Zusammenfassung - Rückblick Aktienmärkte
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Union Investment - Rückblick Aktienmärkte
An den internationalen Börsen konnten die Aktienkurse in den letzten Tagen trotz überwiegend schwacher Konjunkturdaten aus den USA und Europa weiter zulegen. Stärkere Impulse kamen von der positiv verlaufenden Berichtssaison der Unternehmen. Die Anleger hoffen, dass sich die freundliche Entwicklung bei den Geschäftsergebnissen im Jahresverlauf weiter fortsetzen wird.
Erfreuliche Meldungen während der laufenden Berichtssaison haben die Kurse an den US-Börsen weiter steigen lassen. Bisher haben rund 85 Prozent der im S&P-500 notierten Gesellschaften Quartalszahlen präsentiert. Sollte der zu beobachtende Trend weiter anhalten, dann lägen die Ergebnisse der US-Gesellschaften deutlich über der zu Beginn der Berichtssaison erwarteten Marke. In dieser Woche taten sich u. a. McDonalds und Procter&Gamble mit positiven Berichten hervor. Der Konsumgüterhersteller hat Umsatz und Gewinn im dritten Quartal seines Geschäftsjahres 2002/03 kräftig gesteigert und das Übernahmeangebot für den Darmstädter Haarpflegekonzern Wella nachgebessert. Zu den stärksten Verlierern gehörten dagegen die Aktien der Autohersteller. Sie mussten im April teils kräftige Absatzeinbußen in den USA verkraften. Die gewährten Kaufanreize haben offenbar inzwischen zu einer gewissen Sättigung des Marktes geführt. Weiterhin unsicher sieht es bei der konjunkturellen Lage aus. Zwar deutet das US-Verbrauchervertrauen eine höhere Konsumneigung an, doch sprechen der unerwartete Rückgang im ISM-Einkaufsmanagerindex und die Entwicklung am Arbeitsmarkt gegen eine fundamentale Belebung. Zugleich entwickelte sich die Produktivität der US-Wirtschaft auch nur schwach. Am Freitagnachmittag konnten dann allerdings die überraschend gut ausgefallenen Auftragseingänge der Industrie die Stimmung der Investoren beflügeln. Anleger, die sich von der mit Spannung erwarteten Rede von Notenbankchef Alan Greenspan Impulse erhofft hatten, wurden dagegen enttäuscht. Greenspan sieht zwar erste Anzeichen für einen Konjunkturaufschwung, warnte aber gleichzeitig vor einer Deflationsgefahr. Die Technologietitel an der Computerbörse Nasdaq konnten sich erneut etwas besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Halbleiterwerte stiegen aufgrund der Meldung, dass im März die weltweiten Umsätze mit Halbleitern nach einem Rückgang im Vormonat wieder gestiegen waren.
Der japanische Aktienmarkt konnte sich in den letzten Tagen von seinem vorangegangenen Tiefstand wieder etwas entfernen. Gefragt waren insbesondere Bankentitel, die von einer Entscheidung der Zentralbank zur Liquiditätserhöhung bei Geschäftsbanken profitierten. Zudem holte der Technologiekonzern Sony wieder einen Teil der starken Verluste aus der Vorwoche auf. Wegen zweier Feiertage blieb die Tokioter Börse allerdings am letzten Dienstag und heutigen Montag geschlossen.
Die europäischen Börsen zeigten sich weiterhin von ihrer sonnigen Seite. Diesseits des Atlantiks überzeugten dabei vor allem die Pharmagesellschaften. So legten Aventis, AstraZeneca und GlaxoSmithKline Quartalszahlen vor, die deutlich über den Schätzungen der Branchenanalysten lagen. Sie trotzen damit der starken Konkurrenz durch preiswerte Nachahmerprodukte und bekräftigten ihre Gewinnprognosen für das laufende Geschäftsjahr. Wochengewinner im DAX waren jedoch die Aktien von TUI, die von besseren Buchungszahlen der Touristikbranche profitierten. Der Sportartikelhersteller adidas-Salomon präsentierte ebenfalls Geschäftszahlen. Das Herzogenauracher Unternehmen hat allerdings mit dem Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollars zu kämpfen, der inzwischen den höchsten Stand seit vier Jahren erreichte. Die Probleme auf dem US-Markt können bislang jedoch noch durch das bessere Europageschäft kompensiert werden. Unter Druck standen die Automobilwerte, nachdem viele Fahrzeugbauer in den USA im April sinkende Absatzzahlen verzeichnen mussten. Etwas gedämpfter sind die Aussichten zudem bei den Ölwerten. Der britische Ölkonzern BP hatte bei der Bilanzvorlage mitgeteilt, dass die weitere Entwicklung der Ölpreise schwer abzuschätzen sei und zunächst die Ölförderung im Irak wieder anlaufen müsse. Einen Rückzug aus seinem amerikanischen Mediengeschäft hat unterdessen der französische Konzern Vivendi Universal angekündigt. Die sehr expansiven Pläne des früheren Vorstandschefs Messier hatten letztes Jahr zu Abschreibungen in zweistelliger Milliardenhöhe geführt. Ein kräftiges Plus verzeichnete in den letzten Tagen erneut der TecDAX. Auch hier legten eine Reihe von Gesellschaften unerwartet gute Quartalszahlen vor. So konnte u.a. IDS Scheer das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal um über 75 Prozent steigern.
In dieser Woche wird das Hauptinteresse der Anleger wohl erneut den Quartalsberichten gelten. Von Seiten der Konjunktur erwarten wir für Deutschland die neuesten Arbeitslosenzahlen und die Frühjahrsumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Zudem kommen aus den USA Zahlen zu den Verbraucherkrediten und Großhandelsumsätzen sowie der Einkaufsmanagerindex ISM für den Dienstleistungssektor. Zum Wochenausklang stehen dann noch die Daten zur Industrieproduktion und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an. Die Sitzungen von US-Offenmarktausschuss und EZB dürften wahrscheinlich keine überraschenden Zinsschritte bringen.
Quelle: Union Investment
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