Ist Börsenhandel erlernbar?
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Der Mensch im Allgemeinen ist der Tatsache unterworfen, das ganze Leben lernen zu müssen. Selbst wer nichts lernt, wird irgendwann die Erfahrung machen müssen, dass nichts Lernen auch zu nichts führt, was unterm Strich auch wieder ein Lerneffekt ist. Kaum ein gesunder Mensch wird sich in seinen ersten Jahren als Erdenbürger dem Laufen, Sprechen, Denken, Lesen und Schreiben verweigern. Es liegt in der Natur des gesunden Menschen – oder man möchte fast sagen, den Genen – lernen zu wollen.
Erst im weiteren Verlauf unseres Erdendaseins entscheiden wir – zumeist mit Grund und Absicht – was wir weiterlernen wollen und was nicht. Dies beginnt mit der schulischen Laufbahn, führt über eine Ausbildung und schließlich ins Berufsleben. Sehr schnell wird mit gesundem Menschenverstand bewusst, dass Erfolg im Leben immer nur über „das Lernen“ geht und sei es nur das Lernen über den Faktor Erfahrung.
Jedem vernunftbegabten Geschöpf unter Gottes Himmel ist klar, dass für jedes Tun, welchem Erfolg beschieden sein soll, ein „Lernen“ vorausgeht, sei es mit Hilfe einer Ausbildung (welche Form auch immer), eines Lehrers oder Mentors oder auch über das „learning by doing“ wie es so schön im heutigen Sprachgebrauch heißt. Dabei ist jedem denkenden Individuum klar, dass der Faktor Zeit hierbei eine unausweichliche Rolle spielt.
Doch gibt es scheinbar einen Bereich in unserem Leben, in dem alle vorgenannten bejahenden Argumente mit einem Schlag außer Kraft gesetzt werden.
Der Börsenhandel
Warum nur glaubt ein an sich vernünftiger Mensch, der vermeintlich mit beiden Beinen im Leben steht und mitunter schon Beachtliches geleistet hat, dass im Börsenhandel alle „Lernregeln“ ungültig seien? Ich würde lügen, wenn ich mich vor etlichen Jahren nicht mit der gleichen Einstellung dem Börsenhandel genähert hätte.
Sehr schnell bringt einem die Börse bei – hab ich da etwa was „gelernt“? – dass es auch in diesem Bereich wohl oder übel nicht ohne eine gewisse Ausbildung oder Begleitung durch einen Mentor geht. Bedauerlicherweise sträubt sich die Mehrheit gegen diesen Lernprozess. Die Frage nach dem Warum ist müßig, liegt sie doch tief im Menschsein verborgen und kann bestimmt an anderer Stelle zu einer anderen Zeit erörtert werden.
Bleibt also die finale Frage: Kann man langfristigen erfolgreichen Börsenhandel jemandem beibringen? Oder eben anders ausgedrückt: Ist Börsenhandel erlernbar?* Natürlich muss sich jeder selbst die Frage beantworten oder aber man wartet, bis sie einem beantwortet wird. Letzterer Weg ist jedoch mit größeren Schmerzen verbunden – Kontotod, Verlust der Familie, Verlust des eigenen Ichs. Glauben Sie mir, ich weiß wovon ich spreche. Doch mit der richtigen Anleitung muss es nicht so weit kommen. Die Herausforderung, sich selbst die Antwort geben zu können, ist allerdings ungleich größer.
Wer einmal aus dem Stadium des Papiertradings herausgetreten ist und sein wahrhaft hart verdientes Geld in den Börsenring geworfen hat, kommt verdammt schnell zu der Erkenntnis, dass das an der Börse verdiente Geld „Schmerzensgeld“ ist und zwar nach dem Motto: Erst kommen die Schmerzen und dann das Geld.
Auf den Punkt gebracht bedeutet es, dass ein Trader meistens – wenn nicht sogar immer – wegen des Geldes an die Börse geht, doch wegen der Erkenntnis bleibt. Letzterer gehört jedoch zu einem kleinen Prozentsatz an Händlern, die allerdings erfolgreich sind. Warum? Weil sie lernen wollten, gelernt haben und immer noch zu lernen bereit sind.
Als erfolgreicher Trader haben Sie nur eine Pflicht: Ihre persönliche Freiheit zu wahren. Das gemeine Trading ist absolut in der Lage so viel Macht auszuüben, dass es Ihren Geist versklavt. Jeder erfolgreiche Trader war mal Sklave. Machen Sie den Test! Drehen sich Ihre Gedanken von morgens bis abends um die Börse oder Ihre Trades? Dann sind Sie leider immer noch versklavt. Lernen Sie, sich von den Ketten zu befreien, sonst gehen Sie an ihnen zugrunde. Lassen Sie nicht zu, dass Sie gegen Ihren Willen von den optischen Impulsen des Charts gesteuert werden.
Wenn Sie Ihren persönlichen Reifegrad im Trading überprüfen wollen, testen Sie einfach, wie lange Sie dem Drang widerstehen können, ein entstandenes Minus ausgleichen zu wollen. Je länger Sie diese innere Unruhe, diesem teilweise allgegenwärtigen Drang aushalten, desto eher nähern Sie sich der letzten Hürde im Trading. Ein Tradinganfänger reagiert auf ein entstandenes Minus sofort, meist wie besessen und vor allem falsch. Ein fortgeschrittener Händler kann diesen Unruhezustand schon eine ganze Weile aushalten, ein vollendeter Trader jedoch in alle Ewigkeit.
Auf dem Weg des Lernens begegnet einem nahezu täglich diese Herausforderung, einem entstandenen Minus hinterherlaufen zu wollen, es mit allen Mitteln ausgleichen zu wollen. Es sind genau solche Tage und Situationen, die einen Trader ganz dumm im Kopf werden lassen, so dass im Trading nichts mehr gelingen mag, weil vor lauter Unruhe die Hände schwitzen und der Kopf glüht. Frusttrading ist die logische Folge; wie schleichendes Gift schwächt es den Trader emotional und veranlasst ihn, völlig unsinnig und vor allem rücksichtlos sich selbst und seinem Konto gegenüber das übliche Rein-Raus-Positions-Drehen-Theater aufzuführen.
Wer in seinem bisherigen Leben noch nie die Emotion „Hass“ verspürt hat, an diesem Punkt des Tradings taucht dieses Gefühl mit großer Wahrscheinlichkeit auf. Was an Gefühlen in einem freigesetzt werden, wenn die Verluste durch eine Positionsdrehung noch größer werden, lässt sich vielleicht so beschreiben: Unmut, Unglaube, verzweifelte Hoffnung, ohnmächtiger Groll, Verbitterung und am Ende Hass. Hass auf sich selbst, auf den Markt, auf die Kontraktgröße. Hass auf die bisher geübte Disziplin, Hass auf den Trade, auf den Börsenhandel, auf die anderen Händler und überhaupt Hass, dass man mit dem ganzen Börsenmist überhaupt angefangen hat. Auf den Punkt gebracht: Tiefer Hass auf die eigene Ungeduld.
Und als ob dem nicht genug wäre, kommt am Abend nach einem solch anstrengenden Handelstag die obligatorische Frage der Frau/Freundin/Mann/Freund: „Und? Wie viel hast heute verdient?“ Es ist unglaublich, welche und vor allem wie viele Argumente einem einfallen, warum es heute nicht geklappt hat. Wer hat nochmal behauptet, Trading wäre einfach?
Auch wenn man von einem Trade emotional beeinflusst ist – wann wäre man das eigentlich nicht? – zeigt sich der Lerngrad bzw. die Reife eines Händlers darin, sich immer an seine Positionsgröße zu halten und das Konto niemals völlig auszureizen. Kein noch so hoher Profit ist es wert, dass man sein ganzes Kapital dafür einsetzt. Wenn Sie lernen, dieses Übel zu vermeiden – ein Minus ausgleichen zu wollen – dann sind Sie im Trading zur Vollendung gereift oder zumindest auf dem Weg dorthin.
Aus eigener Erfahrung kann ich Ihnen bestätigen, dass es selbst nach Jahren des erfolgreichen Tradings Tage gibt, wo mir bewusst wird, wie schwierig dieser Job doch in Wirklichkeit ist. Die Branche verkauft dem unerfahrenen Neuling eine ganz andere Welt. Börse sei doch ein Kinderspiel. Ein paar Orders in den Markt legen, die Sonne genießen, interessante Menschen kennenlernen und das Leben in allen Facetten leben. Doch leider hat die Börse keine Lust, gutes Geld an schlechte Trader auszubezahlen.
Irgendwann im Traderleben kommt dann der Punkt an dem es heißt: Weiterschwimmen oder untergehen?
Trading ist zu jedem Zeitpunkt ein entscheidender Moment. Entweder Sie entscheiden über den Moment oder der Moment entscheidet über Sie. Zu lernen und mitzudenken ist die einzige Aufgabe, das Einzige, was zählt.
Ist Börsenhandel nun erlernbar? Wenn Sie erkannt haben, dass der Börsenhandel nur Mittel zum Zweck ist und nicht der Zweck selbst, dann haben Sie schon viel gelernt und fühlen sich in der Lage, die Antwort zu geben. Und hier schließt sich der Kreis. Man kommt wegen des Geldes und bleibt wegen der Erkenntnis. Abschließend lässt sich sagen:
„Das Talent gleicht dem Schützen, der ein Ziel trifft, welches die übrigen nicht erreichen können; das Genie dem, der eines trifft, bis zu welchem die übrigen nicht einmal zu sehen vermögen. Und dieses Genie zu werden ist die Hauptaufgabe eines Traders. Und das finale Ziel besteht nicht in der Interpretation von Signalen!“
Sind Sie nun bereit für den Weg des „Lernens“? Dann heiße ich Sie in meinem Premiumdienst „Gabels Markttechnik Paket“ aufs herzlichste willkommen. Hier lernen Sie den Börsenhandel von seiner reinsten und unverfälschtesten Seite kennen und die Markttechnik von der Pieke auf. Ich habe es mir auf die Fahnen geschrieben, jeden Lernwilligen zum Erfolg zu führen. Jedoch kann ich Ihnen lediglich die Tür öffnen, den Weg eben – hindurchtreten und gehen müssen Sie schon selbst. Doch keine Sorge – unsere markttechnische Familie begleitet Sie, solange Sie das wollen.
In meinem Premiumdienst findet sich jeder wieder – der Feierabendhändler genauso wie der klassische Daytrader, der nicht vom DAX oder EURO lassen kann. Kommen Sie rein und testen Sie selbst. Ich freue mich auf Sie.
In diesem Sinne, bleiben Sie mir gewogen und denken Sie immer daran: Der Weg ist das Ziel!!
Herzlichst Ihr
Markus Gabel
*Auszüge aus „Der Händler“ Band 1
(geschrieben von Markus Gabel)
Das sind interessante und zum Nachdenken anregende Artikel.
Besser als "Klicktitel" wie "DAX um Xtausend% OUTPERFORMEN - SO GEHTS!"
Danke.
ganz klar erlernbar... es ist aber genauso schwer wie ein Instrument zu lernen und dauert genauso viele Jahre. Man entwickelt sich durch trial and error wie bei jedem Business.
DAS BUCH MIT DEN SIEBEN SIEGELN - ??
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Ich möchte nur einen Aspekt aufgreifen, der im - grauen - Kapitalmarkt eine große
Rolle spielt.
Banken und Vermögensverwalter erfinden immer neue Börsenprodukte, die kosten-
und provisionsintensiv sind und die der Kunde nicht versteht bzw. verstehen soll.
trotz zahlreicher Abmahnungen bzw. Verschärfung der Gesetze hat sich an der Falsch-
beratung nichts geändert.
..
Schiffsfonds
Geschl. Immobilienfonds
Derivate als sichere altersvorsorge
..
Fazit
Als zukünftiger Anleger sollte man folgende Regeln beachten.
..
Fachwissen aneignen bzw. kritisch hinterfragen
Lebenssituation analysieren
Anlagehorizont -
Risikobereitschaft -
Anlageart
..
PS
Alternativ kann man immer noch Bücher oder Artikel
über die Börse verfassen. das zeichnet die wahren
Kenner der Materie aus.!!
Ich finde, das Trading und die Börse sind wie ein Handwerk, welches man erlernen kann. Wie im Berufsleben ist nun aber nicht jeder zum gleichen Beruf berufen. So macht der handwerker etwas handwerkliches und der Mensch mit "zwei linken Händen" eher etwas kaufmännisches. Mancher bricht die Ausbildung vorzeitig ab, andere machen darin die Meiser-Prüfung.
Super Artikel, und leider wahr, und weil ich die Phase "Verluste zurückholen" schon hinter mir habe gehe ich jetzt erst mal mit dem Hund runter
Kommt drauf an was man unter "börsenhandel" versteht. Die technische Chartanalyse ist erlennbar, ob man dann erfolg hat, ist eine andere Frage. Das Risk-Money-Management und Disziplin sind Sachen, die erfolg bringen an der Börse. Nur wer ein ordentliches RMM besitzt und sich auch strikt daran hält kann erfolgreich sein. Mein RMM hat mir sehr oft den...gerettet :) Dein RMM ist wie ein guter freund, der dich vor dir selber schützt aber wer die disziplin nicht besitzt oder sich damit nicht anfreunden kann, sollte lieber die Finger davon lassen
Das erlernte Wissen muss aber durch ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN intuitiv greifbar gemacht werden.
Ist nicht erlernbar!
Schöner zu lesender Artikel!