Zuteilungsphantasie inklusive
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Das Thema „Neuemissionen“ gewinnt am deutschen Aktienmarkt wieder mehr Aufmerksamkeit. So wagten sich im laufenden Jahr bereits 24 Unternehmen auf das glatte Börsenparkett; im Vorjahr waren es gerade einmal sechs gewesen. Allerdings halten sich die Kursgewinne der „Neulinge“, abgesehen von positiven Ausnahmen aus dem Solarbereich, in Grenzen. Die Stimmung ist also noch in keinster Weise überhitzt, wie dies in den Boomjahren bis zum März 2000 der Fall war. Somit kommt der neue, auf fünf Jahre terminierte „IPO Select Basket“ von Sal. Oppenheim genau zum richtigen Zeitpunkt.
In den aktiv gemanagten Aktienkorb können nur Euroland- und Schweizer Unternehmen einbezogen werden, die zum Zeitpunkt der Aufnahme seit maximal einem Jahr börsennotiert sind. Außerdem kann das Zertifikat schon im Primärmarkt zum offiziellen Emissionspreis zugreifen und damit auf Zeichnungsgewinne wie zuletzt bei Q-Cells spekulieren. Das wird sicherlich nicht immer klappen; als hervorragend vernetzte institutionelle Adresse erhält Sal. Oppenheim jedoch auf alle Fälle einfacher eine Zuteilung bei heiß begehrten Börsengängen als der gemeine Privatanleger. So weit ist es allerdings noch nicht: Derzeit besteht das Zertifikat noch zu 64 Prozent aus einer unverzinsten Barkomponente, der Rest entfällt auf die im MDAX gelistete MTU, die belgische Cetes, die Schweizer Esmertec und die französische Eutelsat. Bis Ende Januar muss der Investitionsgrad auf mindestens 75 Prozent steigen, wobei kein Titel bei der Aufnahme den Korb zu mehr als 15 Prozent dominieren darf.
Zwischenzeitlich kann der Cash-Anteil immer wieder für maximal zwei Wochen auf 50 Prozent hochgefahren werden. Von dieser Möglichkeit dürften die „Oppenheimer“ jedoch nur in Ausnahmefällen Gebrauch machen, beispielsweise falls gleich bei mehreren parallel stattfindenden Neuemissionen Zuteilungen zu erwarten sind. Von der Gebührenstruktur her mutet das Zertifikat zunächst etwas unbescheiden an: Es gibt keine Dividendenanrechnung, dennoch werden 1,5 Prozent fixe Managementgebühr und 10 Prozent Gewinnbeteiligung abgezogen. Das Kostenargument wird freilich relativiert durch den bislang einzigartigen Zugang zum europäischen IPO-Markt sowie die Einbindung der gerade im Nebenwerte-Segment für einen hervorragenden „Riecher“ bekannten Oppenheim-Analysten, von deren Knowhow Anleger ja schon beim „Squeeze-Out Basket“ (ISIN DE 000 SAL 2QZ 2) profitieren – das genau entgegengesetzt positionierte, nämlich auf Ausgleichzahlungen bei Delistings fokussierte Papier steigt seit Auflegung im Frühjahr 2004 wie an der Schnur gezogen und liegt aktuell rund 25 Prozent im Plus. Selbiges auch vom „IPO Select Basket“ zu erwarten, wäre natürlich etwas vermessen; dennoch ist der neueste Sproß aus Köln allemal eine lohnende Depotbeimischung, die vor allem für Anleger interessant ist, die einen Teil ihrer mit Small- und Mid Caps erzielten Gewinne neu anlegen möchten.
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