Kommentar
14:20 Uhr, 19.01.2024

Zwei spannende Trading-Ideen am deutschen Markt

Der heutige Artikel bietet eine interessante Mischung. Neben einem starken Titel mit einem prozyklischen Ausbruchssignal stellen wir auch einen Rebound-Kandidaten vor.

Erwähnte Instrumente

Die europäischen Aktienmärkte erholen sich am Freitag weiter, mit einem Anstieg des DAX um 0,3 % auf 16.618 Punkte und des Euro Stoxx 50 um ebenfalls 0,3 % auf 4.469 Punkte. Positive Impulse kommen aus den USA und den meisten asiatischen Märkten, abgesehen von China. Besonders hervorgehoben wird der neue Rekordstand des US-Technologie-Index Nasdaq-100.

Compugroup Medical SE

Im dritten Quartal hat Compugroup, ein Softwareanbieter für Arztpraxen und Krankenhäuser, ein verlangsamtes Wachstum erlebt. Mit einem Umsatz von 285,7 Millionen EUR, der nur leicht über dem des Vorjahres liegt, wuchs das Unternehmen in den ersten neun Monaten um 10 %. Ohne Übernahme- und Währungseffekte betrug das Wachstum 8 %.

Das angepasste EBITDA stieg im Quartal um 2 % auf 62,2 Millionen EUR, die operative Marge verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 22 %. Das operative Ergebnis erreichte nach neun Monaten 195,2 Millionen EUR.

Für 2023 bestätigt Compugroup seine Prognose: Ein Wachstum von etwa 5 % und ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 260 und 300 Millionen EUR wird erwartet.

Am 15. Januar stufte Berenberg die Bewertung für Compugroup von "Hold" auf "Buy" hoch. Analyst Wolfgang Specht begründete dies damit, dass die Kurskorrektur der Aktie des Softwareherstellers im letzten Jahr übertrieben gewesen sei. Er sieht Preiserhöhungen im Segment Ambulatory Information Services (AIS), hochwertigere Datenlösungen und gut gefüllte Auftragsbücher im Bereich Hospital Information Services (HIS) als die Hauptfaktoren für Wachstum in diesem Jahr.

Trading-Szenario

Die Marke von 38 Euro konnte nun dauerhaft überschritten werden. Heute haben wir eine Position bei etwa 39 EUR eröffnet. Nächste Anlaufstelle ist der EMA200. Sollte der ebenfalls überwunden werden, wäre es eine Überlegung wert, die Position zu vergrößern. Es ist jedoch Vorsicht geboten. Am 05.02.2024 wird das Ergebnis für das vierte Quartal 2023 veröffentlich und möglicherweise auch ein Ausblick. Deshalb nicht zu viel riskieren!

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Hugo Boss

Am 16. Januar 2024 präsentierte Hugo Boss die Quartalszahlen für das vierte Quartal. Der Modehändler zeigte sich im vergangenen Jahr unbeeindruckt von der allgemein verhaltenen Konsumstimmung und verzeichnete sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis eine deutliche Steigerung. Im vierten Quartal konnte der Umsatz währungsbereinigt um 10 % auf 1,18 Milliarden EUR gesteigert werden, was das umsatzstärkste Quartal in der Geschichte des Unternehmens markiert, wie Hugo Boss am Dienstag basierend auf vorläufigen Daten in Metzingen mitteilte. Zu diesem Wachstum trugen alle Marken, Regionen und Vertriebskanäle bei. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich um 17 % auf 121 Millionen EUR, was leicht unter den Analystenerwartungen lag.

Betrachtet man das gesamte Jahr, so stiegen die Erlöse um 15 % auf einen Rekordwert von 4,2 Milliarden EUR, während das EBIT um 22 % auf 410 Millionen EUR anwuchs. Für 2023 hatte Hugo Boss ein Umsatzwachstum von 12 bis 15 % auf 4,1 bis 4,2 Milliarden EUR prognostiziert. Das EBIT sollte um 20 bis 25 % auf bis zu 420 Millionen EUR steigen. Interessanterweise hatte das Management im Verlauf des letzten Jahres die Prognosen bereits zweimal nach oben korrigiert. Die vollständigen Zahlen und Prognosen will Hugo Boss am 7. März veröffentlichen.

Trading-Szenario

Am Tag der Bekanntgabe der Quartalszahlen von Hugo Boss fiel die Aktie um etwa 12 %, was darauf hindeutet, dass die Anleger enttäuscht waren, dass das Unternehmen die Analystenerwartungen nur knapp verfehlte. Trotzdem finde ich, dass die Zahlen insgesamt nicht schlecht sind. Zudem wurde heute ein Insiderkauf im Wert von etwa 500.000 EUR gemeldet, was darauf hinweist, dass auch das Management die Kursreaktion als übertrieben ansieht. Wir sind aktuell ebenfalls in dieser Aktie investiert („long“) den Stop-Loss könnte man bei 57,9 oder 57 EUR setzen.

Mehr interessante Trading- und Anlageideen findet ihr auf goldesel.de!

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Über den Experten

Michael Flender
Michael Flender

Michael Flender ist seit dem Jahr 2007 hauptberuflich als Trader an der Börse tätig. Seine Schwerpunkte liegen auf dem Handel von Aktien mit einem meist mittelfristigen Zeithorizont. Hierbei berücksichtigt er sowohl den Nachrichtenfluss und die operative Entwicklung als auch die charttechnischen Trends. Gelegentlich führt er auch Short-Positionen oder kurzfristige Trades vor oder nach den regulären Handelszeiten durch. Seit 2020 ist er zudem vermehrt in den sozialen Medien aktiv und teilt täglich aufregende Neuigkeiten und Entwicklungen im Bereich Börse. Zusätzlich dazu verwaltet er auf der Plattform Goldesel.de mehrere Echtgelddepots und vermittelt dort auch die Prinzipien eines nachhaltigen Aktienhandels.

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