Zwei „Fußkranke“ im renditestarken Doppelpack
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Capped Bonus Zertifikat auf CECE EUR / EURO STOXX 50Aktueller Kursstand: (Frankfurt)VerkaufenKaufen
Gehörten viele osteuropäische Märkte noch vor der Finanzkrise zu den Geheimtipps und Outperformern unter den europäischen Börsen, so lässt deren Entwicklung seit einigen Jahren deutlich zu wünschen übrig. Selbst der noch immer nicht vom letzten großen Crash wiedergenesene Euro STOXX 50 stellt Indizes wie den russischen RDX oder den CECE Composite Index, der die liquidesten Aktien der Länderindizes Hungarian Traded Index (HTX), Czech Traded Index (CTX) und Polish Traded Index (PTX) enthält, seit drei Jahren deutlich in den Schatten. So kann das breite Euroland-Barometer mit einer positiven Performance auf Jahressicht von knapp 16,5 Prozent und auf 3-Jahresbasis von fast 21 Prozent aufwarten, während der CECE EUR über die vergangenen zwölf Monate mit einem Plus von gerade einmal fünf Prozent zwar noch im grünen Bereich notiert, über drei Jahre aber bereits ein Minus von mehr als 18 Prozent aufweist. Noch schlechter steht der RDX EUR mit einer negativen Wertentwicklung von 10,16 Prozent (1 Jahr) bzw. 25,14 Prozent (3 Jahre) da. Vor dem Hintergrund der sich immer weiter zuspitzenden Ukraine-Krise, bleibt zu befürchten, dass sich z.B. eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland weiter negativ auf den dortigen hochvolatilen Aktienmarkt auswirken könnte und Anleger dabei ein sehr hohes Risiko eingehen. Dagegen bewegt sich der CECE EUR seit zwei Jahren in einer überschaubaren Handelsspanne hin und her.
50 % Rendite, 45 % Puffer
Die österreichische Raiffeisen Centrobank (RCB) macht sich dies bei ihrem neuen noch bis 30. Juli zeichenbaren Euro STOXX 50/CECE Bonus-Zertifikat zunutze, indem sie der bekannten Euroland-Benchmark bei ihrer Bonus-Konstruktion auch noch den CECE-Index über einen „Worst-of“-Mechanismus beipackt. Für den Anleger bedeutet dies von vornherein ein erhöhtes Risiko. Denn sollte nur einer der beiden Basiswerte zu irgendeinem Zeitpunkt während Laufzeit seine Barriere verletzen, wäre der Bonusanspruch sofort verloren, egal wie sich das jeweils andere Underlying parallel dazu entwickelt. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Basket-Produkt, bei dem negative Ausreißer durch positive möglicherweise ausgeglichen oder sogar überkompensiert werden können, genügt hier also bereits der „Fehltritt“ eines einzigen Index. Je unähnlicher sich die verwendeten Basiswerte dabei sind, d.h. je niedriger die Korrelation zwischen beiden ist, desto gefährlicher, aber natürlich auch desto lukrativer wird die Konstruktion für den Anleger. Damit es im vorliegenden Fall gar nicht so weit kommt und ein Schwellenereignis eintritt, haben die Österreicher ihr Euroland/Osteuropa-Produkt mit einem Puffer von 45 Prozent ausgestattet. Aus heutiger Sicht würde dies einer Barriere beim Euro STOXX 50 von lediglich 1.737 Punkten und beim CECE von 929 Punkten entsprechen. Bei aller gefühlten Sicherheit bleibt zu bedenken, dass es insbesondere bei der Osteuropa-Komponente im Falle eines größeren Crashs ziemlich eng werden dürfte, auch wenn das Ausgangsniveau aktuell deutlich niedriger als beispielsweise 2007 kurz vor der Finanzkrise ist. Auf den Zeitfaktor kann man sich bei dem Zertifikat sowieso nicht verlassen, beträgt die Laufzeit doch hier für ein Bonus-Zertifikat ziemlich unüblich stolze fünf Jahre. Dafür zeigt man sich bei der RCB auch bei der Rendite nicht gerade knausrig, winkt dem Anleger doch im Erfolgsfalle bei Fälligkeit Ende Juli 2019 eine Rückzahlung von immerhin 150 Prozent des Nennbetrags von 1.000 Euro. Dies würde ohne Berücksichtigung des 2,5-prozentigen Ausgabeaufschlags einer Rendite von 50 Prozent bzw. 8,45 Prozent p.a. entsprechen. Dagegen würde sich bei einer Schwellenverletzung die Tilgungszahlung wie bei „Worst-of“-Produkten üblich nur noch nach dem am Ende schlechter gelaufenen Index richten.
Der BörseGo Tipp:
Das Produkt vermittelt vom Chance-Risiko-Profil her gerade vor dem Hintergrund der aktuell nicht besonders rosigen Emissionsbedingungen auf den ersten Blick einen durchaus interessanten Eindruck. Doch sollten sich potentielle Anleger genau überlegen, wie hoch sie das Rückschlagpotential insbesondere beim Osteuropa-Index wirklich einschätzen. Dieser weist auf der anderen Seite aber noch viel stärker als der Euro STOXX 50 längst nicht mehr das hohe Niveau wie vor der Krise auf. Dabei muss auch die für Bonus-Zertifikate mit durchlaufender Barriere relativ lange Laufzeit ins Kalkül gezogen werden.
Euro STOXX 50/CECE Bonus-Zertifikat |
|
Emittent/WKN: |
Raiffeisen Centrobank / RC0ABS |
Laufzeit: |
08.08.2022 |
Preis: (In Zeichnung bis: 30.07.2014) |
Ausgabepreis: 100 % (zzgl. 2,5 % Agio) |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
Folgen Sie mir jetzt auf Guidants!
Ich habe einen eigenen Desktop auf der Investment- und Analyseplattform. Das Herzstück hiervon ist mein Stream, eine Art Blog, in dem Sie sich mit mir und anderen Nutzern austauschen können.
Verpassen Sie keinen meiner Beiträge mehr! Wie Sie mir folgen können, erfahren Sie hier: http://www.guidants.com/hilfe/experten-folgen-stream
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.