Guidants etc. Und natĂŒrlich darf in dieser Zeit ein Blick auf das eigene Trading an diesem Tag nicht fehlen!


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  • Nyma
    Nyma

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    10:46 Uhr, 19.06.2019