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10:49 Uhr, 18.05.2005

Zuversicht für Aktienfonds schwindet

Aktienfonds werden künftig weniger nachgefragt werden. Zumindest geht im April nur die Hälfte der Anlageberater in Deutschland von einer positiven Absatzentwicklung im nächsten halben Jahr aus. Dies ergab die aktuelle Umfrage, die Robeco in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest und dem Anlegermagazin €uro unter dem Label Robeco Advisor’s Monitor präsentiert.

Damit erhalten die Erwartungen für Aktienfonds zum ersten Mal nach siebenmonatiger Aufwärtsbewegung wieder einen Dämpfer: Waren im März dieses Jahres noch 61 Prozent der Berater für die Nachfrageentwicklung in den nächsten sechs Monaten optimistisch, sind es im April nur noch 51 Prozent. Die aktuelle Lage benoten im April 20 Prozent der Befragten als "gut" (März: 19 Prozent). "Bei Anlegern in Deutschland herrscht derzeit Verunsicherung durch die gedämpften Wachstumsprognosen", sagt Frank Alexander de Boer, Geschäftsführer Robeco Deutschland. "Vor diesem Hintergrund könnten Rentenfonds für Anleger attraktiver werden als Aktienfonds, da Rentenprodukte trotz niedriger Zinsen ein besseres Chancen- Risiko-Verhältnis bieten."

Rentenfonds verzeichnen im April insgesamt einen leichten Rückgang. Die momentane Nachfrage beschreiben 40 Prozent der Befragten als "gut", das sind fünf Prozentpunkte weniger als im März. Für die künftige Absatzentwicklung geben im April 26 Prozent positive Stimmen ab, eine leichte Verbesserung um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat.

Nach dem Rekordtief der Umfragewerte für Immobilienfonds im März geht es im April wieder leicht bergauf. Die aktuelle Lage beurteilen 15 Prozent mit "gut", ein Gewinn um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat, knapp die Hälfte der Berater schätzt die Lage jedoch noch als "schlecht" ein. Zu den Erwartungen für die nächsten sechs Monate: 13 Prozent nehmen eine optimistische Haltung ein, immerhin zwei Prozentpunkte mehr als im Vormonat.

Die aktuelle Absatzlage von Geldmarktfonds bewerten 48 Prozent der Berater im April als "gut"(März: 46 Prozent). Erfreulich ist die Einschätzung der Anlageberater für das kommende halbe Jahr. Die positiven Bewertungen legen um sechs Prozentpunkte zu und liegen damit bei 23 Prozent. Damit übertreffen die positiven Absatzerwartungen erstmals seit Umfragebeginn im Mai 2003 die pessimistischen Einschätzungen, die im April bei 20 Prozent liegen.

Bei Hedgefonds ist auch im April keine Verbesserung der positiven Stimmen für Lage und Erwartungen in Sicht. Lediglich ein Prozent der Berater befindet die momentane Nachfrage für "gut". Die Prognosen erreichen einen Tiefststand seit der Erhebung im Mai 2004: Nur zwei Prozent äußern sich optimistisch. Ein positives Ergebnis gibt es im April dennoch zu verzeichnen: Die negativen Beurteilungen der aktuellen Lage liegen im April bei 51 Prozent, das sind zehn Prozentpunkte weniger als im März.

Der Berater- Sentiment-Index für Publikumsfonds insgesamt hat nur einen leichten Rückgang von 1,3 Punkten zu verbuchen und liegt im April bei 109,3 Punkten. Die derzeitige Absatzlage von Publikumsfonds bewerten 44 Prozent positiv, drei Prozentpunkte mehr als im März. Die Erwartungen verlieren im April neun Prozentpunkte positiver Stimmen und liegen damit bei 41 Prozent.

Der Anteil positiver Bewertungen für die Absatzsituation auf dem europäischen Aktienmarkt sinkt im April um vier Prozentpunkte auf 63 Prozent. Asien ohne Japan liegt mit 61 Prozent positiven Stimmen nur knapp hinter Europa. Die Absatzlage der Anlageregion Japan bewerten Berater mit 25 Prozent der Stimmen als "gut". Das ist ein leichter Verlust von drei Prozentpunkten im Vergleich zum Vormonat. Japan verteidigt damit seinen dritten Platz im Ranking der Anlageberater. Nur noch 13 Prozent der Berater sehen die derzeitige Lage positiv. Damit bleibt Nordamerika das Schlusslicht unter den Anlageregionen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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