Wissensartikel
14:00 Uhr, 23.06.2016

"Das ist doch alles manipuliert!"

Schön gemacht, liebe Big Boys! Letzte Woche noch schön Panik bei den Kleinen verbreiten, so dass alle verkaufen, nur um sich unten günstig einzudecken. Die Großen gewinnen, die Kleinen gucken in die Röhre! So zumindest ein immer wieder zu hörender Tenor. Aber was ist an diesem dran?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Was für eine Woche im Deutschen Aktienindex. Da steht mit dem Brexit-Referendum ein historisches Ereignis mit ungewissem Ausgang an und dann legt der DAX eine solche Rally hin. Dabei hätte man durchaus vermuten können, dass sich der Markt aufgrund der Ungewissheit über den Ausgang der Abstimmung eher verhalten bewegen wird. Volatil vielleicht noch, in einem ständigen Hin und Her, aber einen so dynamischen Aufwärtstrend seit Montag dürften nur wenige auf Ihrem Spickzettel gehabt haben.

Immer dann, wenn man Schwierigkeiten hat, Bewegungen zu erklären bzw. die tatsächlichen Bewegungen völlig konträr zur eigentlich sicheren eigenen Meinung laufen, ist man schnell mit dem Vorwurf der Manipulation zur Hand. Hier werden die kleinen privaten Trader in eine Richtung gedrängt, damit die großen umso stärker in der Gegenrichtung zuschlagen zu können. Passen würde der Gedanke ja, wenn wir uns anschauen, wie geradlinig es in der letzten Woche noch nach unten ging. Panik bei den Privaten verbreiten, damit diese wie wild verkaufen, so dass die Big Boys sich unten günstig einkaufen können.

Ich glaube, hier überschätzen die privaten Trader ihre eigene Bedeutung im Markt. Klar, jede Order in einer Aktie hat einen Einfluss auf den Kurs, aber gemacht werden die Kurse letztlich vom großen Kapital. Institutionelle Anleger & Trader verwalten Konten in Größenordnungen, die das Budget der privaten Trader um Längen sprengen. Meiner Meinung nach freut sich ein Big Player durchaus, wenn er durch seine normale Aktivität dem Kleinzocker mal ein paar DAX-Futures abluchsen kann, schließlich lehnt man auch kleine Geschenke nicht ab, aber für´s große Geld reicht dies bei weitem nicht aus. Institutionelle Trader hantieren mit Positionsgrößen, die um ein Vielfaches über dem der privaten Trader liegen, zumal diese oftmals noch nicht einmal am Primärmarkt agieren, sondern Ihre Geschäfte in CFDs und Zertifikaten abwickeln. Hierbei muss man wissen, dass derivate Geschäfte zunächst Inhouse gemanaged werden und nur Überhänge, wenn überhaupt, über die Primärbörse gehedged werden. So betrug 2014 das Handelsvolumen in CFDs zwar stolze 1.483 Mrd. EUR, verteilt auf 108.423 CFD Konten (Quelle: Steinbeis Hochschule Berlin), aber ein Großteils des Volumens dürfte niemals den Weg an die Primärbörse gefunden haben.

Ohne Zweifel. Die letzten Jahre haben mit ihren Skandalen gezeigt, dass bei Weitem nicht alles koscher im Handel ist, aber bei vermeintlich komischen Entwicklungen immer gleich „Marktmanipulation“ zu schreien und das auch noch im Zusammenhang damit, den kleinen privaten Trader abzuzocken, halte ich für übertrieben. In diesem Zusammenhang kann ich Ihnen den Service von Uwe Wagner empfehlen, selbst dann, wenn Sie kein Intradaytrader sind. Als ehemaliger institutioneller Trader weiß Uwe Wagner, was hinter den Kulissen abläuft und wie tatsächlich getradet wird. Wer also nicht immer nur an Ammenmärchen interessiert ist, schaut einfach mal im Realtime-Future-Trader vorbei. Für aktive Intraday-DAX-Trader meiner Meinung nach sowieso Pflicht!

Viel Erfolg

Rene Berteit

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39 Kommentare

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  • tourguide
    tourguide

    Grundsätzlich gebe ich Ihnen recht: Aber wenn es mittlerweile so viele CFD-Anbieter gibt, welche ja für den kleien Privattrader gemacht werden, könnte man zumindestens darauf kommen, dass die Gelder der Kleinanleger doch willkommene Appetitshäpchen sind!

    Nich umsonst werden mittlerweile horrente Bonuszahlungen bei den Anbietern angeboten! Da hört sich schon eine wenig wie die Werbung beim Cassino an. Und hier wird ja gesagt: Die Bank gewinnt immer!

    08:58 Uhr, 28.06. 2016
  • 0815
    0815

    Im FDAX werden täglich tausende Kontrakte gehandelt teilweise über 100k. Jeder Kontrakt zu 25 € je Punkt. Und das nur am deutschen Markt. Eurostoxx50 Futures oder DJ30 sind noch vielfach größer. Die paar hundert Kleinanleger die hobbymäßig mit einem 5k€ CFD Konto spekulieren bewegen rein garnichts an den Finanzmärkten.

    Wenn sich große Pensionsfonds im Future absichern wie letzte Woche geschehen hat das doch nichts mit Manipulation und Abzocke der Kleinanleger zu tun sondern ist regulatorische vorgeschrieben.

    18:32 Uhr, 23.06. 2016
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • bimbis
    bimbis

    wenn das jetzt nicht institutional sales und helga auf den Plan ruft. ^^

    15:12 Uhr, 23.06. 2016

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Rene Berteit
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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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