Analyse
13:14 Uhr, 19.08.2020

ZUR ROSE GROUP - Was wurde hier eigentlich zuletzt gefeiert?

Der heutige Quartalsbericht des Arzneimitteldistributors fällt enttäuschend aus. Während der Konkurrent Shop Apotheke im Q2 Gas geben hat, fiel das Wachstum der Zur Rose Group überschaubar aus. Die Anleger quittieren dies mit deutlichen Verlusten.

Erwähnte Instrumente

  • DocMorris AG
    ISIN: CH0042615283Kopiert
    Kursstand: 260,500 Fr (SIX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • DocMorris AG - WKN: A0Q6J0 - ISIN: CH0042615283 - Kurs: 260,500 Fr (SIX)

Der Markt liebt nicht zuletzt, seit Corona Online-Geschäftsmodelle. Für das ein oder andere chronisch defizitäre Unternehmen war Corona wohl sogar die Rettung, das kann man so klar formulieren. Nun kann ich persönlich manch eine Kursrally noch nachvollziehen, wenn hohes Wachstum vorliegt und wenn zudem wie beispielsweise bei Hellofresh auch die Margen in die Höhe schießen. In Einzelfällen sind die Kursexplosionen für mich aber nicht mehr nachvollziehbar. Einer der Knackpunkte: Online-Geschäftsmodelle weisen Margen auf, die oftmals kaum der Rede wert sind. Wir sprechen dabei häufig über Margen im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

Im Falle der Shop Apotheke, einer der Gewinner 2020 am deutschen Aktienmarkt, sind Gewinne in Sichtweite, derzeit aber noch nicht vorhanden. Das Unternehmen wies im zweiten Quartal aber einen äußerst respektablen Umsatzsprung von über 40 % aus, womit ich die Freude der Anleger zum Teil nachvollziehen kann. Die Bewährungsprobe wird dennoch in den kommenden Jahren anstehen, wenn das Unternehmen die Gewinnschwelle erreicht hat. Mit Margen von 3-5 % ist die aktuelle Bewertung nur schwer hinterlegt.

Beim Konkurrenten Zur Rose Group wirft der heutige Quartalsbericht allerdings noch einige Fragen mehr auf. Bereits vorweggenommen: Angesichts der Kursrally der Aktie in den vergangenen Monaten fielen die Zahlen des Arzneimitteldistributors regelrecht enttäuschend aus. Der Umsatzanstieg von 668,3 Mio. CHF auf 697,9 Mio. CHF im ersten Halbjahr ist kaum der Rede wert. Das bereinigte EBITDA verbesserte sich zwar von -20,39 Mio. CHF auf -11,46 Mio. CHF. Operativ vergrößerte sich der Verlust gemessen am EBIT aber von 17,08 auf 41,96 Mio. CHF. Unterm Strich blieb ein Verlust von 52,33 Mio. CHF nach 17,08 Mio. CHF im Vorjahr übrig.

Analysten zeigen sich dementsprechend auch enttäuscht. Aktionäre der Shop Apotheke werden sich dagegen freuen. Denn wie es scheint, schaffte es letztere in den vergangenen Monaten der Zur Rose Group Marktanteile abzujagen. Anders sind die Zahlen beider Unternehmen kaum zu deuten. Auch im kommenden Jahr wird die Zur Rose Group rote Zahlen schreiben. Das Umsatzwachstum soll sich mit über 40 % aber wieder deutlich beschleunigen.

Jahr 2019 2020e* 2021e*
Umsatz in Mrd. CHF 1,36 1,55 2,19
Ergebnis je Aktie in CHF -6,04 -4,66 -1,64
Gewinnwachstum - -
KGV - - -
KUV 2,0 1,8 1,3
PEG - -
*e = erwartet

Aus charttechnischer Sicht ist die übergeordnete Rally bei der Aktie der Zur Rose Group selbstverständlich weiter intakt. Der heutige Kursrutsch von rund 8 % hinterlässt dennoch Spuren und bedeutet einen massiven Momentumverlust. Kurzfristige Supports liegen nun bei 251,50 und 239,00 CHF. Können die Bullen diese Unterstützungen nicht verteidigen, droht ein Auswasch, der auch wieder Kurse um 181 CHF nach sich ziehen könnte. Über dem Hoch bei 285,00 CHF wäre dagegen das Allzeithoch bei 304,50 CHF wieder relativ zügig erreichbar.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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