Trading mit Tageslinien
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Als Tageslinien bezeichnet man historische Kursmarken der vergangenen Periode(n), welche mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwartenden Einfluss auf das zukünftige Marktgeschehen nehmen werden. Zu den klassischen Tageslinien zählen vor allem die Hoch- und die Tiefpunkte der Vergangenheit, beispielsweise Tages- oder Wochenhöchst- und Tiefststand.
Warum wirken sich Tageslinien auf das Kursgeschehen aus?
Marktteilnehmer mit dem größten Handelsvolumen, also beispielsweise Rentenfonds oder andere institutionelle Akteure, agieren, aufgrund des langfristigen Anlagehorizonts, bevorzugt im Tages- und Wochenchart (1 Kerze entspricht dann einem Tag, beziehungsweise einer ganzen Handelswoche). Technische Handelssignale und somit Kauf- und Verkaufsentscheidungen werden in diesen Zeiteinheiten generiert, erkannt und umgesetzt. Somit setzten die Manager ihre Kauf- und Verkaufsorders, also Limit- und Stop-Buy-Orders, auch an den jeweiligen Tages Hoch- und Tiefpunkten in den Markt. Hinzu kommen weitere, kleinere Investoren bis hin zum privaten Tradern, welche bevorzugt im Tages- und Stundenchart handeln.
Wie können Privatanleger von diesem Wissen profitieren?
Das Kauf- und Verkaufsverhalten dieser Masse an Marktteilnehmern beschränkt sich innerhalb eines relativ kurzen Zeitrahmens auf wenige Punkte im Chartbild, nämlich auf die Tageslinien. Das Orderbuch sollte ober- und unterhalb dieser Marken prall gefüllt sein und Ausbrüche über die Niveaus hinaus lassen meist hohe Dynamik und weite Kursbewegungen zu. Erweisen sich diese Handelsmarken als nachhaltig überwunden, werden anhaltende Trends bestätigt oder neue, junge Trendbewegungen können entstehen.
Nachteile der Tageslinien
Da die hier vorgestellten Tageslinien Widerstände und Unterstützungen im Chartbild darstellen, sind temporäre Trendwenden möglich. Der Durchbruch, gehandelt zum Beispiel mit direktem Einstieg an Tageshoch oder –tief erfolgt nur in rund zwei Dritteln der Signale. Alle anderen erweisen sich als nicht nachhaltige „Fakes“.
Gibt es noch weitere Tageslinien?
Weitere Tageslinien sind der Eröffnungskurs der aktuellen Periode sowie der Schlusskurs der vorherigen. Diese Kursmarken werden über den Handelstag oft mehrfach erreicht und dienen ebenso als mögliche Widerstände, Unterstützungen und Wendepunkte.
Tageslinien als Indikator
Der Indikator, in Form horizontaler Linien im Chart, sollte mindestens die Vortageshoch- und Tiefpunkte, sowie den Schlusskurs der letzten und den Eröffnungskurs der aktuellen Periode, darstellen. Falls machbar, wäre eine manuelle Auswahl zu favorisieren, um beispielsweise die Hoch- und Tiefpunkte der letzten drei Tage darzustellen.
Bild 1 zeigt Tageshoch (grün)und Tagestief (rot)
Bild 2 zeigt alle Tageslinien, welche Intraday von Bedeutung sein können. Tageshoch und –tief, Schlusskurs des Vortages (dunkelblau) und Eröffnungskurs des aktuellen Tages (hellblau). Damit sind wichtige Widerstände und Unterstützungen sofort erkennbar. Das gestrige Tagestief wirkt sich im heutigen Handel als Unterstützung aus.
(geschrieben von Christian Stern)
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