Zwischen Inflationsängsten und Konjunktursorgen
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Die Rentenmärkte dies- und jenseits des Atlantiks wurden im März weiterhin zwischen Inflationsängsten – vor allem in den USA – und Konjunktursorgen – insbesondere in der Euro-Zone – hin- und hergerissen.
Die US-Notenbank Fed hat im März die Zinsen erwartungsgemäß um weitere 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent erhöht. Die in diesem Zusammenhang gemachte Äußerung der Fed, wonach der Inflationsdruck in den USA zuletzt gestiegen sei, wirkte aber wie eine kalte Dusche auf die Rentenmärkte. In den USA drückten Spekulationen bzw. Erwartungen einer ins Haus stehenden Zinserhöhung um sogar 50 Punkte massiv auf die Anleihekurse, und die Renditen stiegen bis auf 4,66 Prozent. In der Woche nach Ostern sorgten zwar immer noch gute, aber nicht überragende ökonomische Daten für eine Beruhigung. Ein erneuter Anstieg der Ölpreise, leicht enttäuschende Arbeitsmarktdaten und schwächere Stimmungsindikatoren ließen die Konjunktursorgen gegenüber den Inflationsbefürchtungen wieder etwas stärker in den Vordergrund treten und die Rentenmärkte in die Gegenrichtung marschieren. Insgesamt gesehen präsentierte sich der US-Rentenmarkt im März aber schwächer als im Vormonat.
Der Euroland-Rentenmarkt handelte nach der deutlichen Korrektur im Februar seitwärts. Bestimmend waren die Geschehnisse in den USA; beeindruckt wurde der Markt lediglich von einer Agenturmeldung, wonach sich die Europäische Zentralbank mit dem Gedanken einer Zinserhöhung trage.
Unserer Einschätzung nach ist das Risiko einer Zinserhöhung durch die EZB nicht adäquat in den Anleihekursen "eingepreist"; auch unter Berücksichtigung der wieder etwas schwächeren Konjunkturindikatoren sind Euroland-Anleihen nach wie vor etwas zu teuer. Mit einer abrupten, drastischen Korrektur rechnen wir allerdings nicht.
Der US-Dollar wurde vom Statement der US-Notenbank und den darauf folgenden Zinserhöhungserwartungen gestützt und hat sich im März gut behauptet. Mittel- und langfristig gesehen könnte der Greenback aber auf Grund der bekannten US-Defizitprobleme wieder schwächer tendieren.
Quelle: DWS
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