1.10.3. Identische Preisschwünge
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Ein identischer Preisschwung ist die Projektion einer symmetrischen Kursbewegung, die in die gleiche Richtung wie der aktuelle Preisschwung verläuft. Das schematische Beispiel in Abbildung 1 verdeutlicht dieses Prinzip für eine abwärts gerichtete Konstruktion.
Abbildung 1
Die Projektion eines Identischen Preisschwunges beruht auf der Annahme, dass sich Märkte oft in ungefähr gleich großen Kurswellen in eine Richtung bewegen. Die Methode sieht vor, dass der auf die Korrektur BC folgende Preisschwung CD ungefähr gleich groß in Relation zum in die gleiche Trendrichtung verlaufenden Preisschwung AB sein dürfte. In der Tat treten diese Kursmuster, beispielsweise in den meisten Aktienmärkten, sehr häufig auf.
Die Effektivität dieser Technik ist in der Regel auf Situationen beschränkt, in denen der Markt einen raschen und steilen Preisanstieg/Preisverfall hinter sich hat und sich in einer korrektiven Pause befindet, typischerweise in einer Flagge oder in einem Dreieck. Nach der korrektiven Pause, wenn der ursprüngliche Trend wieder aufgenommen wird, wird das Kursziel berechnet, indem man die Preisspanne des vorangegangenen Preisschwungs berechnet und diese Preisspanne vom extremen Punkt der korrektiven Pausenreaktion projiziert.
In der Abbildung 2 sehen Sie ein Beispiel für einen Identischen Preisschwung bei der Aktie von Dell.
Abbildung 2
Nachdem der Wert im Jahr 2005 ein Hoch bei 41,99 $ erreichte, korrigierte er im darauffolgenden Jahr stark und markierte ein Tief bei 18,95 $. Von Sommer 2006 bis Oktober 2007 erholte sich die Aktie wieder auf 30,75 $, spulte anschließend aber eine weitere Abwärtsstrecke ab. Die gesamte Abwärtsbewegung endete erst bei 7,84 $. Blickt man auf die beiden Teilstrecken der Abwärtsbewegung waren diese bis auf wenige US-Cent gleich lang.
Manche Charts, insbesondere die großen Aktien-Indizes, haben eine lange Geschichte. Aufgrund dieser langen Geschichte fällt es schwer, beispielsweise frühere Abwärtsbewegungen von relativ niedrigen Niveaus mit jüngsten Abwärtsbewegungen von relativ hohen Niveaus zu vergleichen. Schließlich sollten aufgrund des langjährigen Bullenmarktes, den wir hinter uns haben, die jüngsten Abwärtsbewegungen, in absoluten Zahlen betrachtet, höher ausfallen. Mit anderen Worten: Eine Abwärtsbewegung von 100 auf 62 beispielsweise ist in ihrer absoluten Dimension weitaus kleiner als eine Abwärtsbewegung von 1000 auf 620 (38 versus 380 Punkte). In diesem Sinne könnte es sinnvoll sein, einmal nicht die absoluten Ausmaße von gleichgerichteten Kursbewegungen, sondern deren relatives Ausmaß zu untersuchen, schließlich ist das prozentuale Ausmaß beider Abwärtsbewegungen gleich.