Rohstoffe
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Rohstoffe umfassen im Finanzmarkt die Soft-Commodities, Industrie- und Edelmetalle und Energierohstoffe. Soft-Commodities können unterteilt werden in die tropischen Rohstoffe (Kakao, Zucker, Kaffee und Orangensaft) sowie in die Getreide Weizen, Mais, Hafer, Gerste, Roggen sowie in Reis, Baumwolle und Sojabohnen. Die Fleischmärkte sind weitere, börsennotierte Agrargüter - dazu zählen Mageres Schwein, Gefrorene Schweinehälften, Mastrind und Lebendrind.
Die Metalle sind in die zwei Kategorien Basismetalle (Kupfer, Nickel, Zink, Zinn, Aluminium, Blei) sowie Edelmetalle. Diese unterteilen sich in die Platingruppenmetalle (PGM-Metalle): Platin, Palladium und Rhodium, sowie die beiden Edelmetalle Gold und Silber. Der Überbegriff Energie umfasst vor allem Öl und Erdgas, aber auch die Mineralölprodukte Bezin und Kerosin sowie die Destillate Diesel und Heizöl. Ebenfalls relativ neu ist der Handel von Ethanol und Uran. Nicht börsennotiert sind Rohstoffe wie Kohle, Wasser und Eisenerz.
Rohstoffkategorien
Metalle
Industriemetalle
- Kupfer
- Zink
- Zinn
- Aluminium
- Nickel
- Blei
- Stahl
Edelmetalle
- Gold
- Silber
Platingruppenmetalle (PGM-Metalle)
- Platin
- Palladium
- Rhodium
Soft-Commodities
tropische Rohstoffe
- Kakao
- Zucker
- Kaffee
- Orangensaft
Getreide
- Weizen
- Mais
- Hafer
- Gerste
- Roggen
- Reis
sonstige Soft-Commodities
- Baumwolle
- Sojabohnen
Fleischmärkte
- Mageres Schwein
- Gefrorene Schweinehälften
- Mastrind
- Lebendrind
Energie
- Öl
- Erdgas
- Benzin
- Kerosin
- Diesel
- Heizöl
- Ethanol
- Uran
Nicht börsengehandelte Rohstoffe
- Kohle
- Wasser
- Eisenerz
Besonderheiten der Rohstoffmärkte
Für Anleger, die in Rohstoffe investieren möchten, stehen zahlreiche Indizes zur Verfügung, die in physische Rohstoff-Futures investieren. Durch die Streuung über mehrere Rohstoffe in einem Index wird eine Eigenheit der Rohstoffe umgangen, die unter den Begriffen Contango und Backwardation subsummiert werden kann. Rohstoffe werden an den Terminbörsen in Terminkontrakten (Futures) gehandelt. Sie dienen Marktteilnehmern dazu, sich gegen Preisschwankungen der Rohstoffe abzusichern. Will ein Landwirt im Sommer seine erwartete Ernte im Herbst zu einem guten Preis auf Termin verkaufen, so kann er dies über Futures tun. Er verkauft zu einem im Sommer gehandelten Preis seine im Herbst erwartete Ernte. Der Preis steht dann bereits fest, und er erhält bereits einen Teil seiner Verkaufserlöse (Margin). Den vollen Erlös erhält er bei Lieferung der Ware im Herbst. Neben dem Verkäufer kann auch der Käufer zum Beispiel von Weizen jede Zeit im Jahr geltende Preise bezahlen, aber eine Lieferung zu diesem Preis in der Zukunft vereinbaren.
Er kauft dann beispielsweise im Juli 2014 einen November 2014 Future auf Erdgas und zahlt einen Teil (Margin) des Anschaffungspreises sofort. Die Differenz zum vollen Kaufwert muss er erst bei Lieferung im November 2014 tätigen. Industrielle Käufer und industrielle Verkäufer nutzen die Terminbörsen also zur Absicherung gegen Preisrisiken. Privatanleger, taktische Investoren wie CTAs oder Hedgefonds, aber auch Indexfonds gehen an die Terminbörsen, um konkret Kursgewinne unter Inkaufnahme dieses Kursrisikos zu erzielen.
Contango und Backwardation
Je nach Erwartungshaltung des Marktes hinsichtlich zukünftiger Preise, der Lagerhaltungskosten sowie des Zinsniveaus kann eine Lieferung eines Rohstoffs zu verschiedenen Zeitpunkten in der Zukunft unterschiedlich hoch sein. Kostet ein Rohstoff in der Zukunft mehr, als bei sofortiger Lieferung, so steigt die Terminkurve. Der Rohstoff notiert dann in Contango. Fällt die Kurve, sind also heutige Lieferungen teurer als zukünftige, notiert der Rohstoff in Backwardation. Da Privatanleger, taktische Investoren wie CTAs oder Hedgefonds, aber auch Indexfonds im Gegensatz zu industriellen Käufern und industriellen Verkäufern nicht an der physischen Lieferung eines gehandelten Rohstoffs interessiert sind, müssen sie den Futures-Kontrakt vor dessen Fälligkeit verkaufen und den Kontrakt mit der nächst längeren Laufzeit kaufen. Je nach dem, ob dieser Kontrakt teurer (Contango) oder günstiger (Backwardation) ist, musss ein höherer oder niedrigerer Preis bezahlt werden. Es fallen daher immer Rollverluste in Contango- und Rollgewinne in Backwardation-Strukturen am Terminmarkt auf.
Rohstoffindizes enthalten sowohl Rohstoffe in Contango als auch jene in Backwardation. Hinzu kommt, dass sich bei vielen Rohstoffen die Terminkurve über die Zeit verändert und von Contango zu Backwardation und umgekehrt transformieren kann. Rohstoffinidzes besitzen in der Regel nur geringe Performancezuflüsse oder -einbußen durch die Rollproblematik bei den einzelnen Rohstoffindizes.